NOTFALLSEELSORGE
Neues Materialset hilft Kindern bei der Bewältigung von Belastungsreaktionen

Professor Dr. Harald Karutz und Iris Stratmann vom MINI-Projekt der Notfallseelsorge präsentieren wichtige Inhalte des neuen Materialsets, das die Psychoedukation von Kindern und Jugendlichen unterstützen soll: Delphin, Sturmkugel, Bilderbuch und das Begleitheft für Helferinnen und Helfer. | Foto: Kirchenkreis Essen/MINI-Projekt
  • Professor Dr. Harald Karutz und Iris Stratmann vom MINI-Projekt der Notfallseelsorge präsentieren wichtige Inhalte des neuen Materialsets, das die Psychoedukation von Kindern und Jugendlichen unterstützen soll: Delphin, Sturmkugel, Bilderbuch und das Begleitheft für Helferinnen und Helfer.
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Wie erklärt man Kindern eine akute Belastungsreaktion? Wie kann man Kindern Bewältigungsstrategien vermitteln, die nach einer Notfallerfahrung tatsächlich unterstützend wirken? Eine Sturmkugel, ein Delphin aus Plüsch, ein Bilderbuch und ein Rettungsring sollen zukünftig dabei helfen.

Im Rahmen des preisgekrönten Modellprojekts zur „Mittelfristigen Notfallnachsorge für Kinder und ihre Familien in den Städten Mülheim, Essen und Oberhausen (MINI)“ haben Iris Stratmann, Koordinatorin der Ökumenischen Notfallseelsorge in Essen und Oberhausen, und Professor Dr. Harald Karutz, Experte für Notfallvorsorge und psychosoziales Krisenmanagement, ein Set mit Materialien erarbeitet. Im Mittelpunkt: Eine Sturmkugel, ein Delphin aus Plüsch, ein Rettungsring und ein Bilderbuch.

Anspruchsvolle Aufgabe

„Psychoedukation hat das Ziel, durch eine Notfallerfahrung hervorgerufene Belastungsreaktionen verstehbarer zu machen, den Betroffenen Wissen über Therapie- und Selbsthilfestrategien zu vermitteln und sie dadurch bei der Bewältigung des Erlebten zu unterstützen“, erläutern Iris Stratmann und Harald Karutz. „Das ist immer eine anspruchsvolle Aufgabe – besonders aber dann, wenn die Betroffenen noch sehr jung sind.“ Das eigens für diesen Zweck angefertigte Sturmkugel-Modell mache Belastungsreaktionen verständlich, zeige Strategien zur Bewältigung auf und aktiviere soziale Ressourcen; außerdem seien damit ganz konkrete Hilfehinweise möglich.

Dazu gesellt sich ein kleiner Plüsch-Delphin, der im Sturmkugel-Modell eine besondere Rolle spielt. Ein kleiner Rettungsring komplettiert das Materialset: „Er soll Kinder und Jugendliche symbolisch daran erinnern, dass es professionelle Unterstützungsangebote gibt, an die sie sich jederzeit wenden können“, erklären Iris Stratmann und Harald Karutz. Damit Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger sowie die Mitglieder von Kriseninterventionsteams ihrerseits gut vorbereitet sind, ist ein didaktisches Begleitheft mit Umsetzungsempfehlungen für Fachkräfte Teil des Sets.

Alle Materialien sind in einem Beutel verpackt, der natürlich auch anderweitig weiterverwendet werden kann: Als Turnbeutel, für kleine Ausflüge und vieles mehr. Iris Stratmann und Harald Karutz: „Von ganzem Herzen bedanken wir uns bei der Polizeistiftung David + Goliath aus Mülheim an der Ruhr, die die Entwicklung dieser Materialien durch ihre Mithilfe überhaupt erst ermöglicht hat!“

Bestellungen ab sofort möglich

Bestellt werden kann das gesamte Sturmkugel-Materialienpaket ab sofort per Mail an mini(at)ekir.de. Eine ‚Sturmkugel‘, das Bilderbuch, das Begleitheft, Plüschdelphin, Rettungsring und Tasche kosten zusammen 33 Euro zzgl. MwSt. sowie Porto und Verpackung. Selbstverständlich kommen sämtliche Einnahmen aus dem Verkauf der Materialien ausschließlich wieder dem MINI-Projekt zugute.

Hintergrund: MINI-Projekt

Das Angebot der „Mittelfristigen Notfallnachsorge für Kinder und ihre Familien in den Städten Mülheim, Essen und Oberhausen“ (MINI) fungiert als Bindeglied zwischen der Notfallseelsorge und weiterführenden Hilfsangeboten und schließt damit erstmals eine bestehende Versorgungslücke, wie Studien zeigen. So erhalten Betroffene, die nach einem schweren Unglück oder einem plötzlichen Todesfall durch die Notfallseelsorge begleitet wurden und vielleicht noch auf einen Therapieplatz warten, eine Unterstützung im Hinblick auf mögliche Belastungsreaktionen. Bei Bedarf werden Familienangehörige, vor allem Kinder und Jugendliche, bis zu einem Jahr lang begleitet und gegebenenfalls an Trauergruppen, Beratungsstellen und Trauma-Ambulanzen vermittelt.

Außerdem bieten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MINI-Projekts den Betroffenen verschiedene Hilfen im Alltag an, etwa bei den Formalitäten nach einem Todesfall. Als mitfühlende und verständnisvolle Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner stehen sie Erwachsenen wie Kindern nach einem Unglück oder Unfall zur Seite und helfen, ihre seelische Not zu lindern. Beim bundesweiten Wettbewerb um den Förderpreis „Helfende Hand 2022“, die höchste Auszeichnung im ehrenamtlichen Bevölkerungsschutz, belegte das MINI-Projekt der Notfallseelsorge in der Kategorie „Innovative Konzepte“ den dritten Platz.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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