Weltflüchtlingstag 2022
Gemeinsames Gedenken, Lesungen & Poetry Slam
Rund um den Weltflüchtlingstag (20. Juni) errichten Essener Initiativen mitten in der Innenstadt ein „Mahnmal der Menschenwürde“ und laden zu einem vielfältigen Programm ein: Neben der (bundesweiten) Schreib- und Beteiligungsaktion „Beim Namen nennen“ sind vom 9. bis 24. Juni mehrere Lesungen, Vorträge und ein Erzählcafé, ein Demokratiefrühstück, ein Abend mit politischem Poetry Slam sowie Gottesdienste und Andachten geplant. Außer einem Vortrag im Katholischen Stadthaus finden alle Aktivitäten in und an der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel, statt.
Zentral ist die Aktion „Beim Namen nennen“ (Internet: beimnamennennen.de) – für das Mahnmal der Menschenwürde werden vom 17. bis 22. Juni zwischen 12 und 19 Uhr Stoffstreifen mit den Namen von Verstorbenen beschrieben, die an den Grenzen der „Festung Europa“ zu Tode gekommen sind. Anschließend werden die Stoffbahnen an den Wänden der Marktkirche aufgehängt, so dass die Installation Tag für Tag wächst. In der Marktkirche werden zu jeder vollen Stunde die Todesumstände der Opfer verlesen; dazu sind Musik und Performances zum Gedenken geplant. Am Schreiben und Verlesen der Namen kann jeder und jede spontan mitwirken.
Zahlreiche Mitwirkende
Am Programm wirken u.a. Benedikt Kern vom Ökumenischen Netzwerk Asyl in der Kirche NRW (9. Juni, 19 Uhr, Katholisches Stadthaus), die Essener Autorin Nizaqete Bislimi-Hošo („Durch die Wand. Von der Asylbewerberin zur Rechtsanwältin“, 17. Juni, 19 Uhr, Marktkirche), der Fluchtexperte Andreas Kossert („Flucht. Eine Menschheitsgeschichte“, 18. Juni, 16 Uhr, Marktkirche), Referentinnen und Referenten von ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen („Fluchtgeschichten“, 20. Juni, 14 Uhr, Marktkirche), Mitglieder der Seebrücke Bochum („Bochum rettet!“, 20. Juni, 19 Uhr, Marktkirche), YouTube-Star und Comedian Firas Alshater („Erkundungen eines merkwürdigen Landes“, 21. Juni, 19 Uhr, Marktkirche), sowie Markim Pause („Poetry Slam über Politik, Menschenrechte und Diskriminierung“, 24. Juni, 19 Uhr, Marktkirche) mit. Außerdem zählen ein inklusiver Gottesdienst (19. Juni, 15 Uhr, Marktkirche), zwei Workshops für Schulklassen (20. und 21. Juni, 9 bis 12 Uhr, Marktkirche) und eine Friedensandacht (22. Juni, 17 Uhr) zur Veranstaltungsreihe.
„Nutzen Sie diese Chance, sich von den Themen Flucht und Vertreibung berühren zu lassen und dazu miteinander zu arbeiten, zu trauern, zu protestieren: Das Sterben an Europas Grenzen ist und bleibt ein anhaltender Skandal“, erklären die Organisatoren. „Man lässt keine Menschen ertrinken“ ist ein Satz, der viele verbindet. Wir freuen uns, dass die Marktkirche in diesem Jahr dafür zum Zentrum aller Aktionen in unserer Stadt wird und hoffen, dass wir uns vor Ort begegnen!“ Alle Aktivitäten sind auf den Dialog mit verschiedenen Zielgruppen hin ausgerichtet; außer Passantinnen und Passanten werden Schulklassen, Konfi- und Gemeindegruppen sowie Teams und Kreise, die sich für Inklusion und Integration einsetzen, erwartet. Sämtliche Veranstaltungen können kostenlos und ohne vorherige Anmeldung besucht werden.
Breites Bündnis von Initiativen und Einrichtungen
Das Essener Programm zum Weltflüchtlingstag wird von einem breiten stadtgesellschaftlichen Bündnis organisiert und getragen: Beteiligt sind die Marktkirche Essen, die Aktion Menschenstadt, das Ehrenamtsmanagement, das Schulreferat und das Studierendenzentrum „die BRÜCKE“ des Kirchenkreises Essen, die Evangelische Studierendengemeinde Duisburg-Essen (ESG), ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen, Seebrücke Essen, das Referat für entwicklungspolitische Bildung im westlichen Ruhrgebiet der Kirchenkreise Essen, An der Ruhr (Mülheim), Duisburg und Oberhausen), KD 11/13 Zentrum für Kooperation und Inklusion. Kooperationspartner und Unterstützer sind die Essener Organisationen Aufstehen gegen Rassismus (AgR), Caritasverband für die Stadt Essen, Diakoniewerk Essen, MediNetz Essen, pax Diözesanverband Essen, Heinrich-Heine-Buchhandlung Essen und die bundesweite Initiative United for Rescue.
Beim Fototermin präsentierten v.li.n.re Markus Siebert, Leiter des Fachbereichs Integration & Migration bei der Caritas-SkF-Essen gGmbH), Joachim Eumann (Vorstand des Diakoniewerks Essen), Laura Boever (Ehrenamtsmanagement des Kirchenkreises Essen), Pfarrer Jan Vicari (Marktkirche Essen), Claudio Gnypek (Referent für entwicklungspolitische Bildung der Kirchenkreise Essen, An der Ruhr in Mülheim, Duisburg und Oberhausen), Janina Gieseking (Leiterin des Studierendenzentrums die BRÜCKE des Kirchenkreises Essen) und Pfarrer Alexander Maurer (Schulreferent der Kirchenkreise Essen, An der Ruhr in Mülheim und Oberhausen), das Programm.
Weitere Infos & Kontakt
Alle Infos und die einzelnen Termine stehen im Internet auf den Seiten kirche-essen.de und essen.beimnamennennen.de. Rückfragen beantwortet Pfarrer Jan Vicari (Essener Marktkirche) unter Telefon 0201 75993920, Mail jan.vicari(at)ekir.de.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.