Tierschutz Essen: Gesamtstädtisches Verkehrskonzept für das Stadtklima
Quo vadis Essener Umweltspur?
Quo vadis Umweltspur....? Aktuell wird in der Essener Politik wieder einmal die Wirksamkeit der Umweltspur an der Schützenbahn diskutiert. FDP und CDU sehen sich in ihren Zweifeln am Projekt Umweltspur bestätigt. Begründet wird dies mit derzeit kaum verminderten Ergebnissen der Stickstoffdioxid-Belastungen an den Schadstoff-Messstellen. Die Ratsfraktion Tierschutz Essen sieht vielmehr die Umwelttestspur an einer einzelnen Essener Straße kritisch und fordert ein gesamtstädtisches Verkehrskonzept mit dem Focus Stadtklima. Dabei gehe es nicht um ein 'Zurück in das vorindustrielle Zeitalter', sondern um Vernunft, Augenmaß - aber auch echten Willen, für das Stadtklima Maßnahmen zu ergreifen.
Ursachenforschung gefragt: Luftqualität, Verkehr, Faktor X?
Die Kritiker von Umweltmaßnahmen im Straßenverkehr wie jetzt der Umweltspur wehren sich immer wieder vehement gegen jedwede Beschränkung oder Reglementierung von Pkw-Individualverkehr. Die Ratsfraktion Tierschutz sieht hier schlicht das Fehlen jedweden Willens, für Stadtklima und Umwelt auf Bequemlichkeiten auch nur in kleinster Weise zu verzichten. Dass die Corona-Zeit mit einer zu prüfenden und genau zu klärenden Reduzierung des Straßenverkehrs einhergehen mag ist das eine. "Hieraus allerdings die Schlussfolgerung zu ziehen, dass der Verkehr keinen nennenswerten Einfluss auf die Luftqualität hat, Umweltspuren per se überflüssig sind, ist nach unserer Ansicht nicht folgerichtig. Vielmehr wird daraus eher deutlich, welche „Hintergrundbelastungen“ von anderen Schadstoff-Verursachern die Messergebnisse beeinflussen können. Hier wäre also eine Erforschung der genauen Ursachen angebracht. Und man müsste sich die Frage stellen, welche Umweltschadstoffe denn, anstatt der genannten Stickstoffdioxide, tatsächlich ein genaueres Bild vom Einfluss des durch Verbrennungsmotoren betriebenen Verkehrs abbilden könnten," so Ratsfrau Elisabeth Maria van Heesch, Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Essen.
Nanopartikeldiskussion, Lärm, ....
Die UmweltpolitikerInnen der Ratsfraktion Tierschutz verweisen hier auf die Nanopartikeldiskussion, den Reifenabrieb und nicht zuletzt auch auf die (derzeit jedenfalls merklich verringerten) Belastungen aus Lärm. Ein weiterer Faktor ist die Positionierung der Messstationen, wetterbedingte Einflüsse und die Frage der Dauer der Messungen zur Schaffung eines signifikanten Beobachtungsbildes.
"Dass die Masse des motorisierten, fossil betriebenen Verkehrs einen nicht unwesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat, steht sicherlich außer Zweifel und wird gerade aktuell hinsichtlich des Einflusses von Feinstaub auf die Corona-Sterblichkeitsrate aktuell wieder neu diskutiert. Insofern ist jede vernunftgetragene Maßnahme zu begrüßen, die Umweltbelastungen aus diesem Sektor verringert," unterstreicht Simone Trauten-Malek, Tierschutzpartei Essen.
Kein 'Weiter so', sondern gesamtstädtisches Verkehrskonzept für das Stadtklima
Ein „Weiter so“ kann, so die Ratsfraktion Tierschutz, diesbezüglich keine Option sein, so bestätigen es auch aktuell die WissenschaftlerInnen der Leopoldina. Die derzeitige Corona-Krise zeigt, dass insbesondere der motorisierte Individualverkehr – vor allem in Großstädten - grundsätzlich reduziert werden kann. Und aus vielen anderen Ländern und Kommunen gibt es bereits Beispiele, wie die weniger genutzten Fahrspuren für andere Verkehrsmittel (temporär) umgewidmet werden können.
"Wir plädieren deshalb dafür, dass gerade die derzeitige Situation auch in unserer Stadt dafür genutzt werden sollte, um auch hier großflächig andere Aufteilungen der Verkehrsflächen jedenfalls zu testen," betont Ratsfrau Elisabeth Maria van Heesch. Damit würde sicherlich ein nicht unerheblicher Teil von Luft- und Lebensqualität auch nach der Überwindung dieser aktuellen Krise erhalten werden können.
Autor:Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen |
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