Tierschutz: Solidarität mit Fluglärmgegnern
Ausstieg aus Flughafen Essen/Mülheim
Mit strikter Ablehnung reagiert die Ratsgruppe Tierschutz Essen auf die aktuellen Pläne der Verwaltung, getragen und unterstützt von der schwarz-grünen Mehrheit im Rat der Stadt Essen, den Flughafen Essen/Mülheim nicht 2034 zu schließen, sondern sogar auszuweiten.
Eigentlich war es beschlossene Sache: Sowohl der Rat der Stadt Essen als auch der Rat der Stadt Mülheim hatten sich bereits vor Jahren für den Ausstieg aus dem defizitären und Jahr für Jahr mit Steuermitteln subventionierten Flughafen Essen/Mülheim entschieden. Dieser Ausstieg aus Subventionstretmühle und wohnviertelnahem An- und Abfluglärm droht nun nach Mülheim auch im Rat der Stadt Essen zu kippen.
CDU und Grüne für Aufrechterhaltung und Ausweitung Flugbetrieb
Der von CDU und Grünen unterstützte Ausstieg aus dem Ausstieg des Flugbetriebs am Flughafen Essen/Mülheim findet jedoch Gegner aus dem ökologischen Lager. Mit dem Ziel der Durchsetzung der Klimafolgenanpassungskonzeption beim weiteren Procedere der Flughafenabwicklung forciert die Ratsgruppe Tierschutz Essen gemeinsam mit anderen Ratskollegen einen Ratsantrag zur Verhinderung des Ausstieges aus dem Ausstieg und für eine konkrete Planung der Verwaltung unter Berücksichtigung von Tier- und Umweltschutz.
"Was auch immer die in Essen regierende CDU/Grüne-Koalition dazu bewegt haben mag, sich für eine Fortsetzung und sogar Ausweitung des Flugbetriebs am Kleinflughafen Essen/Mülheim stark zu machen – ökologische Motivationen oder die Solidarität mit den Fluglärmgegnern waren es sicher nicht", so die Ratsgruppe Tierschutz Essen.
Zulassung von Düsenmaschinen
Der vom Rat einst beschlossene Ausstieg aus dem Flugbetrieb am defizitären, mit Steuermitteln erhaltenen Flughafen mit der immensen Lärmbelästigung insbesondere für die Anwohnerschaft in Haarzopf, Schuir, Bredeney und Kettwig, aber auch anderer Stadtteile, soll mit der Ratsmehrheit von CDU/Grünen in der Ratssitzung Ende August kassiert werden. Statt Ausstieg eine Ausweitung des Flugbetriebes einschliesslich der Zulassung von Düsenmaschinen.
Weitere Flächenversiegelung
Ein weiterer Negativpunkt aus Sicht der Tierschützer im Rat der Stadt Essen: Mit dem Ausstieg aus dem Ausstieg soll neben Fortsetzung und Ausbau des Flugbetriebes auch eine weitere Flächenversiegelung durch zusätzliche Bebauung u.a. für Gewerbebetriebe beschlossen werden. Tierschutz Essen lehnt diese Kehrwende insgesamt ab. "Die hinsichtlich des Flugbetriebes stillzulegende bisherige Freifläche muss als wichtige unversiegelte und unverbaute Frischluftschneise für die Städte Essen und Mülheim gerade im Hinblick auf den Klimawandel und die immer heißeren Sommer erhalten werden," so die Tierschützer.
Klimafolgenanpassungskonzeption unbeachtet
Eine Berücksichtigung der Klimafolgenanpassungskonzeption ist in keinster Weise erkennbar, vielmehr stehen die von CDU und Grünen forcierte Durchsetzung der Fortsetzung und Ausweitung des Flugbetriebes sowie die geplanten Bebauungen dazu im völligen Widerspruch. Und dies angesichts der aktuellen Schlagzeilen in der Tagespresse 'Klimawandel hat NRW erreicht'. Keine neue Erkenntnis, aber noch einmal vor Augen zu führen im Hinblick auf die aktuell anstehende und für den stark besiedelten und versiegelten Ballungsraum der Großstädte Essen und Mülheim so gravierende Entscheidung über einen Ausstieg aus dem bestehenden Ausstiegsbeschluss zum Flughafen. Eine nicht nachvollziehbare Rolle rückwärts an falscher Stelle, so der Eindruck.
Tiere in Not
Geradezu grotesk sei der beschönigende Verweis der Flughafen-Befürworter darauf, dass der Flughafen Lebensraum verschiedener Tierarten sei. Diese würden tatsächlich unter der Stärkung des Flugbetriebs sowie massiver weiterer Flächenversiegelung leiden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Schwarz-Grün sich gegen die ökologischen Bedenken durchsetzt, ist allerdings entlang der Ratsmehrheitsverhältnisse groß. Durch das Kippen eines großen ökologischen Lagers von der Solidarität mit den Fluglärmgegnern hin zu Befürwortern des Flughafens mit Erweiterung und Düsenflugzeugen steht ein Desaster bevor, so die Tierschützer im Rat der Stadt Essen.
Autor:Tierschutz Essen aus Essen |
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