Fahrt in den Urlaub
Das hilft Kindern bei Reiseübelkeit

Wenn Übelkeit oder Schwindel nach der Fahrt noch anhalten, ist das ein normales Phänomen. Der Körper stellt sich erst nach einer gewissen Zeit wieder auf die "normalen" Bedingungen ein. | Foto: R+V Versicherung
  • Wenn Übelkeit oder Schwindel nach der Fahrt noch anhalten, ist das ein normales Phänomen. Der Körper stellt sich erst nach einer gewissen Zeit wieder auf die "normalen" Bedingungen ein.
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  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

Eine lange Autofahrt in den Urlaub: Für viele Kinder ist das kein wirklicher Grund zur Vorfreude – weil ihnen unterwegs oft schlecht wird. Doch was können Eltern tun, um die Reise zu erleichtern?

Das Infocenter der R+V Versicherung gibt Tipps: Kinder reagieren auf Reisen oft empfindlicher als Erwachsene. Der Grund: Im Alter von sechs bis zwölf Jahren verändert sich die Gleichgewichtswahrnehmung, ist aber noch nicht vollständig ausgebildet. „Im Auto sitzen wir fast die ganze Zeit still. Trotzdem spürt der Körper die ständigen Fahrbewegungen. Und dann saust auch noch die Landschaft mit hoher Geschwindigkeit vorbei. Für das sich entwickelnde Gehirn ist es schwer, diese widersprüchlichen Sinneseindrücke zu verarbeiten“, erläutert Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung.

Kleinkinder nur selten betroffen

Kinder unter zwei Jahren sind hingegen selten von der Reisekrankheit betroffen. Ihr Gleichgewichtsorgan ist noch relativ unempfindlich. Vielen Kindern mit Reiseübelkeit hilft es schon, wenn sie im Auto hinten in der Mitte sitzen. So können sie nach vorne auf die Straße oder in die Weite blicken und sich leichter auf Kurven und Hügel einstellen. Ein Blick aufs Smartphone, Buch oder Videodisplay verstärkt hingegen die Übelkeit oft.

Lieber hören als sehen

Zur Ablenkung empfiehlt die Ärztin daher Musik oder Hörspiele: „Beim Hören können die Augen geschlossen werden. Wie im Schlaf muss das Gehirn dann nicht mit den widersprüchlichen Reizen klarkommen. Das stabilisiert den Gleichgewichtssinn.“ Zusätzlich können die Kinder Kaugummis mit Pfefferminzgeschmack kauen.
Ebenfalls hilfreich sind regelmäßige Pausen mit Bewegung an der frischen Luft sowie gesunde Snacks wie Obst und Gemüse. „Dabei ausreichend Flüssigkeit nicht vergessen. Getränke mit wenig Kohlensäure sind ideal“, rät die Medizinerin.

Medikamente als letzte Lösung

Medikamente gegen Reiseübelkeit sollten bei Kindern nur eingesetzt werden, wenn nichts anderes Linderung verschafft. „Vor allem für jüngere Kinder sind solche Mittel nur bedingt empfehlenswert. Sie reagieren viel empfindlicher darauf als Erwachsene“, sagt Kaiser. „Einige Medikamente machen für längere Zeit müde, andere verursachen Unruhe und Nervosität.“

Ein gut wirksames Hausmittel

Ein altbewährtes Hausmittel hat dagegen auch in wissenschaftlichen Studien gut abgeschnitten: Ingwer. Roh in Scheiben oder als Aufguss mit Wasser eingenommen, hilft die Wurzel vielen Menschen gegen Übelkeit. Für Kinder ist Ingwer unbedenklich. „Wegen der Schärfe mag das jedoch nicht jedes Kind“, berichtet Kaiser.

Autor:

Lokalkompass Essen aus Essen-West

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