Frage der Woche
Wie weit darf Klimaaktivismus gehen?

Polizisten versuchen, den Klebstoff zu lösen, mit dem sich Protestler des Aufstands der letzten Generation auf eine Straße in Berlin geklebt haben. | Foto: Foto: Stefan Müller
  • Polizisten versuchen, den Klebstoff zu lösen, mit dem sich Protestler des Aufstands der letzten Generation auf eine Straße in Berlin geklebt haben.
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"Wir blockieren bis die Politik handelt." Das ist das Motto der Aktivisten vom "Aufstand der letzten Generation". Und das meinen sie wörtlich: Sie kleben sich auf Autobahnen und  Straßen in deutschen Großstädten fest oder versuchen mit Hilfe von Luftballons den Flugverkehr zu stören. 

Eines haben die Klimaaktivisten mit ihren Aktionen zumindest schon erreicht: Aufmerksamkeit. Fast täglich wird in dutzenden Presseberichten im In- und Ausland über die Gruppe berichtet, tagesaktuell werden die Berichte auf der eigenen Homepage geteilt.

Eine Million Menschen ausgebremst

Kein Wunder, denn mit ihren Aktionen stören sie ganz erheblich. Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) äußerte gegenüber tagesschau.de, die Blockaden in der Hauptstadt würden rund eine Million Bürger betreffen, die auf dem Weg zur Arbeit oder zum Arzt ausgebremst würden. Dabei ziehen die Aktivisten jede Menge Unverständnis auf sich, werden von Autofahrern und Fußgängern beschimpft oder sogar geschlagen. 

“Natürlich habe ich Angst vor Repression, Polizeigewalt, Straftaten und Gefängnis. Wenn es uns aber gelingt die Politik endlich aufzurütteln, dann ist es das wert!”

Edmund (58), Manager für Umweltprojekte und Klimaschützer von "Aufstand der letzten Generation"


Was wollen die Aktivisten erreichen?

Die Gruppe "Aufstand der letzten Generation" will Lebensmittel retten. "Große Supermärkte sollten verpflichtet werden, noch genießbares Essen zu spenden", heißt es auf der Website. Darüber hinaus fordern die Aktivisten eine Agrarwende bis 2030. "Wir brauchen eine schnelle und umfangreiche Reduktion der Emissionen in allen Bereichen, da Essen und Wasser im Klimanotfall knapper werden", wird auf der Website argumentiert. 

Mehr Kritik als Zustimmung

Bislang wurden diese Forderungen durch die Politik nicht umgesetzt. Allerdings gab es bereits ein Gespräch zwischen den Aktivisten und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat Gesprächsbereitschaft signalisiert. Allerdings überwiegt auch von Seiten der Politik die Kritik an den Blockaden - und das parteiübergreifend. Der Soziologe Harald Welzer bezeichnet die Gruppe im NDR-Interview gar als "antidemokratisch". 

Wie seht ihr das: Sind die Blockaden noch Form eines demokratischen Protests? Ein akzeptables und adäquates Mittel der Meinungsäußerung? Oder überschreiten die Aktivisten die Grenze des Hinnehmbaren? In unserer Frage der Woche wollen wir von euch wissen, wie weit Klimaaktivismus gehen darf!

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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