Tierschützer kritisieren Koalitionsvertrag
Schwarz-Grün ohne politischen Willen zum Tierschutz in Essen
Enttäuscht zeigt sich die Ratsgruppe Tierschutz Essen angesichts des Schwarz-Grünen Koalitionsvertrages für die Ratsarbeit in Essen. "Wenn eine Koalition es auf 29 Seiten schafft, gerade einmal zwei lauwarme Sätzchen zum Thema Tierschutz unterzubringen, dann ist dies ein Armutszeugnis," rügt Elisabeth Maria van Heesch-Orgass, Sprecherin der Ratsgruppe Tierschutz Essen.
Städtischer Tierschutzbeauftragter - nur als Ehrenamt?
Während die Essener Tierschützer seit Jahren einen hauptamtlichen Tierschutzbeauftragten für die Stadt Essen fordern - eine Forderung, die bislang keinerlei Unterstützung bei den anderen Parteien gefunden hat -, ist im Koalitionsvertrag nun die Einsetzung eines ehrenamtlichen Tierschutzbeauftragten vorgesehen. "Dies bringt gar nichts und ist ein reines Alibi für fehlenden Tierschutzeinsatz," so Simone Trauten-Malek, Ratsfrau der Ratsgruppe Tierschutz Essen. Ehrenamtlich engagierte Tierschützer gibt es in Essen etliche. Was fehlt, so die Ratsgruppe Tierschutz, ist ein städtischer Tierschutzbeauftragter mit entsprechenden hoheitlichen Befugnissen, Finanzbudget und den Möglichkeiten eines städtischen Amtes.
Stadt und Schulen: Vegane und vegetarische Mittagstischoptionen - nur freiwillig
Den von Tierschutz Essen im Rat bereits in der letzten Ratsperiode gestellten Antrag, wonach in Kantinen, Küchen und bei Cateringangeboten der Stadt Essen einschliesslich deren Beteiligungsgesellschaften sowie der öffentlichen Schulen und Kitas immer auch ein vegetarisches und ein veganes Mittagstischangebot vorgehalten werden soll, haben bislang weder Grüne noch CDU ausdrücklich unterstützt. "Statt dessen findet sich nun im Koalitionsvertrag die Aufnahme unseres Antrages in einem dürren Sätzchen, wobei das vegane und vegetarische Angebot offenbar rein freiwillig sein und ein Ansporn für die Küchenbetreiber durch Information gesetzt werden soll. Inhaltsloser geht es nicht," so die Essener Tierschutz-Ratsfrauen. Die hoheitliche Macht der Stadt wird beim Setzen auf reine Freiwilligkeit völlig ausgeblendet. "Die Bedeutung der Ernährungswende auch für den Klimaschutz wird im Schwarz-Grünen Vertrag völlig ausgeblendet," bemängelt Tierschutz-Ratsfrau van Heesch-Orgass.
Stadttauben, Tierheimfinanzen, Wildtierverbot Zirkusbetriebe, und und und...
Das seit Jahren drängende Stadttaubenproblem ist Schwarz-Grün kein Wort wert. "Seit Jahren fordern wir die Umsetzung des sogenannten Augsburger Modells auch für Essen, d.h. die Schaffung betreuter Taubenhäuser mit Hygienekonzept, Fütterung, veterinärärztlicher Betreuung und Fortpflanzungskontrolle," erläutert die Ratsgruppe Tierschutz Essen. Keinerlei Unterstützung bislang durch die anderen Parteien, keine Bekundung eines politischen Tierschutzwillens für die Stadttauben im Koalitionsvertrag. Ähnlich verhält es sich mit der weiterhin fehlenden Unterstützung der Verbesserung der finanziellen Unterstützung des Tierheims durch die Stadt und weiteren Tierschutzthemen wie dem von Tierschutz Essen 2018 beantragten Wildtierverbot für Zirkusbetriebe in Essen oder dem Verbot der Privatjagd als "Sport"art auf Essener Hoheitsgebiet.
Autor:Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen |
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