Corona Ausbruch in der Fleischindustrie
Menschen und Tierwohl kostet nur ein paar Cent

Sehr geehrte Damen und Herren,
sind wir ein Volk von Scheinheiligen. Keiner traut sich in Sachen Fleischfabrikanten, insbesondere Tönnies Klartext zu reden. Vielleicht ändert meine nachfolgende Berechnung hier etwas.
Die Firma Tönnies beschäftigt ca. 7000 Mitarbeiter. Hiervon sind zwar bei weitem nicht alle in der Produktion tätig, sondern auch in vielen anderen Positionen. Der Einfachheit halber tue ich aber so als wenn jeder Mitarbeiter Fleisch produziert.
In 2019 wurde in den Fabriken von Tönnies ca. 16,7 Millionen Schweine geschlachtet. Ein durchschnittliches schlachtreifes Schwein wiegt ca. 100 Kg. Davon werden ca. 55% für den menschlichen Verzehr genutzt.
Das heißt die Fa. Tönnies produzierte in 2019 ca. 918.500.000 Kg Fleisch.
Das Jahr hat 365 Tage minus 52 Samstage, 52 Sonntage, ca. 10 Feiertage. Urlaub und Krankzeiten dürften aus Angst um den Arbeitsplatz bei den Leiharbeitern zu den Seltenheiten gehören. Somit verbleiben 251 Arbeitstage.
Meine Rechnung:
918.500.000 Kg geteilt durch 251, geteilt durch 7000 ergibt 522,76 KG Fleisch pro Tag und Mitarbeiter. Diese Zahl dürfte sich um einiges erhöhen, wenn man die Mitarbeiter in Abzug bringt, welche nicht in der Produktion arbeiten und so ganz nebenbei sicherlich auch nach Tarif bezahlt werden. Aber wie gesagt um die Sache einfach zu halten rechne ich hier die Kosten für alle Mitarbeiter aus.
Jeder Mitarbeiter bekommt pro Tag € 30 mehr Lohn und € 20 mehr für eine menschenwürdige Unterkunft. Dazu kommen auf diese Kosten noch einmal € 15 für Sozialabgaben. Das heißt ca. € 65,00 mehr pro Mensch und Tag.
Da jeder Mitarbeiter ca. 522 Kg Fleisch produziert würde diese Rechnung ungefähr (65,00/522) 12,5 Cent pro Kilo ausmachen.
Müssen wir uns als Verbraucher nicht schämen, sollten wir diese geringe Erhöhung nicht akzeptieren.
Wenn man nun den Erzeugern noch wenigstens 50 Cent pro Kilo Lebendgewicht Schwein mehr bezahlt, würde unser
heißgeliebtes Kotelett von ca. 250 gr. sage und schreibe 31 Cent teurer.
Wir kaufen unser Fleisch längst bei einem Metzger unseres Vertrauens, wo wir wissen wo die Tiere herkommen und wie sie geschlachtet werden. Ist das für den Rest der Menschheit zu viel verlangt.

Autor:

Uwe Sazer aus Essen

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