Mieter in der Gummertstraße müssen frieren
Bauaufsicht verfügt Baustopp

Gummertstraße 23, ein Haus ohne Dach. | Foto: Foto: Dieter Frey
  • Gummertstraße 23, ein Haus ohne Dach.
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In der Rüttenscheider Gummertstraße steht mitten im Winter ein Haus ohne Dach. Dies wurde von Anfang des Monats an abgetragen, da die Wohnungsgesellschaft Covivio das Haus, wie auch alle weiteren Gebäude dort, um ein Geschoss erhöhen möchte, um insgesamt elf neue Wohnungen zu erstellen. Das aber beschert den Mietern der Wohnung im Oberschoss Gummertstraße 23 allerdings eine kalte Wohnung. Jetzt verhängte die Bauaufsicht sogar einen Baustopp.

Mieter Rafael Labisch hatte sich in der vergangenen Woche beschwert. Das Dach sei entfernt worden und auf dem Dachboden habe das bauausführende Unternehmen nur eine Lage Dämmstoff ausgelegt. Zwischen den Bahnen seien teilweise breite Spalten und die Kälte ziehe durch die Decke.

Aber das war laut Rafael Labisch nicht das einzige Problem. Die Baustelle sei nicht sicher, es bestehe Gefahr für Leib und Leben, wenn die Familie die Wohnung über den Laubengang zwischen Wohnungstür und Treppenaus verlassen wolle, berichtet er und hat die Bauaufsicht informiert. Und das war offenbar völlig berechtigt. Auf Anfrage dieser Zeitung erklärt die Pressestelle der Stadt Essen: “Durch die Bauaufsicht wurde umgehend gehandelt und eine Ortskontrolle durchgeführt. Grundsätzlich ist die Baustelle gesichert. Eine Gefahrenquelle konnte jedoch festgestellt werden. Zur Beseitigung der Gefahrenquelle wurde unmittelbar noch vor Ort aufgefordert.”

Offenbar hat die bauausführende Firma die Aufforderung der Bauaufsicht nicht befolgt. Stadtsprecher Burkhard Leise: “Bisher (Stand 15.01.) erfolgte keine Durchführung der aufgeforderten Maßnahmen zur Sicherung der Gefahrenquelle. Die Bauaufsicht hat dem ausführenden Bauherrn demzufolge weitere Arbeiten an der genannten Stelle untersagt, bis die Gefahrenquelle beseitigt ist.” Sollten an dieser Stelle weitere Arbeiten ohne vorherige Sicherungsmaßnahmen erfolgen, halte sich die Bauaufsicht Sanktionen, wie beispielsweise die Einleitung eines Bußgeldverfahrens, vor.”

Bei der genannten Gefahrenquelle handele es sich um einen Laubengang am Objekt, der eine Wohneinheit mit dem Treppenhaus verbinde. Oberhalb des Laubenganges seien baulich genehmigte Rückbauarbeiten durchgeführt worden. Es hätten jedoch Sicherungsmaßnahmen getroffen werden müssen, die herunterfallende Bauteile oder Werkzeuge verhindere. Der Mieter hatte die Situation richtig eingeschätzt.

Covivio-Sprecherin Barbara Lipka teilt für das Wohnungsunternehmen dazu mit: “Mit der Bauaufsicht sind wir in guter Abstimmung. Es hatten sich Rückfragen bezüglich des Einsatzes der Feuerwehr am 21.12.2023 ergeben, die unsererseits beantwortet werden konnten. Gleiches gilt für die derzeitigen Abbrucharbeiten.” Den drei Mietern im Obergeschoß seien gesonderte Heizlüfter zur Verfügung gestellt worden, wobei die anfallenden Stromkosten von Covivio übernommen werden.

Der Baustopp wurde durch die Ordnungsbehörde mittlerweile wieder aufgehoben, wie die Stadt Essen mitteilt. Die Sicherheitsm#ängel seinen behoben.

Autor:

Dieter Frey aus Essen

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