Ausstellung
Flüchtlinge an den Außengrenzen der Europäischen Union

V.li.n.re. Moritz Becker (ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen), Gabriele Wulfers (Vorsitzende des Diözesanverbands Pax Christi im Bistum Essen), Pfarrer Jan Vicari (Marktkirche) und Pfarrer i.R. Achim Gerhard-Kemper (ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen).  | Foto: Kirchenkreis Essen/Stefan Koppelmann
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  • V.li.n.re. Moritz Becker (ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen), Gabriele Wulfers (Vorsitzende des Diözesanverbands Pax Christi im Bistum Essen), Pfarrer Jan Vicari (Marktkirche) und Pfarrer i.R. Achim Gerhard-Kemper (ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen).
  • Foto: Kirchenkreis Essen/Stefan Koppelmann
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Die Wanderausstellung „Grenzerfahrungen – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ zeigen ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen und der pax christi Diözesanverband Essen vom 16. bis 23. November in der Marktkirche, Markt 2/Porschekanzel.

Nach der Eröffnung am Dienstag, 16. November, um 16.30 Uhr kann die Ausstellung montags bis samstags täglich von 12 bis 18 Uhr besichtigt werden. Am Mittwoch, 17. November, um 19 Uhr spricht die Fernsehjournalistin Isabel Schayani in der Marktkirche über ihre Erfahrungen als Korrespondentin an den EU-Außengrenzen - wegen der steigenden Inzidenzwerte wird diese Veranstaltung zusätzlich auf der Videokonferenz-Plattform Zoom übertragen; den Link finden Sie unten auf dieser Seite. Den Abschluss bildet ein Ökumenischer Gottesdienst am Dienstag, 23. November, um 18 Uhr. Kooperationspartner sind die Evangelische Kirche in Essen, das Essener Friedensforum und der lokale Verein der Initiative Seebrücke.

Die Wanderausstellung

Seit Jahren arbeiten die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten darauf hin, den Zugang zum Recht auf Asyl insbesondere an den EU-Außengrenzen faktisch abzuschaffen. Dieses bittere Fazit muss genau in dem Jahr gezogen werden, in dem die Genfer Flüchtlingskonvention 70 Jahre alt wird. Aktuell sind mehr Menschen auf der Flucht als jemals nach dem Zweiten Weltkrieg. Die meisten von ihnen bleiben in ihrer Region – entweder als Binnenvertriebene im eigenen Land oder in den Nachbarstaaten. Nur ein kleiner Teil kommt nach Europa, oft auf lebensgefährlichen Fluchtwegen.

Die Ausstellung „Grenzerfahrungen“, die vom 16. bis zum 23. November in der Marktkirche zu sehen ist, gibt ein Bild davon, wie weit sich die EU bei der Flüchtlingsabwehr mittlerweile von ihren eigenen menschenrechtlichen Grundsätzen entfernt hat. Die Zusammenarbeit mit Diktaturen und autokratischen Regimes zur Migrationssteuerung, die Militarisierung der Außengrenzen mittels enormer Investitionen in Überwachungs- und Befestigungssysteme, Elendslager wie der berüchtigte Hotspot Moria auf Lesbos, Planungen zur massenhaften Inhaftierung Asylsuchender – all dies ist europäische Realpolitik.

Jedoch: Ein Europa, das den Schwächsten ihre Rechte nimmt, das sie illegal und gewalttätig zurückschiebt und das kriegführende Staaten mit Waffen versorgt, kann nicht Teil der Lösung sein, sondern ist selbst Teil des Problems. Aber es geht bei dieser Frage nicht nur um Flüchtlingsrechte. Es auch geht darum, welche Gesellschaft wir überhaupt wollen – für uns und für andere. Soll es eine Gesellschaft sein, die auf Ausgrenzung, Abschottung und autoritäre Strukturen setzt – oder soll es eine weltoffene, demokratische und humane Gesellschaft sein? Wir sagen: Menschenrechte zählen!

Erarbeitet wurde die Ausstellung von PRO ASYL, pax christi Deutsche Sektion und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK). Mehr Informationen und pädagogisches Begleitmaterial zur Ausstellung gibt es im Internet auf der Homepage grenz-erfahrungen.de.

Vortrag und Gespräch mit Isabel Schayani

Im Rahmen der Ausstellung findet am Mittwoch, 17. November, um 19 Uhr in der Marktkirche ein Vortrags- und Gesprächsabend mit der Fernsehjournalistin Isabel Schayani über die Situation an den EU-Außengrenzen statt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie weit sich die EU bei der Flüchtlingsabwehr mittlerweile von ihren eigenen menschenrechtlichen Grundsätzen entfernt hat.

Isabel Schayani ist Journalistin im Bereich Ausland und Tagesschau des Westdeutschen Rundfunks und berichtet seit einigen Jahren immer wieder über die Situation an den EU-Außengrenzen. 2016 schuf sie das Online-Format WDR4You. Für ihre Berichterstattung aus dem griechischen Flüchtlingslager Moria wurde sie in diesem Jahr mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Eintritt ist frei. Wichtig: Wegen der steigenden Inzidenzzahlen ist die Zahl der Plätze auf 60 begrenzt: Interessierte können die Veranstaltung deshalb auch auf der Videokonferenz-Plattform Zoom verfolgen. Den Links haben wir auf der Homepage kirche-essen.de der Evangelischen Kirche in Essen veröffentlicht.

Hinweise zum Corona-Schutzkonzept

Bei Besichtigungen und auch beim Besuch der Veranstaltungen besteht eine durchgängige Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nase-Schutzes. Bei der Eröffnung (16. November, 16.30 Uhr), dem Gespräch mit Isabel Schayani (17. November, 19 Uhr), der Abschlussveranstaltung (23. November, 18 Uhr) gilt darüber hinaus die 2G-Regel. Es können maximal 60 Personen teilnehmen und es wird eine Einlasskontrolle geben. Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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