Tierschutzbeauftragte des Rates muss einschreiten
Aufklärungsbedarf zu Fischsterben
Vor rund einem Jahr kam es nach einem Gülleunfall (Tierexkremente aus Massentierhaltung ergossen sich in freie Gewässer) im Einzugsgebiet des Deilbaches im Essener Stadt Kupferdreh zu einem umfangreichen Fischsterben mit schwersten, bis heute anhaltenden ökologischen Konsequenzen. Dies sowohl für den ursprünglich betroffenen Bach als auch die Anschlussgewässer bis hin zum Baldeneysee. Sogar in der Ruhr in Werden trieben noch tote Fische. Der BUND Essen hat nun dem städtischen Umweltamt vorgeworfen, den Vorfall und seine Konsequenzen herunterspielt zu haben.
Tödliches Ammoniak in Freigewässern
Das mit der Gülle in die Freigewässer gelangte Ammoniak ist für Fische wie die meisten anderen Wassertiere giftig. Zudem ist eine nachhaltige, jedenfalls längerwährende Verseuchung von Bachböden und Pflanzen wahrscheinlich. Laut BUND hat das städtische Umweltamt jedoch lediglich die Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung sowie im Uferbereich bzw. Land lebende Tierarten untersucht - und damit letztlich nach 'Abfluss' bzw. Versickern der Gülle weitgehend Entwarnung gegeben. Bereits vor einem Jahr hatte dementsprechend das Umweltamt im städtischen Umweltausschuss berichtet, aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit im Deilbach seien kurz nach dem Gülleunfall bereits keine Schäden mehr erkennbar.
Unterschiedliche Handhabungen - Kreis Mettmann kofferte Bachbett aus
Der BUND stellt berechtigt die Frage, wieso derselbe Schadensfall im angrenzenden Kreis Mettmann zum sorgfältigen Auskoffern des vergifteten Bachbettes führte - in Essen dergleichen jedoch nicht erfolgte. "Wir wenden uns hier ausdrücklich an die Tierschutzbeauftragte des Rates der Stadt Essen, Elke Zeeb, mit der dringlichen Bitte, diesen Vorgang unter Rückkoppelung mit dem BUND sowie den beteiligten Behörden aufzuklären und den sich daraus ergebenden Handlungsbedarf auch im Essener Bereich der betroffenen Gewässer im zuständigen Umweltausschuss der Stadt Essen mit der ihr zur Verfügung stehenden politischen Mehrheit durchzusetzen," so entschieden Ratsfrau Simone Trauten-Malek, Ratsgruppe Tierschutz Essen.
Autor:Elisabeth Maria van Heesch-Orgass Tierschutz Essen aus Essen |
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