Kettwiger Zentrum für American Football eingeweiht
Eine neue Heimat

Oberbürgermeister Thomas Kufen fängt gekonnt das Leder. 
Foto: Bangert
9Bilder
  • Oberbürgermeister Thomas Kufen fängt gekonnt das Leder.
    Foto: Bangert
  • hochgeladen von Daniel Henschke

Die offizielle Übergabe des Sportzentrums für American Football auf der Sportanlage Ruhrtalstraße bot einen würdigen Rahmen. Die Sonne strahlte ebenso wie die Jugendspieler und Cheerleader der Assindia Cardinals, die am Eingang ein Spalier bildeten.

Michael Kurtz ist Betriebsleiter der Sport- und Bäderbetriebe und scherzte: „Was für ein Empfang. Das kennt man nicht bei uns in der Verwaltung. Deshalb bin ich das Spalier gleich zweimal abgeschritten.“ Er freue sich darüber, dass neben Oberbürgermeister Thomas Kufen, Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt und Vertretern der Lokalpolitik auch Abordnungen der Kettwiger Boulespieler, Fußballer und Leichtathleten erschienen sein „als gute Nachbarn“. Alle könnten es kaum erwarten, die neue Heimat der Assindia Cardinals nun auch offiziell zu eröffnen.

Konkurrenzfähig bleiben 

Um heutzutage konkurrenzfähig zu bleiben, benötigen nicht nur Fußballer Kunstrasenfelder. Auch die American Footballer sind auf diesen modernen Untergrund angewiesen, um ihren Sport zeitgemäß ausüben zu können. Das kaum noch genutzte Aschenspielfeld auf der Sportanlage Ruhrtalstraße wurde mit großem Aufwand durch einen Kunststoffrasenplatz in American Football-Maßen mit entsprechender permanenter Linierung ersetzt. Hinzu kam ein Funktionsgebäude im ehemaligen Vereinsheim des FSV Kettwig. Neben zwei großen Umkleiden mit separaten Duschen finden sich hier eine kleine Küche und ein großer Aufenthaltsraum, in dem zum Beispiel Videoanalysen durchgeführt werden können. Der FSV wiederum bekommt neue Räumlichkeiten, die in diesem Sommer in Modulbauweise errichtet werden sollen.
Die Baumaßnahme hatte sich erheblich verzögert. Ein ansässiger Uhu hatte etliche Umweltgutachten nach sich gezogen. Ein Anschluss an bestehende Entwässerungssysteme war nicht erlaubt, die Entwässerung von Platzanlage und Parkplatz erfolgt nun mittels Pumpenanlage und Flächenversickerung. Außerdem fanden sich auf dem Gelände verunreinigte Böden. Das Aushubmaterial wurde als Sonderabfall eingestuft und musste dementsprechend auf speziellen Deponien entsorgt werden. Die Baukosten sind dadurch gestiegen. Aus den ursprünglich veranschlagten 1,55 sind inzwischen über drei Millionen Euro geworden.

Ein Familienverein 

Für beste Laune sorgten die Auftritte der Cheerleader, die zu den 80er Hits „Tainted Love“ und „Don’t go“ den Kunstrasen rockten. Oberbürgermeister Thomas Kufen gefiel’s und er blickte zurück: „Seit dem Abriss des Gruga-Stadions 2001 hatte der Verein keine richtige Heimstätte mehr, die nun endlich gefunden ist.“ Sportlich sei es rauf und runter gegangen mit den Footballern, doch ein zuverlässiger Partner seien sie stets gewesen: „Ein toller Familienverein, der sich im Besonderen dem Jugendbereich verschrieben hat, bei dem jeder mitmachen darf.“ Die Cardinals hätten nicht nur in den USA nach neuen Spielern geschaut, sondern auch in Essens Partnerstadt Tel Aviv. Das bilde eine gute Brücke der Völkerverständigung. 
Auch lerne man beim Football, Fairplay zu üben und die Schiedsrichter zu respektieren. Regeln müssten eingehalten werden, ob auf dem Spielfeld oder im wirklichen Leben, ganz besonders in Coronazeiten. Die Stadt habe hier in Kettwig kräftig investiert: „Kunststoff-Spielfeld, Funktionsgebäude, LED-Flutlicht, neue Tribüne und neue Stellplätze.“ Die Anlage werde immer wichtiger für den Stadtteil und zeige Wirkung weit darüber hinaus.

Das Nest 

Das konnte Wilfried Ziegler nur bestätigen. Der Präsident der Cardinals wies noch einmal darauf hin, dass OB Kufen das Projekt vor fünf Jahren ins Rollen gebracht habe. Rund 40 Jahre nach Vereinsgründung könne man zahlreiche Neuanmeldungen verkünden, gerade im Kinder- und Jugendbereich: „Die neue Anlage wird sehr gut angenommen.“ Der Club habe sie bereits „Das Nest“ getauft. An der Ruhrtalstraße werden die Footballer den gesamten Trainingsbetrieb und die Spiele der Jugendteams stattfinden lassen. Die 1. Mannschaft wird weiterhin im Stadion Am Hallo in Stoppenberg spielen. Es sei etwas ganz Besonderes, was hier entstanden sei, mit all‘ den Möglichkeiten: „Alle Spieler machen große Augen“. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarn sei gut angelaufen, der Umbau des alten FSV-Vereinsheims habe große bauliche Herausforderungen bedeutet: „Aber es ist fantastisch geworden.“

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.