Sea Planet Resort & Spa Side Kitzilot
Sind Rezessionen aussagekräftig ?

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Die Vorfreude war riesig, als ich bei meinem Freund von Travel Strore 24 den diesjährigen Urlaub buchte. 10 Tage Türkei in ein 5 Sterne Hotel. Einfach mal verwöhnen lassen und es uns gut gehen lassen. So war der Plan. Als wir dann die Rezessionen der letzten Tage und Wochen bei Google lasen, schwand die Vorfreude rasch dahin. Viele schlechte Bewertungen von unzufriedenen Gästen. Da wir uns aber selber ein Bild machen und dem Hotel eine Chance geben wollten, gab ich per Mail meine Bedenken vorab ans Hotel weiter. Uns wurde dann per Mail von der Hotelmanagerin  ein toller Urlaub versichert.

Was letztendlich daraus geworden ist und wie dieses einzuordnen ist, kann nun jeder selber entscheiden. Das es am Flughafen ein riesiges Chaos beim Einchecken gab, kann man keinem Beteiligten in die Schuhe schieben. Um 04:50 Uhr kamen wir aus Duisburg im Flughafen Düsseldorf an und saßen um 08:45 Uhr in der Maschine nach Antalya. Abflugzeit sollte 08:25 Uhr sein, doch aufgrund des riesigen Passagierandranges und den völlig unterbesetzten Terminalstationen, war die pünktliche Sitzplatzeinnahme unmöglich. In Antalya angekommen, sollte uns ein eigener Fahrer von FTI abholen und uns direkt ins Hotel fahren. Da wir den Fahrer nicht antrafen, fragten wir direkt bei FTI am Busterminal nach. Uns wurde gesagt, dass wir auf der normalen Shuttle-Liste standen und man von einem eigenen Fahrer nicht wisse. Nach weiteren 30 Minuten und einem Anruf bei Travel Store24, erschien der Fahrer und erzählte etwas von einem technischen Problem (davon berichtete auch ein anderes Gästepaar des Hotels, welches 2 Tage vorher ankam- also gleiche Ausrede- nur anderer Tag). Das auf einem Urlaubsflug von Deutschland in die Türkei mit 90 % deutschen Urlaubern an Bord das Flugpersonal nicht ein einziges Wort Deutsch sprach, sollte uns auch nicht weiter stören.
Als wir im Hotel ankamen, wurde wir zunächst mehr als positiv überrascht. Ein beeindruckendes großes Hotel mit einer atemberaubenden Lobby.

Es wirkte alles wie ein riesiges Kreuzfahrtschiff. Wer hätte daher gedacht, dass wir eine Innenkabine als unser neues Domizil zählen sollten. Kein Fenster im Schlafzimmer und ein knapp 2m kleiner Balkon mit Schiebtüre im Kinderzimmer.

Der Balkon lag direkt in der Verwinkelung der Hotelbereiche und so war der Balkon des Nachbarn nur wenige Meter gegenüber gelegen.

Zudem die Tatsache, dass die Toilettenspülung dauerhaft lief und die Klimaanlage sehr laut war, war der Grund meiner ersten Beschwerde an der Rezeption. Auch hier sprach keiner Deutsch, doch wir erhielten umgehend ein sehr schönes anderes Zimmer.

Der erste Urlaubstag am Strand konnte also beginnen. Die übertriebene Hitze von über 42 Grad im Schatten konnten wir keinem als Beschwerdegrund vorbringen. Wieso auch? Wir hatten schließlich

im Hochsommer die südliche Türkei als Urlaubsziel gewählt. Bei der Auswahl der Speisen in den einzelnen Restaurants, viel uns sofort die große Vielfalt auf. Alles liebevoll präsentiert. Das der Geschmack zu wünschen übrig ließ und manche Speisen kalt waren, liegt vielleicht an unserem eigenen Erwarten. Es kann nicht immer jedem alles schmecken. Dieses zog sich aber über 10 Tage hin.
Am 3 Tag wählten wir ein Themen Restaurant aus. Nette Kellner, ein toll gedeckter Tisch sorgten für Freude auf den italienischen Abend. Wir waren um 18:30 Uhr die ersten Gäste. Mein Frau freute sich auf ein angepriesenes Gericht mit Champignons.

Es wurde aber wieder ein fast kaltes anderes Gericht serviert. Auf Nachfrage entschuldigte man sich, der Teller wurde abgeräumt. Kurze Zeit später kam der Kellner wieder und teilte mit, dass das bestellte Gericht bereits aus sei. Nun, wie gesagt, wir waren die ersten Gäste im Hotel. Sei es so, wie es nun mal ist. So wurde der vorher abgeräumte Teller erneut gebracht. Bis hierher habe ich nur Feststellungen aufgeschrieben, die nicht wirklich eine Beschwerde sein sollen.
Als zweites Themenrestaurant entschieden wir uns für den MEXICANER. Wieder sehr freundliche Bedienung, kaltes großes Bier, guter Rotwein und sehr leckere mexikanische Speisen. Eine rund um gelungene Wahl.
Als Daniela, die fast einzig deutschsprachige Mitarbeiterin des Hotels, nach einigen Tagen nach unserem Befinden fragte, teilte ich ihr alles mit. Sie machte sich sehr viele Notizen und fragte immer wieder, wie es uns ginge. Sie notierte sich unter anderem, dass an den Getränkebars meist nur ein Barkeeper tätig war, der sehr langsam die Gäste bediente. Als Beispiel hierfür, wenn 5 Gäste ein Bier haben möchten, dann wäre es nett, wenn auch erstmal 5-8 Bier gezapft und dann gleichzeitig auf andere Wünsche eingegangen werden würde.
Sie notierte sich ferner, dass die Minibar auf unserem Zimmer selten und unzureichend aufgefüllt wurde und die Reinigung sich auf das Austauschen der Handtücher und das Präsentieren der gefalteten Tüchern beschränkte. Der Boden wurde sehr selten gereinigt. Aber auch hier scheint unser individueller Anspruch an ein 5 Sterne Hotel anderes zu sein.
Ändern tat sich allerdings besonders in Punkto Zimmer nichts. Sie fragte einige Tage erneut am Strand nach und ich musste ihr leider mitteilen, dass noch immer die Getränke unzureichend im Zimmerkühlschrank gefüllt wurden und Sauberkeit ebenfalls nicht die Stärke des Zimmerservices sei.
Als besonderen Clou brachte uns dann ein Servicekraft eine volle Flasche Wasser und eine halb leere angetrunkene Flasche Mineralwasser. Am letzten Abend gegen 18.30 Uhr stand plötzlich neben dem diesmal aufgefülltem Kühlschrank, ein „Willkommenspräsent mit frischem Obst für die nächsten Tage (letzter Abend vor Abflug) mit einem Kärtchen :“Willkommen im Sea Planet und wir wünschen Ihnen einen schönen Urlaub!“
Am 01.08. sollte Check-out Time um 12.00 Uhr sein. Bereits um 09:00 Uhr und eine Stunde später kam der Zimmerservice und wollte kurz ins Zimmer. Schade für ein 5 Sterne Hotel, dass die An- und Abreisedaten der Gäste nicht kommuniziert werden.
Zum Optischen.
Die riesige Lobby strahlt hell im Marmorlook und gleicht einer großen Opernhalle.

Weiter entlang der sich weitläufig streckenden Gängen zu den Zimmern findet das auch ungeschulte Auge einige Defizite.

Renovierungsbedürftige Zimmer und Fußböden finde ich für ein 5 Sterne Hotel sehr schade.

Das Angebot im Spa Bereich ist sehr gut. Jedoch Achtung, wenn man ein kostenloses Analyseprogram erhält. Nach der wirklich guten 10 minütigen Massage wird man sofort in das Büro des Spa-Leiters geführt, der es gut versteht, auch einem im Vertrieb tätigen Kollegen etwas zu verkaufen, was eigentlich nicht ins Reisebudget passte. Die 280 € für 4 Personen taten zunächst weh, doch wurde dieses gemeinsame Erlebnis in jeglicher Hinsicht absolut erfüllt. Also besser handeln.

Die abendlichen Shows sind nicht anders als in anderen Hotelanlagen auf der Welt. Das empfinde ich aber nicht als negativ. Gute Truppe, tolle Animation und gute Ton- und Lichttechnik.

Fazit:
Für ein 5 Sterne Hotel, das sich auf dem deutschen Markt verkauft, ist es unabdingbar, dass zumindest die Rezeption und die Bedienung im Themenrestaurant deutschsprachig ist. Eine Schulung „Eigenbild/Fremdbild, Umgang im Kundenverkehr, Service“ sollte vor jeder Saison mit den Mitarbeitern und Bewerbern durchgeführt werden. In anderen 5 Sterne Hotels, wie z.B. in Belek oder Bodrum (auch FTI) klappt es besser.
Wer auf deutschen 5 Sterne Service hofft, sollte seine Reise anders wählen. Wer allerdings viel am Pool liegen, die alkoholischen Getränke konsumieren und abends Party haben möchte, nicht besonders anspruchsvoll ist, was Thema Sauberkeit und Qualität der Speisen angeht, der ist hier gut aufgehoben und wird einen entsprechenden Urlaub erleben.
Die Reisezeit sollte gut bedacht werden, denn im August steigen die Temperaturen oftmals sehr weit über 40 Grad.
Wenn man sich nun die Rezessionen auf Google ansieht, stimmen meine Schilderungen sehr stark und oft mit den veröffentlichten Kommentaren der letzten Wochen überein. Das kann kein Zufall sein.
So, an dieser Stelle schließe ich den Bericht über meinen Eindruck vom Hotel. Ich hoffe sehr, dass diese Zeilen die entsprechend wichtigen Entscheidern erreichen und einige Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden.
P.S. Beim Check-Out ist es doch eigentlich selbstverständlich, dass die Rezeption ( nicht die Reiseleitung, die tat es) den Gast alles Gute und einen guten Flug wünscht, einfach nur der Höflichkeit wegen.

Autor:

Olaf Oberkalkofen aus Duisburg

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