GRÜNE IM RUHRPARLAMENT
Falsches politisches Signal: SPD und CDU bremsen Unterstützung für LGBTQI-Szene im Ruhrgebiet aus

Die Grünen im Ruhrparlament fordern mehr Unterstützung für die LGBTQI-Community im Ruhrgebiet. Hierfür haben sie ein vom Regionalverband Ruhr (RVR) koordiniertes Vernetzungstreffen der queeren Szene vorgeschlagen. Mit den Stimmen der großen Koalition (GroKo) aus SPD und CDU hat das Ruhrparlament den Antrag bei seiner heutigen Sitzung abgelehnt.

„Mit ihrem Abstimmungsverhalten sendet die GroKo ein fatales politisches Signal“, sagt Patrick Voss, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Ruhrparlament. „Die LGBTQI-Szene braucht unsere volle Solidarität. Das zeigen leider nicht zuletzt die jüngsten Übergriffe gegen queere Menschen – auch bei uns im Ruhrgebiet. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, als Politik Haltung zu zeigen, den Betroffenen zu zuhören und ihre Wünsche ernst zu nehmen!”

Bereits im vergangenen Jahr haben Angehörige der queeren Szene gegenüber dem RVR den Bedarf nach stärkerer Vernetzung im Ruhrgebiet deutlich gemacht. Unter anderem war Paul Klammer vom Dachverband SLADO im Ausschuss für Kultur, Sport und Vielfalt zu Gast. Er bemängelte insbesondere die geographischen Unterschiede: So würde es vor allem in den ländlicheren Randbereichen an Beratungsinstitutionen oder Veranstaltungen fehlen. Doch auch im Kernruhrgebiet variiere die Ausstattung der Städte und Kommunen teils deutlich.

„Mehr Vernetzung wäre ein mögliches und nahezu kostenfreies Instrument, um diese Missstände effektiv anzugehen. Als Ruhrparlament haben wir die Chance, nötige Impulse zu geben und Synergieeffekte zu generieren. Im Idealfall werden so nicht nur vorhandene Strukturen besser genutzt, sonder Beratungs- und Veranstaltungsangebote nachhaltig gestärkt“, betont Anna di Bari, vielfaltspolitische Sprecherin der Grünen im Ruhrparlament.

„Der Wunsch der queeren Community nach mehr Unterstützung und Austausch ist eindeutig. Dass die GroKo diesen ignoriert und tatenlos bleibt, ist für uns Grüne nicht nachvollziehbar“, so di Bari.

CDU und SPD begründeten ihr Abstimmungsverhalten mit der Planung eines eigenen Antrags zum Thema „Vielfalt“. Dieser wurde erstmal im November letzten Jahres angekündigt und steht bis heute aus.

Autor:

Karsten Finke (GRÜNE im RVR) aus Essen

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