Nieuwe Kerk in Amsterdam
World Press Photo 2023
Ich möchte eine Auswahl der diesjährigen Gewinnerbilder, die mich stark berührt haben, des World Press Photo Wettbewerbes in Amsterdam zeigen.
„Das große Vergessen" mit steigenderLebenserwartung in Afrika/ Ghana findet man auch immer mehr Menschen mit Anzeichen von Verwirrung, Gedächtnisverlust in Richtung Demenz. Auf Grund des mangelnden öffentlichen Bewusstseins werden Frauen als Hexen stigmatisiert und in sogenannte Hexenlager abgeschoben.
„Tod einer Journalistin" die 51-jährige palästinensische Journalistin Shireen Abu Akleh, die für den arabischen Sender Al Jazeera in Westjordanland gearbeitet hat, geriet in ein heftiges Feuergefecht zwischen militanten Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Die UNO Menschenrechtskommission stellte nach einer umfangreichen Untersuchung fest das Shireen und ihre Kollegen direkt von israelischen Besatzungstruppen beschossen wurden. Sie starb im Mai 2022. Israelische Polizisten schlugen auf die Trauernden ein, da sie die Zeremonie zu Fuß begingen, was bei außergewöhnlichen Todesfällen üblich ist.
„Frauen im Iran" die 22-jährige Masha Amini kurdischer Herkunft, wurde von der islamischen Moralpolizei wegen eines obligatorischen Hijab Gesetzes in Gewahrsam genommen. Sie erlitt größte Verletzungen und starb an einem multiplen Organversagen. Um ihren Widerstand gegen die Regierung zu demonstrieren, gingen die Frauen ohne Hijab in die Öffentlichkeit und haben den Alltag in einen Akt des zivilen Ungehorsam verwandelt.
„Die letzte Reise des Nomaden" die nomadischen Völker Äthiopiens und Somalia sind auf ihr Vieh angewiesen und wandern in verschiedene Territorien. Durch verheerende Dürren sind die Familien gezwungen ihr Nomadentum aufzugeben und Hilfe in Klimaflüchtlingslager zu suchen. Die Frauen sind in den sozialen Strukturen für das Wasser finden verantwortlich und werden dadurch zunehmender Gewalt ausgesetzt. Sie zahlen letztendlich den Tribut.
„Alpaqueros" der Klimawandel stellt ein wachsendes Risiko für die Gletscher, Alpakas und die Gemeinschaften dar. Alpaka-Züchter sind gezwungen in immer höhere Höhen zu ziehen oder ihre andische kulturelle Identität zu verlieren.
„Ein Teil von mir" Leihmütter in Kambodscha wurden bis 2016 akzeptiert. Überwiegend chinesische Familienplanung Agenturen boten diesen „Service" an. Seit 2017 werden Leihmütter von der Regierung verfolgt, da sie gegen das Menschenhandel Gesetz verstoßen. Die Leihmutterschaft bedeutete für viele einen Ausweg aus den Schulden. Auf Grund einer Razzia 2018 wurden 32 Frauen verurteilt und inhaftiert, mussten die Babys in Haft zur Welt bringen und selber großziehen oder mit dem Gefängnis rechnen.
Mein Fazit: Dies ist nur ein kleiner Teil der Ausstellung. Trotz schwieriger und trauriger Themen schaffen es die Fotografen durch eindrucksvolle Aufnahmen einen sprachlos, empörend und nachdenklich zu stimmen.
Autor:Katrin Fischbach aus Essen |
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