Sterbezahlen in Deutschland
2020 starben fast 50.000 Menschen mehr als in den Vorjahren

In Deutschland starben 2020 mehr Menschen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. | Foto: Carolyn Booth auf pixabay
  • In Deutschland starben 2020 mehr Menschen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
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Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 zu einer Übersterblichkeit in Deutschland geführt. Die Zahl der Sterbefälle stieg im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 um fast 50.000 an. 

Es verloren 49.778 Menschen mehr ihr Leben als im Schnitt der vergangenen Jahre. Insgesamt starben laut Zahlen des Statistischen Bundesamts 982.489 Menschen - darunter 40.877 an oder mit Covid-19, wie das Robert-Koch-Institut meldet.

Starker Anstieg im Dezember

Insbesondere im Dezember 2020 stiegen die Zahlen deutlich an. In diesem Monat starben 106.607 Personen in Deutschland, das entspricht 29 Prozent mehr als im Dezember 2019. So viele Tote in einem Dezember hatte es zuletzt 1969 gegeben. Damals war die Hong-Kong-Grippe der Auslöser.

Sachsen trauriger Spitzenreiter

Besonders auffällig war die Entwicklung der Sterbefallzahlen in Sachsen. Schon im November waren die Sterbefallzahlen hier deutlich erhöht (+39 %). Im Dezember hat sich die Zahl der Sterbefälle bezogen auf den Durchschnittswert der vier Vorjahre mehr als verdoppelt (+103 % oder 4 999 Fälle). In Brandenburg (+48 % oder 1 353 Fälle), Thüringen (+42 % oder 1 085 Fälle), Bayern (+33 % oder 3 927 Fälle), Hessen (+33 % oder 1 912 Fälle) und Sachsen-Anhalt (+32 % oder 918 Fälle) lag die Zahl der Sterbefälle im Dezember 2020 ebenfalls mindestens 30 % über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.

Schwache Grippewelle

Der Jahresverlauf der Sterbefallzahlen war im Jahr 2020 durch verschiedene Sonderentwicklungen geprägt, so die Analyse des Statistischen Bundesamts. In den ersten drei Monaten des Jahres lagen die Sterbefallzahlen unter dem Durchschnitt der vier Vorjahre. In der typischen Grippezeit am Jahresanfang waren die Sterbefallzahlen nicht so stark angestiegen wie in den Jahren 2017 oder 2018, als die Auswirkungen der Grippewellen vergleichsweise deutlich waren.

Covid-Anstieg

Im gesamten April lag die Zahl der Gestorbenen dann 10 % über dem Durchschnitt der Vorjahre. Gleichzeitig war ein Anstieg der COVID-19-Todesfälle zu beobachten. Als diese zurückgingen, bewegten sich ab Mai auch die Sterbefallzahlen etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der Vorjahre.

Hitzewelle

Im August waren sie wieder erhöht. Dieser Effekt tritt im Sommer häufig auf und ging auch in diesem Jahr offenbar auf eine Hitzeperiode zurück. Auch im September waren die Zahlen noch leicht erhöht.

Erneuter Covid-Anstieg

Die Differenz der Sterbefallzahlen zum Durchschnitt der Vorjahre ist dann ab Mitte Oktober erneut angewachsen. Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an COVID-19 erkrankt waren, stieg zeitgleich an.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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