Neue Aktion zum Waldfegen geplant
"Wir wollen vermüllte Gegenden vom Unrat befreien!"

Metalldosen benötigen viele Jahre, um sich zu zersetzen und haben in der Natur nichts zu suchen. | Foto: Meike Coenders
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  • Metalldosen benötigen viele Jahre, um sich zu zersetzen und haben in der Natur nichts zu suchen.
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"Unser Rekord liegt bei 2 Tonnen gesammeltem Müll", berichtet Carmen Böhm, Mitgründerin der baldigen Vereins Waldfegen e.V. Zwei Jahre ist die Idee des „Waldfegens“ nun alt und hat seither stetig an Zuspruch gewonnen.

Carmen Böhm lebt in der Nähe des Kölnischen Walds und geht dort regelmäßig und gerne spazieren. Dabei nahm sie wahr, dass die Farben der Natur zunehmend von Fremdkörpern gestört wurden. „Es wurde immer mehr und hat mich irgendwie in meinem Bild gestört“, berichtet der Waldfan und meint den Müll, den andere Besucher achtlos hinterließen.

So begann sie privat nach Gleichgesinnten zu suchen und nahm zu jedem Waldspaziergang eine Mülltüte mit, um jederzeit aktiv werden zu können. Eines Tage stieß sie dabei auf eine vollkommen vermüllte Hütte inmitten der Bäume und rief spontan ihre Schwester zu Hilfe. „Ich sagte ihr, dass sie jetzt sofort kommen müssen, damit wir aufräumen“, erinnert sich Böhm und tatsächlich kam ihre Schwester kurz darauf mit Auto und Sohn zur Unterstützung. Dabei entstand die Idee, die Aufräumaktionen zu professionalisieren und Carmen Böhm begann online nach anderen Teilnehmern zu suchen.

Zur ersten Aktion erschien jedoch nur eine Mutter mit ihrem Kind und Böhm war zunächst enttäuscht. „Wir haben dann aber gemeinsam überlegt, was ich verbessern könnte“, so Böhm, die den ersten Termin sehr kurzfristig anberaumt hatte. Zudem fehlte ein Name für das Ganze. Diesen hatte ihre Schwester innerhalb von Sekunden parat und das Waldfegen war geboren. Über Social Media kommunizierte Böhm weitere Termine und erhielt schnell Zuspruch von Presse und Radio.

So erschienen zum zweiten Waldfegen bereits rund 40 Personen und befreiten ein Waldstück von allerlei Unrat. „Ich war erstaunt, was wir alles gefunden haben. Planschbecken, Flaschen, Verpackungen… er war von allem etwas dabei“, so Carmen Böhm, die mittlerweile an der Eintragung als Verein arbeitet. Dafür haben sich zwei Mitstreiterinnen gefunden, die über die Aktionen auf Böhm aufmerksam wurden. Das Trio, neben Böhm bestehend aus Julia zur Loye und Silke Richterich, bietet nun einmal im Monat, jeweils am letzten Sonntag, Termine zum Waldfegen an, die online auf den Social Media-Plattformen sowie im Radio und in der Presse kommuniziert werden.

„Mitzubringen sind wetterfeste Kleidung, Handschuhe und idealerweise ein Eimer. Dieser kann aber, wie auch die Müllzangen, auch vor Ort bei uns entliehen werden“, erklärt Böhm. Der gesammelte Müll kann oftmals in von den Entsorgungsbetrieben bereitgestellten Containern entsorgt werden oder er darf an einer Stelle abgestellt werden und wird dort am Folgetag zur Entsorgung abgeholt. Das Waldfegen-Trio ist begeistert von dieser unkomplizierten Unterstützung, egal, in welcher Stadt sie aktiv werden. Denn mittlerweile sind die Damen und ihre Mitstreiter vielerorts unterwegs und reagieren auch auf Tipps aus der Bevölkerung.

„Innerhalb unserer Gruppe haben sich auch schon Freundschaften entwickelt, denn viele kommen regelmäßig. Aber auch neue Gesichter sind immer willkommen“, betont Böhm. Die nächste Aktion startet am 30. Mai in Bottrop-Vonderort und Oberhausen-Osterfeld, denn der Revierpark dort habe es bitter nötig, findet das Team.

Mehr Infos gibt es unter anderem auf der Facebook-Seite der Initiative.

Autor:

Meike Coenders aus Essen

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