Elternhotline Distanzlernen der Schulberatungsstelle bietet Unterstützung beim Homeschooling
"Kinder brauchen ihre Eltern als Bezugspersonen"
Wo sonst der Pausengong zum Unterrichtsstart läutet, sind derzeit häufig die Eltern gefragt, ihren Nachwuchs rechtzeitig an den Schreibtisch zu bringen. Dann nur noch sicherstellen, dass auch die Technik läuft und schon steht dem Unterrichtstag nichts mehr im Wege. Oder?
Nicht immer läuft es so glatt in den Familien in Essen, die Homeschooling und oft genug auch Homeoffice miteinander verbinden müssen. “Viele unserer Beraterinnen und Berater haben selbst Familie und kennen die Situation daher”, weiß Dr. Hubertina Falkenhagen, Leiterin der Schulberatungsstelle der Stadt Essen. Die eigenen Erfahrungen bringen die rund 10 Berater in ihre täglichen Gespräche mit Eltern, Schülern und Lehrern ein, denn auch in diesem Lockdown gibt es die Elternhotline Distanzlernen, die schon im März erfolgreich war.
Auch außerhalb des Lockdowns bietet die Schulberatungsstelle ein breites Angebot an Leistungen, welches Beratungen unter anderem zu den Themen Lernen, Motivation, Inklusion oder Schulwechsel umfasst.
Diese Themen können auch in der aktuellen Situation an der Hotline aufgegriffen werden. Zudem laufen bereits begonnene Beratungen natürlich virtuell weiter. Das Team besteht aus Psychologen, Therapeuten, einer abordneten Lehrkraft und Schulsozialarbeitern, teilweise mit Zusatzqualifikationen beispielsweise in der Gewalt- oder Extremismusprävention.
“Derzeit beobachten wir, dass sich viele der Probleme, die sonst in der Schule stattfinden, nach Hause verlagern”, so Falkenhagen, die weiter erklärt: “Wichtig ist, dass für die Eltern weiterhin die Beziehung zu ihrem Kind im Vordergrund steht.” Denn anders, als es viele Eltern empfinden mögen, sind sie auch in diesen Zeiten nicht die Lehrkräfte ihres Nachwuchses. Daher wünscht sich das Team der Schulberatungsstelle, dass Mütter und Väter, die vor herausfordernden Situationen stehen, Hilfe annehmen und sich melden. “Es ist ja zunächst nur ein Telefonat. Da kann nichts passieren”, so Falkenhagen, denn natürlich beruht die Beratung auf Vertraulichkeit und Freiwilligkeit. Zudem ist die Schulberatungsstelle unabhängig und überparteilich. Im Fokus steht das Hilfsangebot für Kinder und Eltern. “Wir unterstützen die Eltern derzeit auch dabei auf sich selbst zu achten”, berichtet Falkenhagen, die weiß, wie anspruchsvoll die aktuellen Zeiten für alle Beteiligten sind. Wenn Eltern feststellen, dass ihr Kind mit dem Lernstoff nicht mitkommt oder Schwierigkeiten hat, sich zum Lernen zu motivieren, kann ein klärendes Gespräch mit der Lehrkraft helfen, denn diese ist geschult in diesen Thematiken. Dennoch beobachtet das Beratungsteam, dass es vielen Eltern schwer fällt, sich an die Lehrerinnen und Lehrer zu wenden, oftmals aufgrund eigener Negativerfahrungen in der Vergangenheit. Die Mitarbeitenden der Schulberatungsstelle vermitteln in diesen Fällen und begleiten auf Wunsch auch die Gespräche. So wird ein lösungsorientierter Austausch zwischen Schulvertretern und Erziehungsberechtigten möglich. “Einige Elternteile werden derzeit zusätzlich von eigenen Sorgen und Existenzängsten geplagt oder sie sprechen nicht genug Deutsch, um ihre Kinder im Schulunterricht zu unterstützen”, so Falkenhagen, die bei Bedarf auch auf Dolmetscher zugreifen kann.
Die Elternhotline Distanzlernen ist erreichbar unter: 0201 88 40 131.
Autor:Meike Coenders aus Essen |
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