Bienenschwund und Artensterben
Wespenplage ist das geringste Problem
Zu unserem Beitrag "Wirksame Mittel gegen Wespe & Co" haben wir auch die NABU-Ortsgruppe Haltern um eine Einschätzung gebeten. NABU-Mitglied Carola de Marco kennt die Problematik nur zu gut: "Wie in jedem Jahr steht zu dieser Zeit das Telefon nicht still. Viele Menschen entdecken nun "ganz plötzlich" dass sie unerwünschte "Untermieter" haben.
Natürlich kann punktuell ein hohes Wespenaufkommen lästig werden, natürlich gibt es Menschen mit einer echten Allergie - dann müssen Fachleute eingreifen."
Doch für die Naturexpertin sollte möglichst eine friedliche Koexistens erreichbar sein. Wie in jedem Jahr versucht sie die Anrufenden dafür zu gewinnen, mit den Hautflüglern in respektvollem Nebeneinander in den Herbst zu gehen. Dann ist der Spuk vorbei und die überwinternden Königinnen -ja, Wespen sind eine Frauengesellschaft- suchen ein Winterquartier um im nächsten Frühjahr eine neue Bleibe für ihren Hofstaat zu finden.
Wespenplage ist kein Problem
Dabei sei dir so genannte "Wespenplage" ist eigentlich kein Problem! Carola de Marco: "Die Wahrheit ist, dass es einen immensen Schwund an Wildbienen und anderen Insekten gibt." Der NABU Deutschland berichtet dazu: "27 Jahre wurden Schutzgebiete untersucht – die Ergebnisse sind erschreckend: Mehr als 75 Prozent weniger Biomasse bei Fluginsekten."
Schutzgebiete müssen her
Carola de Marco betont: "Nochmal: es geht um Schutzgebiete! Wenn hier der Verlust an Insekten schon so immens ist, wieviel höher muss das in unseren Feldern, Städten und Dörfern sein?
Ich weiß, in Zeiten von Krieg und Corona haben die Menschen große Sorgen und ich teile sie. Dennoch mag ich darüber nicht vergessen, dass wir gerade dabei sind, die Artenvielfalt auf unserem Planeten zu zerstören. Wir müssen alle umdenken um das Steuer nochmal rumzureißen. Es reicht nicht, Blumenstreifen am Wegesrand zu säen. Politik und Bürgerschaft müssen gemeinsame Strategien finden und umsetzen."
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