Umfrage der Woche
Wie steht ihr zum EU-weit beschlossenen Verbrenner-Aus 2035?
Das geplante „Verbrenner-Verbot“ in der EU ab 2035 führt schnell zu Missverständnissen. Wichtig zu wissen: Bei den geführten Debatten geht es lediglich um ein Verbot der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Alle bis 2035 zugelassenen Verbrenner dürfen auch weit nach 2035 noch betrieben werden.
Doch das geplante Verbot der EU sorgt nach wie vor für viel Kritik. Der frühere Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat das Verbrenner-Verbot der EU ab 2035 scharf kritisiert. „Ich habe in meiner Zeit in der Bundesregierung immer davor gewarnt, dem Verbrennungsmotor ein schnelles Auslaufdatum zu setzen und bin dafür heftig kritisiert worden“, sagte Gabriel dem „Handelsblatt“.
Kritik am Verbot
Wenn es nach der Union und der FDP geht, muss die EU-Politik in diesem Punkt neu justiert werden. „Das Verbrenner-Verbot schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland und verengt die Optionen für mehr Klimaschutz im Verkehr“, sagte im August diesen Jahres der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, dem Tagesspiegel. „Das Verbot muss deshalb zurückgenommen werden“, sagte der CDU-Politiker weiter.
EU hält an ihren Plänen fest
Doch die EU will an den Plänen zum Verbrenner-Aus festhalten: Wie Focus-Online berichtet, will EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas am Verbrenner-Verbot ab 2035 festhalten. Konkrete Pläne zur Förderung der Elektromobilität bleiben allerdings unklar. Die EU, so haben es Deutschland und Brüssel vereinbart, soll bis Herbst 2024 eine neue Fahrzeugkategorie namens "e-fuels only" schaffen. Laut ADAC sollen Autos mit diesem Siegel, so sieht es der Kompromiss vom März 2023 vor, auch nach 2035 zugelassen werden dürfen. Sie hätten einen Verbrennungsmotor, dürften aber ausschließlich mit E-Fuels betankt werden.
190.000 Arbeitsplätze bedroht
Knapp 911.000 Menschen arbeiteten 2023 in der deutschen Automobilbranche. Das berichtet auch die Frankfurter Rundschau. In einem entsprechendem Bericht heißt es: Die Umstellung vom Verbrenner zum E-Auto könnte die Automobilindustrie in Deutschland einer Studie zufolge knapp 190.000 Arbeitsplätze kosten. Rund 46.000 Jobs seien zwischen 2019 und 2023 bereits weggefallen, 140.000 weitere könnten bis 2035 folgen, erklärte der Verband der Automobilindustrie (VDA). Im Vorfeld hatte VDA-Präsidentin Hildegard Müller bei der Fernsehsendung „Hart aber Fair“ den möglichen Stellenverlust beziffert.
Erst kürzlich gab auch VW Pläne für einen massiven Stellenabbau und Werksschließungen bekannt. Italien warnt jetzt davor, das EU-Verbrenner-Verbot ab 2035 könnte die europäische Automobilindustrie in die Krise stürzen. Wie stehen Sie zum EU-weit beschlossenen Verbrenner-Aus 2035? Macht mit bei unserer Umfrage der Woche und schreibt eure Meinung in die Kommentare.
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