Fahrradfahren
Atempause-Radtouren zu Orten des Strukturwandels

Auch in diesem Jahr bieten die sechs Atempause-Radtouren von Kirchen und Stadt viele interessante Entdeckungen abseits vielbefahrener Autostraßen. | Foto: Kirchenkreis Essen/Stefan Koppelmann
  • Auch in diesem Jahr bieten die sechs Atempause-Radtouren von Kirchen und Stadt viele interessante Entdeckungen abseits vielbefahrener Autostraßen.
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Kirchen und Kapellen, die zum Teil bereits umgewidmet wurden und sinnbildlich für den Strukturwandel des Ruhrgebiets stehen können, sind das Ziel von sechs Atempause-Radtouren, die der städtische Beauftragte für den Radverkehr, Christian Wagener, und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) gemeinsam mit dem Katholischen Stadtdekanat und der Evangelischen Kirche in Essen bis zum September an jedem ersten Sonntag im Monat veranstalten. Die erste Tour am 7. April führt zur Kirche St. Marien im Steeler Rott, die bereits seit einigen Jahren nicht mehr für Gottesdienste genutzt wird. Treffpunkt für den Start ist der Willy-Brandt-Platz um 15 Uhr; die Teilnahme ist kostenlos und ohne vorherige Anmeldung möglich.

Auf jeder Fahrt werden mehrere Orte angesteuert, die den gesellschaftlichen Wandel des früheren Steinkohlereviers illustrieren. So führt die Auftakttour über den Startpunkt des zukünftigen Radschnellwegs Mittleres Ruhrgebiet vorbei an „Essen 51“, einem neu entstehenden Quartier auf einer einstigen Industriefläche. Weitere Zwischenstationen sind ehemalige Kruppflächen in Altendorf und im Westviertel, bevor die Teilnehmer aktuelle Verkehrsprojekte kennenlernen und über die Innenstadt schließlich nach Steele gelangen. Der Endpunkt der Tour, die Kirche St. Marien, ist ein Beispiel für eine ganze Reihe von Kirchen, die wegen rückläufiger Mitgliederzahlen geschlossen werden mussten. Die ehemalige Gottesdienststätte diente zuletzt als Kleiderkammer und unterstützt damit die kirchliche Aufgabe der tätigen Caritas, der Hilfe für Bedürftige. Nach einer Abschlussandacht mit Pastor André Uellenberg begeben sich die Teilnehmer individuell auf den Heimweg. Die Hinfahrt dauert rund zwei Stunden, die Strecke ist zwischen 15 und 20 Kilometern lang und wird als gemütlich und eben beschrieben. Für Rückfragen steht Tourleiter Otto Müller unter Telefon 0201 661802 zur Verfügung.

Die weiteren Termine und Ziele

Die 1966 erbaute Kirche St. Suitbert in Überruhr ist am 5. Mai das Ziel. Mit seiner sowohl in kirchlicher als auch architektonischer Hinsicht gewagten Form wurde das Gotteshaus zu einem Symbol des beginnenden Strukturwandels im Ruhrgebiet; erst kürzlich wurde die Kirche als „Big Beautiful Building“ ausgezeichnet. Tourleiter ist Rolf Fliß, die Abschlussandacht hält Gereon Alter. – Die Tour am 2. Juni führt durch das Universitätsviertel, das zurzeit einem rasanten Wandel unterliegt, und über den geplanten Radschnellweg RS1 bis zum Kloster Saarn in Mülheim. Tourleiter ist Frank Rosinger; die Abschlussandacht hält Pfarrer Johannes Heun. – In der ehemaligen, zum Paulus-Quartier umgebauten Pauluskirche in Huttrop, Ziel der vierten Atempause-Radtour am 7. Juli, lebt der Geist christlicher Nächstenliebe in Form eines Seniorenzentrums weiter. Tourleiter ist Hilmar von dem Bussche; die Abschlussandacht hält Pfarrer Steffen Hunder. – Das Ziel der Fahrt am 4. August ist ein Jubilar: Die Gnadenkirche in Frintrop wird in diesem Jahr 125 Jahre alt. Tourleiter ist Hilmar von dem Bussche; die Abschlussandacht hält Pfarrerin Monika Elsner. – Das letzte Ziel am 1. September ist bereits doppelt so alt: Die Kapelle der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung in Steele wartet mit einer 250jährigen Geschichte auf. Tourleiter ist Rolf Fliß; die Abschlussandacht hält Pfarrer Norbert Linden. Der komplette Essener Fahrradkalender mit vielen weiteren Terminen für Fahrradfans steht im Internet auf der Seite essen.de/fahrradfreundlich.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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