Widerliche 'Fleischindustrie' und die Skandale ihrer Tötungsfabriken
Tierschutzpartei: Schlachthöfe brauchen hohen Kontrolldruck
Und der nächste Skandal in der sogenannten 'Fleischindustrie', dem Verarbeitungsarm der Massentierhaltung. Arbeitsschutzkontrollen in dreißig Großschlachthöfen in NRW erbrachten das wenig überraschende Ergebnis katastrophaler Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern aus Südost- und Osteuropa.
Die Tierschutzpartei - Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Landesverband NRW prangert seit Jahren die Zustände in den NRW-Großschlachthöfen an. Auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiterkolonnen wurden und werden anhaltend kritisiert und kritisch aufgezeigt.
Seit Jahren bekannt: Ausbeuterische Verhältnisse zulasten von Arbeitsmigranten
"Es hat seine Gründe, warum VertreterInnen der Tierschutzpartei gemeinsam mit anderen Tierschutzorganisationen immer wieder z.B. vor dem Schlachthof des Fleischindustriellen Tönnies in Rheda-Wiedenbrück demonstrieren. Dabei geht es zum einen um Tierschutz und die sich im Schlachthof abspielenden Dramen, zum anderen aber auch um die Schicksale der dort eingesetzten Arbeiter," so Sandra Lück, Landesvorsitzende der Tierschutzpartei NRW.
17.000 Arbeitnehmer in 30 Großschlachthöfen
Die Dimensionen der 'Fleischindustrie' werden deutlich, wenn man die Zahl der Arbeitnehmer in nur 30 Betrieben realisiert: Rund 17.000 Menschen verdienen ihr zumeist erbärmlich niedriges Einkommen mit dem Töten und Zerlegen der ihnen ausgelieferten hilflosen Tiere. Bei den unangekündigten Kontrollen von Fachleuten der Arbeitsschutzverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Zoll wurden allein bis jetzt 3000 Arbeitszeitverstöße aufgedeckt.
Menschenverachtende Arbeitsbedingungen - Katastrophale Tiersituation
"Zu Hungerlöhnen beschäftigte Osteuropäer müssen z.B. mehr als 16 Stunden am Stück arbeiten, z.T. werden nicht einmal Pausen gewährt," erklärt Elisabeth Maria van Heesch, Generalsekretärin der Tierschutzpartei NRW. Auch Betrug beim Mindestlohn sowie gravierende Verstöße beim technischen Arbeitsschutz stellten die Kontrolleure fest. "Wenn die Fleischindustriellen so mit Menschen umgehen, dann dürfte jedem klar sein, wie die Situation der Tiere in den Schlachthöfen ist," so van Heesch, Ratsfrau der Ratsgruppe Tierschutz / BAL aus Essen.
Aktion 'Faire Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie'
"Dass der zuständige Minister Laumann nun die Ausweitung von Beratungsangeboten für Arbeiter aus Südost- und Osteuropa anstrebt, Broschüren zum Arbeitsschutz in fünf Sprachen herausgegeben werden sollen - dies alles wird den betroffenen Arbeitern kaum helfen. Diese sind vollständig abhängig, werden mit Werkverträgen beschäftigt, leben isoliert in eigens angemieteten Häusern oder Containern," vermerkt kritisch Sandra Lück.
Tierschutzpartei: Ende der Massentierhaltung - und der FleischINDUSTRIE
"Wir müssen der rein kapitalistisch ausgerichteten, vollständig tierschutzwidrigen Massentierhaltung und Fleischindustrie ein Ende setzen. Die Massentierhaltung ist insgesamt tierschutzwidrig - was nützt es einer Kuh, wenn sie 'bio' gehalten wird, aber dann den Tod findet für den Burger in einer Fressbude," erklärt Sandra Lück die Haltung der Tierschutzpartei. Auch der Kontext zwischen Klimawandel und Massentierhaltung sei in der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt - ein weiterer Grund mehr für eine Ernährungswende.
Die Tierschützer fordern einen hohen Kontrolldruck in den Schlachthöfen - bezogen auf den Tierschutz, bezogen auf die Arbeitsbedingungen. Das Geschäft mit dem Tod von denkenden und fühlenden Lebewesen, erbärmlich ihres Lebens beraubten Säugetieren muss den Industriellen so schwer wie möglich gemacht werden, so die Tierschutzpartei.
Autor:Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen |
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