Gemüse im Garten anbauen
Frischfutter für Meerschweinchen im Winter

Hungrige Meerschweinchen wollen Frischfutter – und im Winter? | Foto: Robert Brungert
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Meerschweinchen sind ein beliebtes Haustier, nicht nur für Kinder. Die kleinen Quiker haben Ansprüche an Unterkunft und Bewirtung. Sicherlich fressen sie Fertigfutter und Heu. Etwas Gemüse dazu, schon dauert das Leben länger. Woher das Grünfutter für Meerschweinchen im Winter nehmen, wenn nicht kaufen?

Sicherlich gibt es dank Logistik und Kühlhäusern auch im Winter Gemüse. Einiges ist jedoch deutlich teurer oder nur in schlechterer Qualität zu haben. Auch wenn es Grenzwerte oder Richtlinien für den Einsatz von Spritzmitteln gibt, wäre Bio für Meerschweinchen besser. Genau das geht richtig ins Geld, wenn die kleinen Nagetiere auch noch Abwechslung lieben. Einen viertel Eisbergsalat gibt es nicht und ein ganzer ist selbst für eine kleine Schweine-Rotte etwas viel.

Die einfache Antwort lautet: Wintergemüse im eigenen Garten anbauen. Wer keinen Garten aber Balkon mit etwas Sonne hat, kann sicherlich auch ein paar Setzlinge im Pflanzkübel hochziehen.

Welches Wintergemüse eignet sich?

Bei niedriger Temperatur und knapper Sonne ist die Wuchskraft stark gemindert. Einige Gemüsesorten halten sich aber im Freien lange frisch oder wachsen noch unter einem Wintervlies. Es gibt sogar Wintergemüse, welches durch Frost an Geschmack dazugewinnt. Doch meist muss es vor Dauerfrost geerntet sein oder friert kaputt.

Auch beim Wintergemüse gibt es einige Pflanzen, die direkt eine viel zu große Portion bringen und andere, die sich Stück um Stück ernten lassen. Beim Chinakohl oder Knollensellerie wird die ganze Pflanze geerntet, die viel zu groß ist. Beim Grünkohl oder Mangold lässt sich die Blattmasse schon eher nach und nach abzupfen. Bei Karotten lässt sich immer eine nach der anderen ernten und ein Chicorée wäre für eine kleine Schweine-Rotte wieder genau passend groß.

Zumindest hält sich das geerntete Wintergemüse immer noch ein paar Tage im Kühlschrank. Hier einige Beispiele.

Spätestens vor Dauerfrost ernten

  • Blumenkohl
  • Chinakohl
  • Weißkohl
  • Wirsing
  • Karotten


Bei Dauerfrost unter Frostschutzvlies

  • Grünkohl, auch Braunkohl genannt
  • Mangold (nur gemischt mit anderem Gemüse)
  • Pastinake (gut für Verdauung)


Ernte unter Frostschutzvlies bis Dezember oder Frost

  • Knollensellerie
  • Rettich
  • Feldsalat
  • Rote Bete (nur gemischt mit anderem Gemüse)


Weitere

  • Chicorée (sehr gesund)

Lässt sich das Wintergemüse nach und nach ernten, wäre es perfekt, von verschiedenen Pflanzenarten jeweils ein oder zwei Blatt zu zupfen, damit die Verköstigung abwechslungsreicher ist. Der ultimative Tipp ist Bambus: Kein Gemüse, bleibt jedoch im Winter grün, ist ungiftig und wird gefressen. Immer, wenn es mehr Auswahl braucht, wird noch ein Bambuszweig abgekniffen.

Fütterungstipps für Meerschweinchen

Meerschweinchen schieben ihr Futter durch Magen und Darm. Es ist also besser, wenn sie ständig wenigstens etwas fressen. Kraft- oder Trockenfutter hat zu viel Energie auf zu wenig Masse und Industriezucker ist generell zu meiden. Es müssen immer Heu und getrocknete Kräuter vorhanden sein. Aber ansonsten soll es jeden Tag wenigstens etwas Frischfutter geben. Wenn es schnell gehen muss, reicht eine Möhre. Ansonsten ist etwas Abwechslung für Meerschweinchen besser.

Einige Gemüsearten dürfen nur in geringen Mengen gegeben werden. Die genannten Kohl-Arten soll es nur geben, wenn auf handelsübliches Trockenfutter mit hohem Energiegehalt verzichtet wird. Ansonsten werden die Tiere zu fett. Außerdem darf zuerst nur wenig, dann mehr Kohl gegeben werden, damit die Verdauung der Meerschweinchen sich daran gewöhnt. Dann aber wäre durchgehend etwas Kohl gut, damit die Verdauung diesen noch gut annimmt.

Es ist generell besser, auf Trockenfutter mit Kraftfutteranteil zu verzichten oder es nur bei einem Mehrbedarf zu geben. Wenn Muttertiere säugen, Jungtiere aufwachsen oder Alttiere abmagern, ist energiehaltiges Trockenfutter ok, sonst besser nicht. Ohne dieses Fertigfutter ist es wichtig, immer Frischfutter und auch gehaltvolles Futter wie etwas Kohl zu geben. Wer merkt, dass die Meerschweinchen abmagern, soll die Fütterung überdenken oder sogar zum Tierarzt gehen. Meist ist das Gegenteil der Fall, die kerngesunden Schweinchen werden auch ohne Kraftfutter zu fett.

Weiteres Frischfutter für Meerschweinchen

Kleine Mengen Obst sind für Meerschweinchen gut, mehr aber wegen des Fruchtzuckers nicht. Während der warmen Jahreszeit eignen sich auch dünne Zweige vieler Bäume. Obstgehölz oder Buche (außer Rotbuche), Eiche, Pappel, Weide, Birke und Haselnuss wären geeignet, aber auch einige Nadelhölzer in kleinen Mengen.

Das allerbeste und damit die Basis der Ernährung für Meerschweinchen soll frisches Gras von einer Wildkräuterwiese sein. Solange Giftpflanzen nicht trocknen, schmecken diese bitter und Meerschweinchen sortieren sie aus. Wichtig bleibt, immer alle Futterreste zu entfernen. Bleibt eine Pflanze immer über, lässt sie sich bereits beim Ernten aussortieren.

Wer einen Garten hat, lässt einen Teil der Wiese wachsen und schneidet jeden Tag mit der Heckenschere ganz wenig. Bleibt ein Stück der Weise an einer sonnigen Stelle stehen, lässt sich diese sogar noch bis in den Winter hinein ernten. Würde es schneien, konserviert der Schnee die Wiese. Wer den Schnee beiseite schiebt, könnte den ganzen Winter durch ernten. Frisches Wiesengras ist für Meerschweinchen immer besser, als Heu. Es liegt nur am Halter, seinen Garten anzupassen und jeden Tag einmal kurz raus zu gehen.

Hungrige Meerschweinchen wollen Frischfutter – und im Winter? | Foto: Robert Brungert
 Heu ist gut, aber zu wenig – besser täglich frisches Grünfutter geben! | Foto: Robert Brungert
Autor:

Robert Brungert aus Essen

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