GRÜNE im Ruhrparlament
GRÜNE im Ruhrparlament fordern Ausstiegsszenario aus dem Kiesabbau

Der zweite Entwurf des Regionalplans Ruhr beinhaltet für den Kreis Wesel 30 Prozent mehr Abbauflächen für Kies und Kiessande. Insgesamt werden 1163 Hektar für den Abbau von rund 189 Millionen Kubikmeter Kies und Kiessand gesichert. Die wesentlichen Gründe für die Steigerung sind geänderte Planungsvorgaben der Landesregierung. Die GRÜNEN kritisieren diese Erweiterung der Abbauflächen scharf.

„Die Planungspolitik der schwarz-gelben Landesregierung hat den Kiesabbau weiter entfesselt und sorgt nun für die massive Steigerung der Abbauflächen. Anstatt von Landesseite ein Ausstiegsszenario für den Kiesabbau zu erarbeiten, wird auf eine Beschleunigung der bisherigen Abbaupraxis gesetzt. Der Versorgungszeitraum ist von 20 Jahre auf 25 Jahre erhöht worden und das Monitoring durch den geologischen Dienst als Berechnungsgrundlage des Versorgungszeitraums bedeutet nur eine Trendfortschreibung. Das Ergebnis sind immer mehr Flächen, die durch den Kiesabbau unwiederbringlich verlorengehen werden, wenn die Vorgaben der Landesplanung sich nicht ändern”, sagt Ingrid Reuter, planungspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Ruhrparlament.

„Geht es nach der Landesregierung aus CDU und FDP wird die Landschaft entlang des Rheins weiter rücksichtslos zerstört. Der Handlungsspielraum für den RVR ist beim Kiesabbau sehr eng gesteckt. Nahezu alle Flächen, die für den Kiesabbau in Betracht kommen, müssen im zweiten Entwurf des Regionalplans Ruhr ausgewiesen werden, weil die vom Land errechneten Bedarfe so hoch sind. Wenn diese Vorkommen ausgebeutet sind, müssten als Nächstes die Wasserschutzgebiete ausgekiest werden. In den nächsten 25 Jahren wird also der letzte Kies abgebaut, der nicht unmittelbar die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt. Künftigen Generationen gegenüber ist das verantwortungslos. Als Sofortmaßnahme fordern wir von der schwarz-gelben Landesregierung eine Reduzierung des Versorgungszeitraums auf 20 Jahre und langfristig ein Ausstiegsszenario aus dem Kiesabbau.

Insbesondere die Bauindustrie muss ihren Beitrag zum Pariser Klimaabkommen, also zur Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst nur auf 1,5 Grad, leisten und den Kiesverbrauch drastisch reduzieren”, sagt Patrick Voss, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Ruhrparlament.

Autor:

Karsten Finke (GRÜNE im RVR) aus Essen

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