Fridays for Future
Erfahrungsbericht: Globaler Klimastreik am 24.09. in Essen
Heute, am Freitag den 24.09.2021, ist globaler Klimastreik. Auf über 470 Streiks deutschlandweit haben sich Klimaaktivist*innen zusammengefunden, um gemeinsam auf ein Problem aufmerksam zu machen: den Klimawandel. Ich war heute in Essen dabei, neben mir noch rund 4.000 andere Teilnehmer*innen.
Unter dem Hashtag #AlleFürsKlima wurde schon Monate vorher in sozialen Medien geworben, um möglichst viele Menschen zu erreichen und zu mobilisieren. Mich haben sie erreicht, aber mir war das Thema Fridays for Future nicht neu. Vergangen März nahm ich bereits an einer Demonstration teil, damals fuhren wir mit unseren Fahrrädern quer durch die Essener Innenstadt bis nach Essen-Rüttenscheid. Für mich stand also fest, dass ich bei diesem Großereignis, dem heutigen globalen Klimastreik, nicht fehlen durfte.
Was macht Fridays for Future so einzigartig?
Es ist diese besondere Stimmung, in der ich mich wiederfinde, wenn ich zwischen anderen gleichgesinnten Menschen stehe. Wir sind zusammen laut und stehen auf für den Klimaschutz. Wir lassen nicht mehr zu, dass das Thema von den Politiker*innen klein geredet wird und wir mit leeren Versprechen abgespeist werden. Für mich ist es außerdem die Vielfalt, die Fridays for Future auszeichnet. Von Familien mit kleinen Kindern bis hin zu "Omas for Future" waren alle Generationen vertreten. Ich bin heute alleine hingegangen und fand mich doch in bester Gesellschaft wieder, denn zwischen Punks mit bunten Irokesen und Ökos, die Barfuß auf der Wiese tanzten, fand auch ich einen Platz.
Euphorie und Glücksgefühle
Auf eine Demonstration zu gehen stellt immer eine Ausnahmesituation dar. Es ist aufregend, denn es ist laut und man ist umringt von bunten Schildern, die auf kreativste Weise Klimagerechtigkeit fordern. Engagierte Menschen halten Reden und alle klatschen eifrig, um ihre Zustimmung zu zeigen. Mein persönliches Highlight der Veranstaltung waren heute die Bands, die uns zum Ende hin noch mal mit ihren teils politischen und gesellschaftskritischen Songs mitgerissen haben.
Die Essener Band "Banda Senderos" und die bekannte deutsche Indie-Gruppe "Provinz" heizten uns bei dem grauen Wetter ordentlich ein und sorgten für gute Laune. Mit ausreichend Abstand und Masken war es ein ganz anderes Konzert-Feeling, und doch war ich glücklich, ein paar meiner Lieblingssongs mitsingen zu können.
Und dann war es plötzlich wieder still
Beschwingt und voller Hoffnung, dass wir das Ruder im punkto Klimawandel noch rumreißen könnten, wenn wir wirklich wollten, machte ich mich auf den Weg in Richtung U-Bahn-Haltestelle. Unten angekommen war es plötzlich wieder still und ich war die Einzige am Bahnsteig, die die Demo besucht hatte. Es kam mir so vor, als ob die anderen Fahrgäste gar nicht wüssten, dass heute Klimastreik war. So fühle ich mich oft, als ob ich die Einzige sei, die überhaupt den Ernst der Lage erkennt und was verändern möchte. Diese Situation hat mir noch einmal gezeigt, dass es sich lohnt, weiter zu machen und wirklich alle in diesen Dialog miteinzubeziehen, denn es ist auch ihr Planet, ihre Heimat.
Gerade wir jungen Leute haben Angst vor der Zukunft und wir müssen weiter aktiv sein mit Aktionen wie Fridays for Future, um den Klimaschutz für alle Generationen relevant zu machen. Ein großes Lob gilt an dieser Stelle noch dem Orga-Team von Fridays for Future Essen, ihr habt das toll gemacht. Weiter so!
Autor:Hannah Ellebracht aus Essen |
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