Abbruch und Aufbruch in Essen: Abriss in der Kruppstraße - wer hat weitere Aufnahmen von anderen Plätzen in seinem Archiv?
Wenn eine Stadt ihr Gesicht wandelt
Nächster Teil unserer Serie "Abbruch und Aufbruch in Essen", die jetzt in Ihrem Stadtspiegel sowie im Netz auf lokalkompass.de zu finden ist. Wir sind auf der Suche nach Bildern, die die Veränderungen in dieser Stadt festgehalten haben. Bernhard Großbröhmer, Karl-Heinz Sauer und Horst Haucke gehören zu diesen Fotografen.
Das mit dem Denkmalschutz leuchtet nicht immer jedem Betrachter ein. Insbesondere dann nicht, wenn es sich um Hochhäuser handelt, die meist nahezu ausschließlich ihrem Zweck, und weniger dem Auge, verpflichtet scheinen. Dem schützenden Arm der Denkmalhüter dürfte es zu verdanken sein, dass sich die Kruppstraße zwischen Freiheit und Bismarckplatz noch fast ausnahmslos so präsentiert, wie es sich die Stadtplaner nach dem Zweiten Weltkrieg ausgedacht hatten.
In der Zeit des Wiederaufbaus plante die Stadt, den Stadtkern ohne Hochhäuser zu belassen. So wurden der Randbereich südlich der Innenstadt für höhere Verwaltungsbauten ausgewiesen. Hier entstand die "Essener Skyline". Auf der südlichen Seite das RWE-Haus (Baubeginn 1959), nördlich der Kruppstraße reihen sich das Postscheckamt (heute Postbank-Haus, Baubeginn 1963) und das Rheinstahl-Hochhaus (heute Ruhr-Tower, Baubeginn 1958) auf. Post und Stahl flankierten den ältesten Bau in diesem Bereich, das 1952/53 errichtete AEG-Haus. Diese wurde 2013 abgebrochen.
Obwohl nur weniger Jahre älter als die Nachbarn war die Architektur des Verwaltungsgebäudes der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) eine gänzlich andere. Ein Turmelement kennzeichnete es, die Fassade mit der zurückgesetzten oberen Etage war weniger glatt, im Erdgeschoss waren große Schaufenster zu finden, in denen AEG seine Produktpalette vorzeigen konnte und in den frühen Jahren das Ford-Autohaus Fischer zu finden war.
Mitte der 50er Jahre waren rund 2.000 Menschen bei AEG in Essen beschäftigt, davon etwa 600 in der Kruppstraße. Hier wurde der Verkauf sämtlicher AEG-Fabriken abgewickelt. Darunter Produkte für den Endverbraucher wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Bügeleisen. Auch die Industrie wurde von hier aus bedient, etwa mit Schaltanlagen für verschiedenste Maschinen oder Fahrzeuge.
Nach dem Abbruch siedelte sich auf dem Gelände die Deutsche Bahn-Tochter DB Schenker an, für die ein nur viergeschossiges Haus in einer Art Wellenform errichtet wurde.
Und die umliegenden hohen Bauten? Sie genießen den besonderen Schutz. Der Gebäudekomplex "Ex-Rheinstahl" wurde 2015 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Seit 2018 ist dort auch das RWE-Haus zu finden, nicht zur Freude des heutigen Eigentümers Kölbl Kruse. Bereits 2010 wurde das frühere Postscheckamt unter Denkmalschutz gestellt.
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Haben auch Sie, liebe lokalkompass-Nutzer, Fotos oder digitalisierte Filme vom Abbruch in Essen im Archiv? Existieren Bilder vom Abriss des Rathauses anno 1964? Wer hat etwa das Verschwinden von großen Essener Warenhäusern wie DeFaKa (1976), C&A (1977), Wertheim (1986) oder Boecker (1991) dokumentiert?
Auch Industrie ist von Interesse: Wer kann die Abrissarbeiten auf dem weitläufigen Industriegelände zwischen Frohnhauser Straße und Hövelstraße bebildern? Die einstige "Krupp-Stadt" mit ihren unzähligen Hallen, Brücken und Werkseisenbahnstrecken wäre von großem Interesse.
Wie sieht es mit Zechen aus, mit Wohnsiedlungen (die Häuser rund um die verschwundene Straße "Im Pässken" in Frohnhausen am Riehlpark etwa), der Stern-Brauerei oder dem Ruhrkohle-Haus?
Wir freuen uns über Ihre Beiträge zum "Abbruch in Essen" hier auf lokalkompass.de. Bitte geben Sie als Schlagwort (Tag) unbedingt Abbruch in Essen an.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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