Schlechtes Zeugnis - Was tun?
Schimpfen und Verbote helfen nicht weiter

Das Schuljahr neigt sich dem Ende und die Zeugnisse  trudeln nach und nach zuhause ein. | Foto: Foto: LK-Symbolfoto: Jakob Studnar - fotopool
  • Das Schuljahr neigt sich dem Ende und die Zeugnisse trudeln nach und nach zuhause ein.
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Der letzte Schultag vor den Sommerferien - für die meisten Schüler ein Grund sich auf sechs unbeschwerte Wochen zu freuen. Aber: Am Tag vor den Ferien gibt es ja noch Zeugnisse - und die sorgen nicht überall für strahlende Gesichter. Denn schlechte Noten möchte kein Schüler mit nach Hause bringen.  Fällt das Zeugnis nicht so aus wie erwartet, sorgt das nicht nur für Stress beim Nachwuchs.  Auch die Eltern sind oft enttäuscht über die schulischen Leistungen ihrer Kinder. Viele Erziehungsberechtige haben sich wohl schon in dieser Situation wiedergefunden. Aber wie geht man nun am besten vor?

Vorsicht

Schimpfen, Verbote und Anschuldigungen können das Kind entmutigen und demotivieren. Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, rät deshalb zur Gelassenheit. Es hilft erst einmal darüber zu reden. Hierfür sollte dem Kind ein sicherer Gesprächsrahmen geboten werden, indem sich das Kind wohl fühlt. Denn auch das Kind ist vermutlich traurig und frustriert. Ein Grund für schlechte Noten kann außerdem auch Mobbing oder Kummer sein. Dieser Moment ist gut geeignet das Kind dahingehend zu fragen. Trost und Zuspruch sind in dem Moment die besseren Ratgeber. 

Fehleranalyse

Es ist wichtig herauszufinden wo das Problem liegt und wo Fehler entstehen, rät Lerntrainerin Angelika Stein auf der Ratgeber Plattform "scoyo-einfach leichter lernen.de". Hierbei sollte das Kind hinzugezogen werden, denn gerade das Kind sollte verstehen wo die Fehler sind, um daran arbeiten zu können. Meist weiß das Kind am besten, wo Fehler entstehen. Der Diplom Pädagoge Detlef Träbert rät Eltern, in einem Beirtrag für das Schulministeriums NRW, ihre Kinder eigenverantwortlich arbeiten zu lassen und dem Kind etwas zuzutrauen. Dies funktioniert jedoch nur, wenn sich das Kind seiner Fehler bewusst ist.

Motivation

Motivation bringt den Prozess des Kindes erst so richtig ins Rollen. Eltern und Kind sollten sich zusammen kleine absehbare und erreichbare Ziele setzten, schlägt das Schulministerium NRW vor. Der Erfolg fungiert als regelrechter Motivations-Booster. Wichtig, um die Motivation zu unterstützen, ist es das Kind zu Loben. Loben steigert das Selbstbewusstsein und ist gerade während des Lernprozesses sehr wichtig. Sollte das Problem also vielleicht in der Mitarbeit liegen, könnte die Steigerung des Selbstbewusstseins dazu führen, dass sich das Kind mehr meldet.

Nachhilfe?

Nachhilfe kann man definitiv in Betracht ziehen. Wichtig ist hierbei jedoch, Nachhilfe-Angebote miteinander zu vergleichen und im Hinblick auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abzustimmen.

Ungerechte Noten?

Manchmal kann der Eindruck entstehen, dass Noten ungerecht vergeben wurden. Bei diesem Verdacht sollte das Gespräch mit dem Lehrer gesucht werden. Dieser ist verpflichtet, genaue Auskunft über die Zusammensetzung der Benotung zu leisten. Sollte danach weiterhin der Verdacht bestehen, hilft es sich an anderes Lehrpersonal zu wenden.

Lernrückstände durch Corona?

Die Corona-Pandemie sorgte für Lernrückstände bei Kindern und Jugendlichen. Von Schule zu Schule können diese jedoch unterschiedlich gravierend ausfallen.
„Extra-Zeit zum Lernen NRW“ ist ein Auffangprogramm, dass Lernrückstände ausbessern soll.
Angeboten werden dabei freiwillige, außerschulische Maßnahmen und Ferienprogramme, die vor Ort von außerschulischen Trägern“ durchgeführt werden. Seit dem Start im März konnten fast 1.500 Gruppenmaßnahmen und 122 Individualmaßnahmen bewilligt werden. Nötig hierfür ist ein Online-Antrag der über ein Portal zur zuständigen Bewilligungsbehörde weitergeleitet wird.
Nähere Infos hier: Extra-Zeit zum Lernen NRW

„Mein Kind will nicht mit mir reden"

Manchmal fällt es Kindern und Jugendlichen schwer, mit ihren engsten Bezugspersonen darüber zu sprechen, aus Angst sie zu enttäuschen. Hier kann eine unabhängige Person hilfreich sein. Ein Mal von der Seele geredet, ist die Blockade meist nicht mehr so groß. Auch die „Nummer gegen Kummer“ könnte hier eine Hilfe sein, anonym kann der Anrufer hier seine Sorgen mitteilen.
Nähere Infos: Nummer gegen Kummer

Autor:

Dana-Chiara Von der Warth aus Essen

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