Profit auf Kosten eurer Haustiere:
Abzocke Katzengras – teures Saatgut!

Kleine Weidekatze Zoe (13) auf dem Balkon, sie nascht das Katzengras Phleum pratense, bekannt als Wiesen-Lieschgras. | Foto: Robert Brungert
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Katzengras – für Wohnungskatzen sehr wichtig, Saatgut oder Pflanzschalen sind auffallend teuer. Einst keimte Getreide aus dem Supermarkt, die Zeiten sind wegen der Trocknung oder Bestrahlung längst vorbei. Wenige Anbieter verkaufen noch günstiges Saatgut, die meisten jedoch kleine Portionen oder teure Pflanzschalen.

Das Katzenleben ist schon teuer genug, ein paar Körner, eine Pflanzschale und etwas Anzuchterde dürften doch eigentlich nicht viel kosten? Es kommt sogar noch schlimmer: Beim Saatgut gibt es Lichtkeimer oder Dunkelkeimer, die unter die Erde müssen. Auch bei der Erde gibt es Unterschiede. Mit zu viel oder wenig Wasser kippt einem die Pflanzschale um. Wer teures Katzengras als Saatgut kauft, hat sein Geld mit Pech verbrannt. Also besser die fertigen Pflanzschalen mit Saat-Substratbeutel zum Nachfüllen?

Einst war alles ganz einfach: Ob im Tierfutterbedarf oder im Bio-Supermarkt bei den Getreidesorten für Vollkornbrote – die Körner gingen auf. Genau das soll wohl nicht passieren. Sicherlich, bei verregneten Ernten kommt Getreide in die Trocknung und je nach Verfahren leidet die Keimkraft. Möglicherweise wird Getreide aber auch Gamma-bestrahlt, um jegliche Keime zu töten, damit es sich länger hält. Oder, damit es nicht mehr aufgeht. Es geht immerhin um Saatgutpatente, wobei das Argument bei Hybridsorten nicht einmal zieht: Diese verlieren ihre positiven Eigenschaften in der F2-Generation.

Erschwingliches Katzengras – Saatgut für Keimsprossen

Gerste oder Weizen sind eigentlich perfekt, da sie bei Zimmertemperatur in feuchter Anzuchterde aus dem Gartenhandel innerhalb von einer Woche aufgehen. Spätestens nach zwei Wochen ist das selbst gezogene Katzengras bereits servierfertig. Wer die alte Anzuchtschale leert, kann sie mit frischer Anzuchterde erneut verwenden. Es wird etwas Getreide aufgestreut und dann noch eine Schicht Anzuchterde darüber gegeben. Es kommt noch etwas Wasser darauf, bevor die Pflanzschale unter der transparenten Kunststoffhaube verschwindet, damit die Katzen nicht düngen. Teils kann es unter den Dunsthauben schimmeln, weswegen diese versetzt aufzusetzen sind. Wer seine Schale den Katzen präsentiert, zieht in einer zweiten bereits frisches Katzengras heran. Schon können die Katzen durchgehend grasen.

Genauso ginge es mit Getreide, welches für Keimsprossen angeboten wird. Dieses muss immerhin keimfähig sein. Die Keimsprossen sind halt überreif, dienen aber der gesunden Ernährung der Katze? Eventuell wären doch die Patentrechte einiger Saatgutkonzerne verletzt. Im Zweifelsfall ist die Konzernklage abzuwarten.

Zumindest könnte das Katzengras durch Saatgut für Keimsprossen wieder billig und einfach sein. Außerdem geht es schnell und zuverlässig auf. Die alte Anzuchterde lässt sich noch auf Balkonien verwenden oder nach einem Kompostieren erneut für die Keimschale einsetzen.

Saatgut für Katzengras ohne Konzernklagen: Phleum pratense

Viele können nichts mehr riskieren und lassen es auf keine Konzernklagen ankommen. Die andere günstige Variante für Katzengras lässt sich schnell mit einer Suchmaschine finden: „Phleum pratense“ oder „Wiesen-Lieschgras“ in Kombination mit Katze, Katzengras, Saatgut oder kaufen wirft Treffer aus. Ein Beutel mit 30 Gramm kostet 2 bis 3 Euro und reicht für 10 Portionen.

Hier wird die Pflanzschale mit Anzuchterde gefüllt. Diese kann bereits leicht gewässert sein. Das Wiesen-Lieschgras-Saatgut wird dünn aufgestreut und mit einem Pumpsprüher befeuchtet. Dieses Befeuchten ist alle zwei Tage zu wiederholen, sollte das Saatgut trocken sein und nicht aufgehen. Auch hier muss die Haube mit Versatz drauf, Schimmel ist gerade bei Lichtkeimern pures Gift. Es reicht aber als Katzenabwehr, wenn auf die Pflanzschale zwei Leisten kommen, damit die Haube bereits abgehoben ist und besonders viel Luft durchströmt.

Phleum pratense Katzengras hat zuerst sehr feine Halme, die im Laufe der Zeit breiter werden. Während Getreide sich eher für zwei Wochen als Katzengras eignet, hält dieses Phleum pratense auch vier Wochen. Doch leider muss Wiesen-Lieschgras vorher auch vier bis sechs Wochen wachsen, je nach Temperatur und Lichtverhältnissen.

Es wären anstelle von zwei also drei Pflanzschalen anzuraten. Perfekt ist es, alle drei Wochen erneut Wiesen-Lieschgras-Saat anzusetzen. Wenn das selbst gezogene Katzengras noch am schönsten ist, muss die neue Saat wieder in oder besser auf die Erde. Doch die Geduld zahlt sich aus, wenn Saatgutkonzerne die Katzen nicht verklagen können!

Kleine Weidekatze Zoe (13) auf dem Balkon, sie nascht das Katzengras Phleum pratense, bekannt als Wiesen-Lieschgras. | Foto: Robert Brungert
Ziervogel- oder Katzengras Phleum pratense – Lichtkeimer, langsam wachsend, feine Halme und erschwinglich! | Foto: Robert Brungert
Autor:

Robert Brungert aus Essen

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