Eine Reise nach Anatolien
Kappadokien das Land der Ballons und Feenkamine
Die Landschaft Kappadokiens ist atemberaubend. Die Felsen bestehen größtenteils aus Tuffgestein, das Ergebnis magmatischer Prozesse. Die Feenkamine haben eine Mütze aus härterem Stein, so sind die Kegel geschützt und erodieren nicht so schnell.
2000 v.Ch. haben die Assyrer die Porösität des Gesteins genutzt um Höhlen zu besiedeln.
Die Hethiter lösten 1300 v.Ch. die Vorherrschaft ab und vergrößerten das Wirtschaftszentrum Kültepe.
Ab dem 3. Jahrhundert stieg die Region zu einem der wichtigsten Zentren des frühen Christentums auf. Zahlreiche in den Fels gehauenen Kirchen mit den verrücktesten Namen und ihren sehr phantasievollen Fresken zeugen davon.
Im Gegensatz zur katholischen Malerei herrscht bei den Orthodoxen eine gewisse Künstlerfreiheit. Kirchen sind meist Kreuzkirchen mit einem Tonnengewölbe versehen.
Die Araber übernahmen im 7. Jahrhundert die Führung und damit kam die Zeit der Seldschuken. Der Islam setzt sich als Hauptreligion durch. Für die Handelsbeziehungen in dieser Periode war der Bau von Straßen und Karawansereien charakteristisch. Hier konnten die Reisenden ihre Tiere versorgen, selber zur Ruhe kommen und hatten Schutz vor Überfällen und Raubtieren.
Die ersten Ballons starteten in Kappadokien 1991 mit einem Wettbewerb professioneller Heißluftballonfahrer. Heute gibt es unzählige Anbieter und Pilotenschulen.
Das Schöne bei einer Ballonfahrt ist die Ruhe, man spürt die Bewegung kaum und man treibt still über die Tuffsteinkegel, Olivenweiden, Pappeln bis zum Friedhof.
Auf Grund der guten Wasserdurchlässigkeit des Tuff's sind die Wochenmärkte in punkto Gemüse sehr gut besucht.
Was nicht unerwähnt bleiben sollte ist die Religionsgemeinschaft der Aleviten. Hadschi Bektasch der Ordensgründer, 1211 im Iran geboren, ging nach Anatolien und stellte sich drei Hauptaufgaben.
Die Frau ist gesellschaftliche gleichgestellt. Männer und Frauen nehmen gemeinsam am Cem Ritual, dem Semah-Tanz teil.
Er formte die Idee eine Leibwache für den osmanischen Sultan, die Janitschar auszubilden und
er prägte die türkische Sprache und das Schriftbild.
Heute befinden sich die Aleviten, auf Grund des Syrienkonfliktes, im Spannungsfeld der türkischen Politik.
Auf fast jedem Dorfplatz sieht man den typischen anatolischen Hirtenhund, den Kangal. Ein imposanter, selbstbewusster, ruhiger aber scharfer Beobachter.
Mein Fazit: Kappadokien bietet eine einzigartige Perspektive auf die türkische Geschichte und Kultur, hat faszinierende Felsformationen für Fotografen ein Paradies und auch Wanderfreunde kommen nicht zu kurz.
Vielen Dank Jasmin und Serefe:-))
Autor:Katrin Fischbach aus Essen |
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