Mindestlohn, Soli-Zuschlag, Pendlerpauschale, Personalausweis
Mehr Geld hier,höhere Gebühren dort

Der Preis für einen neuen Personalausweis steigt um fast 30 Prozent. Foto: Bundesdruckerei
  • Der Preis für einen neuen Personalausweis steigt um fast 30 Prozent. Foto: Bundesdruckerei
  • hochgeladen von Marc Keiterling

Mit dem Jahreswechsel treten viele neue Regelungen und Gesetze in Kraft. Unter anderem steigt erneut der Mindestlohn, die Pendlerpauschale steigt, der "Soli" fällt für viele weg, dafür wird der Personalausweis deutlich teurer.

Mindestlohn
2015 wurde in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn mit einem Betrag von 8,50 Euro brutto pro Stunde eingeführt. Seitdem wurde er schrittweise erhöht und liegt aktuell bei 9,35 Euro. Nun soll eine weitere stufenweise Erhöhung erfolgen. „Bis zum 1. Juli 2022 soll der Mindestlohn in vier Stufen bis auf einen dann geltenden Mindestlohn von 10,45 Euro brutto angehoben werden“, so Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL-Versicherung. Zum 1. Januar 2021 tritt die erste Stufe in Kraft: Der Mindestlohn steigt auf 9,50 Euro brutto. Zum 1. Juli 2021 folgt dann die zweite Erhöhung auf 9,60 Euro brutto, in der dritten Stufe wird ab 1. Januar 2022 auf 9,82 Euro brutto erhöht.

Solidaritätszuschlag
Außerdem erwartet viele Steuerzahler 2021 eine weitere Entlastung, erläutert Müller: „Laut vorliegenden Informationen des Bundesfinanzministeriums erfolgt eine Anhebung der Freigrenze, bis zu der kein Solidaritätszuschlag anfällt, auf 16.956 Euro beziehungsweise auf 33.912 Euro (Einzel-/Zusammenveranlagung) der Steuerzahlung. Das hat zur Folge, dass eine Familie mit zwei Kindern bis zu einem Bruttojahreslohn von 151.990 Euro und Alleinstehende bis zu einem Bruttojahreslohn von 73.874 Euro keinen Solidaritätszuschlag mehr entrichten.‘“

Pendlerpauschale
Auch Pendler werden entlastet. Die Bundesregierung hat die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer von 30 Cent auf 35 Cent für die Jahre 2021 bis 2023 erhöht. Für die Jahre 2024 bis 2026 erhöht sich die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer dann auf 38 Cent. Die Erhöhung der Pendlerpauschale ist allerdings befristet und gilt nur bis Ende 2026.

Personalausweis
Wer älter als 24 Jahre ist, muss in der Regel alle zehn Jahre einen neuen Personalausweis beantragen. Das soll ab 2021 deutlich teurer werden. Der Preis für das Ausstellen eines neuen Ausweises soll von 28,80 Euro auf 37 Euro steigen. Die fast 30-prozentige Gebührenerhöhung wird mit den gestiegenen Personal- und Sachkosten in den kommunalen Behörden begründet. Des Weiteren soll nur noch ein Foto in digitaler Form akzeptiert werden. Im Gegensatz zu den ursprünglichen Planungen muss man sich nicht bei der ausstellenden Behörde ablichten lassen, sondern kann dafür auch in ein Fotogeschäft gehen. Darüber hinaus besteht künftig die Pflicht, zwei Fingerabdrücke auf dem Chip in der Ausweiskarte speichern zu lassen.
Linken-Politiker Jan Korte kritisierte die Erhöhung. Die Ausstellung sei keine Extra-Leistung der Behörden, sondern eine notwendige Dienstleistung für alle Bürger. "Dafür sollte genauso wenig eine Gebühr erhoben werden wie für die Bearbeitung einer Steuererklärung." Er forderte eine kostenlose Ausweis-Ausstellung einmal innerhalb der jeweiligen Gültigkeitsdauer.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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