Ressourcen schonen und spenden
Tiertafel Essen – Futter für arme Tiere

Futter-Prinzessin Dgani beim Fressen: Beim Futter ist Dgani sehr ausdauernd, sie wünscht Abwechslung. Die ein oder andere Bestellung geht deswegen als Futterspende an bedürftige Tierhalter. | Foto: Robert Brungert
2Bilder
  • Futter-Prinzessin Dgani beim Fressen: Beim Futter ist Dgani sehr ausdauernd, sie wünscht Abwechslung. Die ein oder andere Bestellung geht deswegen als Futterspende an bedürftige Tierhalter.
  • Foto: Robert Brungert
  • hochgeladen von Robert Brungert

Die Tafeln sammeln Lebensmittel und retten diese vor dem Verfall. Das genießbare Essen wird an bedürftige Menschen gespendet. Einige haben Haustiere, die ebenfalls satt werden wollen. Die S.A.T. Tiertafel Essen e.V. sammelt Futter und spendet es an bedürftige Tierhalter. Spenden schont Ressourcen.

Auch in anderen Städten gibt es Tiertafeln oder in einigen Läden Spendenkisten für Tierheime. Viele Tierhalter freuen sich darüber, da sie häufiger mal einen Fehlkauf haben. Nicht angebrochene Futterpakete können vor dem Verfall gespendet werden, das schont Ressourcen. Außerdem sparen Tierheime oder mittellose Tierhalter durch diese Futterspenden Geld. Das ist eigentlich eine sehr gute Sache. Gibt es auch Schattenseiten?

Ressourcen- und Klimakiller Fleisch im Tierfutter

Bei den Tafeln wird Kritik laut: Unser Sozialsystem preist ein, dass bedürftige Menschen einen sehr günstigen Zugang zu Lebensmitteln haben. (Meist werden die Pakete gegen eine kleine Bearbeitungsgebühr abgegeben.) Es ist jedoch nicht im Sinne der Tafeln, die Verarmung zu fördern. Das aber passiert, wenn sie das sichtbare Elend durch ihre ehrenamtliche Arbeit verringern und der Staat damit Sozialleistungen leichter beschneiden kann.

Eine Tiertafel soll Haustiere ernähren, die ansonsten nicht satt werden. In den meisten Fällen wird es sich um Katzen und Hunde handeln. Die Haustiere anderer Tierhalter sind sehr wählerisch. Bevor man ihnen den Fehlkauf restlos hinstellt und anschließend wegwirft, kann dieser besser gespendet werden. Gerade Fleisch ist ein Ressourcen- sowie Klimakiller und soll nicht für die Mülltonne produziert werden. Genau deswegen stellt sich diese Frage: Vermehren sich die Haustiere, die dank der Tiertafel satt werden, oder treffen deren Tierhalter die nötigen Vorkehrungen?

Würde eine Tiertafel durch Futterspenden indirekt Welpen produzieren, wären weitere Mäuler zu stopfen, während Tierheime aus den Nähten platzen. Eine Tiertafel muss deswegen mit den bedürftigen Tierbesitzern im Dialog stehen. Möglicherweise muss bei offensichtlichen Haltungsmängeln auch einmal die Notbremse gezogen werden, um die Futterspenden begründet einzustellen. So schön unsere Katzen und Hunde auch sind, sie wollen in ihrem Futter wenigstens einen Anteil tierischer Erzeugnisse sehen. Fleisch ist jedoch ein entscheidender Ressourcen- und Klimakiller. Außerdem wäre es unsinnig, wenn Welpen in Massen auf die Welt kommen, die wiederum bei verarmten Tierhaltern oder in Tierheimen landen, während Schlachttiere im Stall leiden.

Ressourcen schonen, Futter für arme Tiere spenden

Sollte man also kein Tierfutter für bedürftige Tierhalter spenden? Dürfen arme Menschen keine Haustiere halten? Genau das wäre wieder eine Ausgrenzung beziehungsweise Abwertung aufgrund sozialer Schwäche. Auch Menschen mit kleinem Einkommen sollen sich wie andere Bürger frei entfalten dürfen. Für viele gehören Katzen oder Hunde dazu. Wer das Geld für die Kastration von Hund oder Katze aufbringt und damit keine Welpenherden in die Welt entlässt, soll wenigstens diese ein oder zwei Haustiere gut ernähren können.

Wenn reichere Tierhalter für ihre verwöhnten vierbeinigen Herrscher wieder einmal das falsche Tierfutter kaufen, wäre die S.A.T. Tiertafel Essen e.V. also die richtige Anlaufstelle. Hier oder an den Sammelstellen der Tiertafel Essen können haltbare sowie verschlossene Futterpackungen abgegeben werden. Fleisch ist ein Ressourcen- und Klimakiller. Bevor wertvolles Tierfutter entsorgt wird, soll es besser als Futterspende durch eine Tiertafel an bedürftige Tierhalter verteilt werden. Leider ist dieses Einsammeln und Verteilen vom Futter mit Arbeit verbunden. Die Sammelbehälter sind teils bereits randvoll, die ein oder andere Futterspende damit bereits abgelaufen. Wer kann, soll auch ein paar Arbeitsstunden spenden und die Logistik der Tiertafel unterstützen, ob in Essen oder einer anderen Stadt.

Futter-Prinzessin Dgani beim Fressen: Beim Futter ist Dgani sehr ausdauernd, sie wünscht Abwechslung. Die ein oder andere Bestellung geht deswegen als Futterspende an bedürftige Tierhalter. | Foto: Robert Brungert
Katzenfutter zuckerfrei – nicht ganz billig: Ob Zähne oder Diabetes – zuckerfreies Katzenfutter macht sich bezahlt, wenn die Katze alt werden soll. Katzen interessiert es jedoch nicht, wie teuer ihr Futter ist, sie lassen etwas stehen. Bleibt zu viel davon stehen, landet es besser als Futterspende bei bedürftigen Tierhaltern als im Müll. | Foto: Robert Brungert
Autor:

Robert Brungert aus Essen

Webseite von Robert Brungert
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.