Psychologie und Partnerschaft
Welcher Weg ist der bewährteste, um den Ex-Partner zurückzugewinnen?
15 Prozent der Personen, die versucht haben, mit dem Ex-Partner wieder zusammen zu kommen, waren dauerhaft erfolgreich. Was haben sie richtig gemacht?
Das Magazin der Stern veröffentlichte die Zahlen einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes YouGov. Laut dieser Umfrage hätten 43 Prozent der Deutschen, die schon einmal eine Beziehung hatten, zumindest einmal versucht, mit dem Ex-Partner wieder zusammen zu kommen. Bei 58 Prozent hätte es funktioniert. Davon bei 43 Prozent nur für kurze Zeit und bei 15 Prozent dauerhaft. Nur 41 Prozent wären mit ihrem Versuch, den ehemaligen Partner wieder zu erobern, erfolglos gewesen.
Wer überlegt, mit dem Ex-Partner wieder eine Bindung einzugehen, sollte zunächst verantwortungsvoll abwägen, ob es Gründe gibt, von dem Ex-Partner dauerhaft Abstand zu halten. Sollte der Ex-Partner zum Beispiel die Betroffene oder den Betroffenen und/oder eigene Kinder emotional oder physisch missbraucht haben, sollte von dem möglichen Vorhaben mit dem Ex-Partner wieder eine Beziehung einzugehen dringend Abstand genommen werden. In dem letztgenannten Fall ist es dringend zu empfehlen, professionelle psychologische Hilfe heranzuziehen, um mit den Erlebnissen und dem Trennungsschmerz umzugehen.
Sollte es keine gravierenden Gründen geben, die einer erneuten Beziehung mit dem Ex-Partner im Wege stehen, kann man sich der Frage zuwenden, wie die Beziehung mit die Beziehung mit dem Ex-Partner wieder eingefädelt werden könnte.
Die Herausforderung ist, eine Balance zu finden zwischen den beiden äußersten Extremen - nämlich entweder auf der einen Seite dem vorherigen Partner sozusagen “hinterher zu laufen” oder auf der anderen Seite dem Ex-die “kalte Schulter” zu zeigen.
Jeder Mensch ist anders und es kann keine universelle Formel geben, die für jeden Fall funktioniert. Dennoch kann in vielen Fällen folgendes Verhalten den meisten Erfolg versprechen:
Der Ex-Partner sollte erfahren, dass wir ihn oder sie für immer lieben werden - dass wir jedoch zu verletzt sind, um derzeit eine Beziehung mit ihm oder ihr zu führen.
Anschließend sollten wir den Kontakt so gering wie möglich halten und an uns selbst arbeiten.
In einer Beziehung sind beide Partner miteinander verzahnt. Wenn sich einem der Partner etwas ändert, dann ändert sich auch das Verhalten des anderen. Wenn es zur Trennung kam, ist etwas schief gelaufen. Was auch immer es war, es muss gelöst werden, andernfalls würden dieselben Probleme wieder aufkommen, falls beide Ex-Partner wieder zusammen kommen.
Trennung als Chance für die Verbesserung der Beziehung
Der erste Schritt der eigenen Verarbeitung sollte Akzeptanz sein. Die Trennung sollten wir als Realität akzeptieren. Die Gründe der Trennung, sollten wir als Chance betrachten, eine mögliche zukünftige Beziehung mit dem Ex-Partner höhere Erfolgschancen zu geben.
Bild der Frau gibt als die häufigsten Trennungsgründe folgende an:
Die häufigsten Trennungsgründe
Platz 1: Eine längere Affäre
Platz 2: Kein persönlicher Freiraum mehr
Platz 3: Aussehen und mangelnde Hygiene
Platz 4: Ein Seitensprung
Platz 5: Eifersucht
Platz 6: Zärtlichkeiten gehen verloren
Platz 7: Fehlende Kommunikation
Platz 8: Umgang mit Geld
Platz 9: Zu wenig gemeinsame Zeit
Platz 10: Länger andauernde Sex-Flaute
Vermeintliche Gründe für eine Trennung sind oft nur Symptome der Probleme
Extreme Eifersucht oder eine Affäre sind oft nur Folgen von Problemen, die diesen Symptomen vorausgingen. Es ist wichtig, sich auf Ursachen der Probleme zu fokussieren und nicht auf die Symptome.
Symptome der Probleme nicht persönlich nehmen
Es hilft zu verstehen, wie welche Probleme verursacht wurden. Auch wenn der Partner Ursache für Probleme war, kann unser Verständnis der Probleme und der Gefühle des Ex-Partners helfen, den Ex-Partner zu verstehen, um Symptome der Probleme nicht persönlich zu nehmen.
Kommen wir an dem Punkt an, an dem wir die Ursachen für die Probleme in der vorherigen Beziehung akzeptiert und verstanden haben, dann können wir darauf aufbauend Visionen entwicklen, was wir in einer möglichen zukünftigen Beziehung besser machen müssen, damit die Bedürfnisse des Partners und unsere eigenen Bedürfnisse befriedigt werden. Erst wenn wir diese Zukunftsversion für eine mögliche zukünftigen Beziehung mit dem Ex-Partner entwickelt haben, sollten wir vorsichtig beginnen wieder aktiv mit dem Ex-Partner Kontakt aufzunehmen.
Dabei sollten wir jedoch nichts überstürzen. Wir sollten den Ex-Partner weder drängen, belagern noch mit einem Forderungskatalog konfrontieren, der aufzählt, was der Partner alles besser machen müsse.
Erste Kontaktaufnahmen
Erste Kontaktaufnahmen mit dem Ex-Partner sollten authentisch - aber auch durch Leichtigkeit und Entspannung bestimmt sein. Es kann dabei hilfreich sein, innerlich die Anschauung zu hegen, dass wir den Ex-Partner so lieben, wie sie oder er ist, auch dann, falls wir nicht wieder zusammen kommen. Wir sollten uns vor und während Gesprächen mit dem Ex-Partner auf positive Erinnerungen fokussieren, die wir mit dem Ex-Partner teilen. Es ist eine gute Idee, mit dem Ex-Partner gemeinsam über die guten Zeiten der Vorherigen Beziehung in Andeutungen zu sprechen. Wir sollten uns nie auf mögliche Vorwürfe des Ex-Partners einlassen, sondern, falls diese vorkommen, das Gespräch zurücklenken auf positive Erinnerungen. Gelingt uns dies, kann es sein, dass der Ex-Partner eine positive Veränderung in uns bemerkt, die auch sein bzw. ihr Verhalten umgehend positiv beeinflussen kann.
Wenn es klappt, wie geht's weiter?
Falls wir tatsächlich mit dem Ex-Partner wieder zusammen kommen, sollten wir noch eine Tagen abwarten, bevor wir dem Partner mitteilen, was wir von nun an besser machen möchten und was wir glauben, der Partner dazu beitragen könnte.
Vergeben und Fehltritte des Partners nicht persönlich nehmen
Diese Schritte des Akzeptierens, der Ursachen-Findung, der Vergebung und der Visions-Entwicklung für eine bessere Beziehung sind ähnlich der Schritte, wie sie auch bei dem esoterischen Ansatz der Partnerrückführung beschrieben werden. Auch die Partnerrückführung beginnt mit nur einem der Ex-Partner. Die Veränderung der Emotionen in einem der Ex-Partner sollen die Emotionen des anderen Ex-Partners positiv beeinflussen. Solange wir selbst noch vorrangig von Zorn, Verbitterung und andere negative Emotionen bestimmt sind bezüglich unseres Ex-Partners, solange würde er oder sie diese Emotionen auch spiegeln. Erst wenn wir selbst bewusst und unbewusst vorrangig positive Emotionen bezüglich unseres Ex-Partners fühlten, sollten wir in Kontakt treten mit dem Ex-Partner.
In dieser Hinsicht würde es helfen, sich vorzustellen, wir hätten unseren Ex-Partner zu einer Zeit kennengelernt, wenn uns dieser negative Gefühle gezeigt hätte. Dies wäre für uns sicher sehr unattraktiv gewesen. Wir können uns zwar in andere Menschen verlieben, die gegenüber anderen Menschen negative Emotionen empfinden. Aber wir können uns schwer in Menschen verlieben, solange diese negative Emotionen gegenüber uns empfinden.
Autor:Gabriele Lindner aus Essen |
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