Abbruch und Aufbruch in Essen: das ehemalige Zeitungsviertel - wer hat weitere Aufnahmen von anderen Plätzen in seinem Archiv?
Wenn eine Stadt ihr Gesicht wandelt

Auf diesem Bild von 1964 ist oben links die Einfahrt von der Friedrichstraße zur Sachsenstraße zu sehen. Das sogenannte "Osram-Haus" an der Ecke Friedrichstraße/Kruppstraße (etwa in der Bildmitte) wird gerade renoviert. Eine Stahlbrücke ermöglichte das ampellose Linksabbiegen von der Friedrichstraße in Richtung Mülheim (heute die A40). Der Tunnelbau hat gerade begonnen. Foto: Haus der Essener Stadtgeschichte/Stadtarchiv
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  • Auf diesem Bild von 1964 ist oben links die Einfahrt von der Friedrichstraße zur Sachsenstraße zu sehen. Das sogenannte "Osram-Haus" an der Ecke Friedrichstraße/Kruppstraße (etwa in der Bildmitte) wird gerade renoviert. Eine Stahlbrücke ermöglichte das ampellose Linksabbiegen von der Friedrichstraße in Richtung Mülheim (heute die A40). Der Tunnelbau hat gerade begonnen. Foto: Haus der Essener Stadtgeschichte/Stadtarchiv
  • hochgeladen von Marc Keiterling

Nächster Teil unserer Serie "Abbruch und Aufbruch in Essen", die jetzt in Ihrem Stadtspiegel sowie im Netz auf lokalkompass.de zu finden ist. Wir sind auf der Suche nach Bildern, die die Veränderungen in dieser Stadt festgehalten haben. Mitarbeiterin Ingrid Schattberg, Volontär Christian Schaffeld und Redakteur Marc Keiterling dokumentierten zwischen Juni 2019 und Februar 2020 das Verschwinden des ehemaligen Zeitungsviertels.

Die Funke Mediengruppe ist mittlerweile am Jakob-Funke-Platz zu finden, die alten Verlagshäuser machten Platz für das "Literatur Quartier", einen Mix aus Wohnen, Arbeiten und Hotelbetrieb. 

Das Zeitungsviertel schrieb Geschichte. Mit den dort hergestellten zahlreichen Presseprodukten war sie ein Taktgeber dieser Stadt. Gelegen zwischen Kruppstraße und Bert-Brecht-Straße, von der Sachsenstraße durchzogen. In den 1920er Jahren hatte Theodor Reismann-Grone, der Herausgeber der Rheinisch-Westfälischen Zeitung in der Sachsenstraße ein neues Druck- und Verlagshaus gebaut, nachdem es in der Innenstadt für die Zeitungsproduktion zu eng geworden war.

Zu Beginn der 1950er Jahre arbeiteten hier die heutige Funke-Mediengruppe (WAZ), die NRZ des Verlegers Dietrich Oppenberg und der Springer-Konzern (BILD, DIE WELT) Seite an Seite. Später kamen unter anderem die Anzeigenblätter der heutigen Funke-Gruppe hinzu, sie fanden Platz im direkt angrenzenden Gebäude, das vormals das Arbeitsamt beherbergte. Nach verschiedenen Umbauten und dem Auszug der Springer-Medien waren hier bis 2018 die Funke-Verlagshäuser 1 bis 4 zu finden.

Das Viertel selbst sorgte am 12. April 1968, einen Tag nach dem Anschlag auf Rudi Dutschke, Anführer der damaligen Studentenbewegung, für Aufsehen, als es einen Aufmarsch von Wasserwerfern, Polizeibussen und Demonstranten gab.

Vor dem damaligen Gebäude der Springer-Zeitungen tobte eine regelrechte Straßenschlacht. Studenten, Schüler und Gewerkschafter waren nach Essen gereist, um die Auslieferung der Springer-Blätter zu verhindern. Die Demonstranten machten den Verlag für das vorherige Attentat auf Dutschke mitverantwortlich.

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Haben auch Sie, liebe lokalkompass-Nutzer, Fotos oder digitalisierte Filme vom Abbruch in Essen im Archiv?

Wie sieht es mit Zechen aus, mit Wohnsiedlungen (die Häuser rund um die verschwundene Straße "Im Pässken" in Frohnhausen am Riehlpark etwa), der Stern-Brauerei oder dem Ruhrkohle-Haus?

Gibt es Fotos von der Beseitigung der Warenhäuser DeFaKa (am Standort des heutigen Kaufhofs), C&A, Wertheim oder Boecker?

Wer hat das Verschwinden des Röntgenwerks Koch & Sterzel an der heutigen A40 eingefangen?

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zum "Abbruch in Essen" hier auf lokalkompass.de. Bitte geben Sie als Schlagwort (Tag) unbedingt Abbruch in Essen an.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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