Tierschutz Essen fordert Jagdstop
Quälerei von Nutrias am Baldeneysee
Nachdem u.a. der WDR publik machte, dass ein Essener 'Jagdausübungsberechtigter' (Jäger) die Bejagung von Nutrias am Baldeneysee bei der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Essen als zuständiger Behörde beantragt habe, wurde sowohl von der Ratsgruppe Tierschutz Essen als auch seitens des Landesverbandes der Partei Mensch Umwelt Tierschutz die sofortige Ablehnung und das Verbot der Bejagung von Nutrias eingefordert.
Grausamste Fangmethoden und Todesqualen
Laut WDR habe der Rat der Stadt Essen die Bejagung von Nutrias am Baldeneysee mit Lebendfallen genehmigt. Dies ist unzutreffend. Richtig ist aber, dass die zuständige Behörde einen Bejagungsantrag eines Privatjägers bearbeitet. Dieser will die Tiere grausam mit Lebensfallen einfangen, im Käfig erschießen, sodann Fleisch und Fell vermarkten. Angeblich, um die Heisinger Aue vor den Nutrias zu schützen. "Wie hinlänglich bekannt ist, verletzten sich Nutrias in den als Lebendfallen von der Jägerschaft genutzten kleinmaschigen Käfigen bei panischen Befreiungsversuchen und in ihrer Todesangst oft schwer, bevor sie irgendwann vom Käfigaufsteller, einem Jäger, gefunden und erschossen werden. Diese Vorgehensweise lehnen wir als Tierschutzpartei strikt ab," so Manfred Gunkel, sachkundiger Bürger der Ratsgruppe Tierschutz Essen im Umweltausschuss der Stadt Essen und Mitglied des Landesvorstandes der Tierschutzpartei.
"Die Tiere müssen nach Zuschnappen der Fallen oft viele Stunden verharren, versuchen dabei sich zu befreien. Dabei erleiden sie übelste Verletzungen, z. B. ruinieren sie ihr Gebiss oder trennen sich Gliedmaßen ab. Dies ist hinreichend bekannt, belegt und unumstritten. Der Todeskampf dauert oft 12 und mehr Stunden. Und dies bedeutet für uns, dass diese Fallen den Tatbestand der Tierquälerei eindeutig erfüllen," empört sich Tierschützer Manfred Gunkel.
Keine Begründung für grausame Nutriabejagung
Die zur Begründung für die Jagd vorgebrachten Argumente entbehren jeglicher qualitativ oder quantitativ bzw. wissenschaftlich fundierter Argumente in Bezug auf die behaupteten erheblichen Schäden und Gefahren durch diese Tiere.
"Die Ratsgruppe Tierschutz bringt hierzu in die Oktober-Ratssitzung eine formelle Ratsanfrage ein, mit der die Hintergründe des Bejagungsantrages aufgeklärt werden sollen. Des Weiteren ist unsererseits die klare Vorgabe an die Stadt und die zuständige Behörde, dass die jägerseits behaupteten Schäden an den Uferanlagen des Baldeneysees durch die Nutrias z.B. durch den Bau von Behausungen, auf das Ob und Wie, insbesondere ihr tatsächliches Ausmaß geprüft werden," betont Ratsfrau Elisabeth Maria van Heesch-Orgass, Sprecherin der Ratsgruppe Tierschutz im Rat der Stadt Essen.
Keinerlei Rechtfertigung für Tierquälerei
Tierquälerei ist nie zu rechtfertigen, betonen die Essener Tierschützer. In diesem Fall ist die Veranlassung für das quälerische Lebendfangen besonders widerlich. "Felle und das hochpreisige Nutria-Fleisch sollen vermarktet werden, es geht also im wesentlichen um Geld," ärgert sich Manfred Gunkel von der Tierschutzpartei. Die Tiere, die den Todeskampf in den Fallen überleben, werden nach ihrem Auffinden durch einen oder mehrere Schüsse getötet. "Ein Essener WAZ-Redakteur berichtete über die Thematik und schloss seinen Artikel mit der Erläuterung, wonach das Fleisch der Tiere schmecke. So etwas macht mich einfach nur traurig," so Landesvorstandsmitglied Manfred Gunkel.
Ein aus Sicht der Tierschutzpartei völlig inakzeptabler Umgang mit Tierschutzthemen.
Autor:Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen |
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