Nieuwe Kerk in Amsterdam
World Press Photo 2024
Die 67. World Press Photo Ausstellung findet in der Nieuwe Kerk bis zum 14. Juli 2024 statt. Eine unabhängige gemeinnützige Organisation arbeitet seit sechs Jahrzehnten, um die Welt mit wichtigen Geschichten und investigativen Journalismus zu verbinden.
Kämpfen und nicht untergehen: Hier steht Lotomau Fiafia, 72 Jahre alt und damit der Älteste in der Gemeinde, mit seinem Enkel John an einem Punkt wo er als kleiner Junge noch auf Küstensand stand. Der steigende Meeresspiegel macht sich vor allem bei den Fidschi 🇫🇯 Inseln bemerkbar. Die Küstenlinie, mittlerweile stark erodiert, zwingen die 500-köpfige Gemeinde Kioa’s zur Umsiedlung. 2022 trafen sich führende Politiker aus dem Pazifik um eine Klimanotstand-Erklärung zu verfassen und die Bevölkerung vor einer Klimakrise zu schützen.
Valim-Babena: Paul Rakotozandriny, 91 Jahre alt und Enkelin Odliatemix machen sich für die Kirche in Antananarivo, Hauptstadt Madagaskar 🇲🇬 zurecht.
Paul leidet seit 11 Jahren an Demenz, von der Umgebung wird er auf Grund fehlender Aufklärung für verrückt erklärt oder seine Symptome dem Alkohol zugeschrieben.
Nur seine Tochter vermutete etwas anderes nachdem er, ein Chauffeur der seinen Beruf verinnerlicht hat, nicht mehr nach Hause fand.
Sie bekam Hilfe und Unterstützung durch eine Organisation in Madagaskar.
Diese Geschichte zeigt sehr anschaulich das madagassische Prinzip Valim-Babena: die Pflicht, Rückzahlung einer moralischen Schuld erwachsener Kinder Ihren Eltern zu helfen.
Eine Palästinenserin, Inas Abu Maamar 36 Jahre alt, umarmt den Leichnam Ihrer Nichte Saly 5 Jahre alt.
Mit Saly sind Mutter und die Schwester von einer israelischen Rakete tödlich getroffen.
Der Fotograf Mohammed Salem fand Inas, das Kind wiegend in der Leichenhalle vom Nasser-Krankenhaus.
75 Jahren dauert der israelisch-palästinensische Konflikt. Er eskalierte am 7. Oktober 2023 als die Hamas den Angriff auf mehrere Orte im Süden Israels starteten. 1200 Menschen wurden getötet, 250 als Geiseln genommen.
Bis Mitte März 2024 wurden 30000 Menschen getötet und 70000 verletzt, wobei mehr als zwei Drittel der Todesopfer palästinensische Frauen und Kinder waren.
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag nahm die von Südafrika angestrengte Klage, mit der Behauptung Israel begehe einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen an.
Afghanistan 🇦🇫 am Abgrund:
Kinder starren auf einen Apfel den Ihre Mutter durch betteln nach Hause gebracht hat.
Die Lebensverhältnisse haben sich seit der Machtübernahme durch die Taliban 2021 gravierend verschlechtert. Insbesondere Frauen und Kinder leiden unter entsetzlicher Armut.
Zwei Frauen in Burka und ein Mann, der bei einem Anschlag eines Selbstmordattentäters 2021 in Pakistan 🇵🇰 sein Bein verlor, gehen durch das Lager Bagrami am Stadtrand von Kabul.
Eine afghanische Frau ruht sich in der Wüste aus. In der Nähe ist ein Lager aus Pakistan in dem abgeschobene Menschen untergebracht sind.
Pakistan hat Ende 2023 beschlossen auf Grund vieler Selbstmordattentate, die von Flüchtlingen aus Afghanistan verübt worden, Ausländer ohne gültige Papiere ( von den ca. 4 Mill. Afghanische Flüchtlinge, sind ca. 1,7 Mill. ohne Aufenthaltsgenehmigung) zur Ausweisung in Sammellager zubringen.
Darunter auch Torkham ein Grenzübergang Pakistan/Afghanistan mit katastrophalen Zuständen.
Revolution in Myanmar 🇲🇲
Dorfbewohner überqueren den überfluteten Strom mit Hilfe eines Elefanten. Das Militär hat Lebensmittel, Medikamente, Benzinlieferungen behindert, so daß die Bewohner gezwungen sind die gefährlichere Dschungelroute zum Transport der Waren zunehmen.
2021 wurde in Myanmar die demokratische Regierung durch das Militär geputscht, die liberale Führerin Aung San Suu Kyi verhaftet. Landesweit entstanden friedliche Proteste und Demonstrationen welche vom Militär mit Gewalt ( 4000 Tote) zerschlagen wurde.
Die zwei Wände
Der Fotograf Alejandro Cegarra der einst gezwungen war 2017 von seiner Heimat Venezuela 🇻🇪 nach Mexiko 🇲🇽 auszuwandern, dokumentiert die Notlage der Asylsuchenden mit viel Empathie und Feingefühl.
Die Honduranerin Rosa Bello und der Venezolaner Ruben Soto verlieben sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten. Sie sind auf einen Güterzug abgebildet der als „ The Beast“ oder als „ El Tren de la Muerte“ Zug des Todes bekannt ist.
Dieser Güterzug beginnt an der Grenze Guatemala 🇬🇹 bis nach Mexiko-Stadt, wo er an ein Netz mexikanischer Güterzüge angeschlossen wird die an die US-Grenze fahren. Ca. 5000000 Migranten jedes Jahr nutzen diese Art „ freies Reisen“ um Internierungslager, Einwanderungsprotokollpunkte zu umgehen, doch unter welchen Bedingungen.
Oft schlafen die Migranten auf dem Dach des Zuges, werden herunter geschleudert, sterben auf der Stelle. Sie sind einem hohen Maß an Gewalt ausgesetzt, da es den Bahnbetreibern seit 2014 verboten ist Passagiere mit dem Zug zu befördern.
In Mexiko hat sich durch die politische wirtschaftliche Instabilität von Mittel -und Südamerika, die beschleunigten Abschiebemaßnahmen der USA, die Einwanderungspolitik deutlich aufgeheizt.
Verschmutzung des Cileungsiflusses 🇮🇩
Ein Bewohner fängt Fisch in einem einstmals naturgeschützten Wasserfall des Cileungsiflusses.
Die schädlichen Industriepraktiken der Textilherstellung im Süden von Jakarta, Abwässer, Haushaltsabfälle sind einige Faktoren die zur Verschmutzung der Flüsse beitragen.
Die Gesundheitsrisiken verschärfen sich, lebenswichtige Ressourcen wie Fischerei, Landwirtschaft sind geschädigt.
Autor:Katrin Fischbach aus Essen |
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