FDP-Fraktion
In Essen ist kein Platz für die antisemitische BDS-Bewegung

- Dr. Karlgeorg Krüger (FDP)
- hochgeladen von Martin Weber
Auf Initiative der FDP ist in der Februarsitzung des Essener Stadtrats ein gemeinsamer Antrag von SPD, CDU, Grüne, EBB und FDP gegen den durch die BDS-Bewegung (Boycott – Divestment – Sanctions) initiierten Aufruf zur wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Isolation Israels eingebracht worden.
Laut Antrag soll sämtlichen, die Boykottbewegung unterstützenden Gruppierungen untersagt werden, Veranstaltungen in städtischen Einrichtungen durchzuführen. „Der Antrag folgt einer einstimmigen Empfehlung des Landtags NRW“, sagt Dr. Karlgeorg Krüger, kulturpolitischer Sprecher der Essener FDP. „Seitens der Verwaltung gab es vorab Beratungsbedarf, daher sind wir einer Verschiebung in den Hauptausschuss und Rat im März gefolgt.“
Für die Liberalen bedeutet dies keine Absage an den Antrag. „Wir erwarten von der Verwaltung, der Intention des Antrags zu entsprechen. Nach München und Frankfurt hat auch der Rat der Stadt Dortmund einen eindeutigen Beschluss gegen die BDS-Bewegung verabschiedet, in Bochum laufen bereits entsprechende Vorbereitungen. Essen darf und wird hier nicht zurückfallen. In Essen ist kein Platz für die antisemitische BDS-Bewegung.“
Autor:Martin Weber aus Essen-West |
3 Kommentare
"Laut Antrag soll sämtlichen, die Boykottbewegung unterstützenden Gruppierungen untersagt werden, Veranstaltungen in städtischen Einrichtungen durchzuführen. " - lese ich.
Ja welche unterstützenden Gruppierungen haben Sie und die Antragsteller denn im Auge ?!
Die einzigen, die ständig über BDS reden, sind Stefan Laurin und seine ANTI-BDS-Aktivisten. Seine Mitstreiterin Malca Goldstein-Wolf bezeichnete gerade am 13.3 in einem Ruhrbaron-Beitrag die israelische Theaterregisseurin Ofira Henig als selbsthassende Jüdin, weil sie über die innenpolitischen Verhältnisse in Israel eine andere Ansicht hat.
Am 9. April sind in Israel Wahlen.
Und Benjamin Netanjahu, Israels Premier tut sich mit Faschisten zusammen um noch die Wahlen gewinnen zu können.
Richard C. Schneider aus Tel Aviv hat in DIE ZEIT darüber geschrieben:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-03/israel-premierminister-benjamin-netanjahu-machtverlust-haftstrafe-gefahr-faschismus/komplettansicht
Aber Malca Goldstein-Wolf und Stefan Laurin finden es entsetzlich antisemitisch dass die israelische Theaterregisseurin Ofira Henig es ebenso sieht.
In der Begründung des Gemeinsamen Antrags der Fraktionen
von SPD/CDU/Grüne/EBB/FDP im Rat der Stadt Essen,
steht noch folgendes:
"Im Jahr 2018 gab die Einladung der Musikgruppe Young Fathers der Ruhrtriennale einen unrühmlichen Beigeschmack."
Ein unrühmlichen Beigeschmack hinterließ höchstens das erklärte Fernbleiben des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet:
Hier ein Bericht darüber:
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/ruhrtriennale-carp-laschet-100.html
> Kritik an Laschets Fernbleiben
> Regisseur Marthaler wirft dem Ministerpräsidenten
> in seinem offenen Brief vor, sich mit seinem Fernbleiben
> der Debatte zu entziehen und somit darauf zu verzichten,
> die Stimmen der beteiligten Künstler und Besucher zu hören.
> Der Schweizer und das Ensemble der Ruhrtriennale-Produktion
> "Universe, incomplete" bitten in ihrem Brief um eine
> "respektvolle, die Umstände der Ereignisse korrekt einordnende
> Auseinandersetzung mit der entstandenen Problematik
> sowie gelebte Wertschätzung". Dazu gehöre, dass der Ministerpräsident
> persönlich komme und "nicht durch Verweigerung eine Symbolik betreibt,
> die alle kritische Auseinandersetzung verunmöglicht",
> schreibt Marthaler.
> Stefanie Carp werde durch die Antisemitismusvorwürfe
> zu Unrecht diskreditiert. "Wenn es eine, den unterstellten Tendenzen
> des Antisemitismus absolut entgegenstehende, dafür im wahrsten Sinne
> des Wortes kosmopolitisch agierende Persönlichkeit
> im Bereich des Theaters gibt, dann ist dies für mich Stefanie Carp",
> betont der Regisseur in dem Schreiben,
> das der Deutschen Presseagentur vorliegt.
> Es bedrücke ihn, dass Gegenteiliges derart in Umlauf geraten sei.
Die Ruhrtriennale findet 2019 erneut unter der Leitung von Stefanie Carp statt. Mich interessiert, was jetzt über Armin Laschet geschrieben wird, der letztes Jahr die Ruhrtriennale boykottiert hatte:
Zitat aus:
https://www.wp.de/kultur/35-produktionen-bei-der-ruhrtriennale-2019-id216647623.html
"Wie ist denn die Zusammenarbeit mit Ministerpräsident Armin Laschet? „Ich arbeite im Alltag nicht so viel mit Armin Laschet zusammen“, erntet Carp einen Achtungs-Lacher. Aber: „Er hat mir geschrieben, er würde zur Eröffnung kommen, wenn seine Zeit es erlaubt.“ Da könnte er auf Christoph Marthaler treffen. Wenn der nicht wieder verhindert ist."
Und NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen meint nun:
„Es ist nicht Aufgabe der Politik, künstlerische Entscheidungen vorzugeben“
Dazu ein Zitat aus:
https://rp-online.de/kultur/ruhrtriennale-2019_aid-37414555
"Im Schauspiel/Performance-Programm findet sich die Produktion „Kind of“, in der Regisseurin Ofira Henig mit palästinensischen und israelischen Schauspielern die Wirkung von Bildungssystemen in den Blick nimmt, die Toleranz gegenüber Fremdem verweigern. Als Stefanie Carp vergangenes Jahr große Probleme wegen ihrer unklaren Haltung zur israelkritischen BDS-Bewegung bekam, hatte sie im Landtag bereits angekündigt, Henig einzuladen, die aus Israel stammt und wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber Staat und Gesellschaft umstritten ist. NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen war 2018 mehrmals auf Distanz zu Carp gegangen. „Es ist nicht Aufgabe der Politik, künstlerische Entscheidungen vorzugeben“, sagte die Ministerin nun auf Anfrage unserer Redaktion zur Einladung Henigs."
Na also. Geht doch. Da sollte die Stadt Essen sich auch ein Beispiel dran nehmen.
Die Stadt Bergisch Gladbach macht es jedenfalls richtig:
aus: http://nrw-direkt.net/bergisch-gladbach-will-keinen-anti-bds-beschluss/
Bergisch Gladbach will keinen Anti-BDS-Beschluss
Bergisch Gladbach. Als der Landtag im September einen einstimmigen Beschluss gegen die als antisemitisch eingestufte BDS-Bewegung fasste, wurden die Kommunen aufgefordert, dem zu folgen. In Bergisch Gladbach aber stimmte der Stadtrat in dieser Woche gegen einen entsprechenden Beschluss.