Aufruf der AWO Essen zum Tag der Arbeit

Auch ohne 1.Mai-Demonstration für Arbeitnehmerrechte kämpfen

„Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Es gibt immer noch Arbeitsfelder, in denen auch ein Vollzeit-Job nicht für ein würdiges Leben sorgen kann. Immer mehr Arbeitgeber schleichen sich aus der Tarifbindung. Es gibt genug Gründe, auf die Straße zu gehen, um laut seine Rechte als Arbeitnehmer einzufordern.“ Doch in diesem Jahr müssen AWO-Kreisvorsitzender Klaus Johannknecht und AWO-Geschäftsführer Oliver Kern darauf verzichten, zur gemeinsamen Demonstration am 1. Mai aufzurufen.

„Um die Gesundheit im Zeichen der Corona-Pandemie nicht in Gefahr zu bringen, können wir uns an diesem traditionellen Tag der Arbeit nicht auf den Straßen und Plätzen versammeln, um Seit an Seit unsere Stimmen für soziale Gerechtigkeit zu erheben.
Wir als Essener Arbeiterwohlfahrt haben uns darauf gefreut, gerade im 100. Jahr unseres Bestehens Flagge für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte zu zeigen. Die aktuelle Krise macht doch jetzt allen deutlich, dass es gerade die Arbeitnehmer im unteren Drittel der Lohnskala sind, die uns ein sicheres Leben ohne Chaos und Versorgungsengpässe ermöglichen. Ob in der Pflege, im medizinischen Bereich oder bei der Versorgung mit lebensnotwendigen Dingen, es sind nicht die mächtigen und gut verdienenden Bosse und Aktionäre, die für ein Funktionieren der Gesellschaft sorgen, sondern es sind die Menschen, die für ein bescheidenes Einkommen mächtigen Einsatz zeigen. Für diese Männer und Frauen zu klatschen, ist eine schöne Geste. Ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und den Wert ihrer Arbeit auch finanziell zu würdigen, diese Forderung darf auch in den hoffentlich bald eintretenden Nach-Corona-Zeiten nicht vergessen werden.“

Klaus Johannknecht und Oliver Kern wünschen allen einen gesunden Tag der Arbeit und erinnern an das diesjährige Motto des DGB: „Solidarisch ist man nicht alleine!“ und hoffen auf eine mächtige 1.Mai-Demonstration im nächsten Jahr.