Abbruch und Aufbruch in Essen - wer hat Aufnahmen in seinem Archiv?
Wenn eine Stadt ihr Gesicht wandelt

Dieses Gebäude wurde nur gut 20 Jahre alt. Das Karstadt-Sporthaus wurde an der Ostfeldstraße nicht angenommen, eine Fehlplanung. Foto: Peter Prengel, Stadt Essen
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  • Dieses Gebäude wurde nur gut 20 Jahre alt. Das Karstadt-Sporthaus wurde an der Ostfeldstraße nicht angenommen, eine Fehlplanung. Foto: Peter Prengel, Stadt Essen
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Es gibt Städte, die wandeln ihr Gesicht nur sehr dezent. Und es gibt solche, wo im Laufe von Jahrzehnten immer wieder große Veränderungen vorgenommen wurden. Plätze verschwanden, signifikante Gebäude auch, Orte wandelten sich. So ist es in Essen.

Idealerweise stellt ein Abbruch auch einen Aufbruch dar. Mindestens einmal ging es in Essen an diesem Ziel komplett vorbei. Auf die Idee, ein bis 1878 errichtetes stattliches Rathaus im Stil der Neugotik zugunsten eines Kaufhauses abzureißen, kommen sicherlich nicht so viele Verantwortliche. Das Rathaus, im Herzen der Stadt am 1963 in Kennedyplatz umbenannten Gildenplatz gelegen, wurde ab 1964 beseitigt. Dass 1966 an dieser Stelle eröffnete Wertheim-Kaufhaus überlebte gerade einmal 20 Jahre, schon 1986 wurden wieder die Abrissbirnen geschwungen.

Ein "Rückbau" fasziniert viele Betrachter

Ein "Rückbau" fasziniert stets zahlreiche Betrachter. Auch den Autor dieser Zeilen. Ich stand 1977 als kleiner Junge immer wieder an der Absperrung, als das C&A-Gebäude, zwischen Kennedyplatz und Kettwiger Straße am Kurienplatz gelegen, durch die krachenden Einschläge der großen Stahlkugel in seine Einzelteile zerlegt wurde.

2006 und 2008 am Limbecker Platz war das längst viel langweiliger, hier bebildert. Als das zuletzt SinnLeffers beherbergende Gebäude (1962 als Kruppsche Konsumanstalt gebaut und später von Quelle genutzt), das Karstadt Sporthaus und vor allem die Sandsteinfassade der "Warenburg" - das ursprüngliche Kaufhaus Althoff, später Karstadt - mit dem signifikanten Turm aus dem Stadtbild verschwanden. Keine schwingende Abrissbirne mehr, stattdessen das deutlich weniger spektakuläre "Abknabbern" mit Zange und Greifer.

Faszinierend auch, wie sich Orte verändern. Die sich einst zwischen Karstadt und dem Gebäude gegenüber erstreckende Limbecker Straße ist verschwunden. Der Limbecker Platz ist vom Einkaufszentrum nahezu komplett überbaut, nur noch eine Straße heute.

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Haben auch Sie, liebe lokalkompass-Nutzer, Fotos oder digitalisierte Filme vom Abbruch in Essen im Archiv? Existieren Bilder vom Abriss des Rathauses anno 1964? Wer hat etwa das Verschwinden des AEG-Hauses an der Kruppstraße im Winter 2013/14 dokumentiert oder die baulichen Aktivitäten am Museum Folkwang ab 2007? Gibt es Fotos von der Beseitigung der Warenhäuser DeFaKa (am Standort des heutigen Kaufhofs) oder des besagten C&A?

Auch Industrie ist von Interesse: Wer kann die Abrissarbeiten des Turmhauses der alten Krupp-Zentrale an der Altendorfer Straße 1976 bebildern? Seinerzeit scharf kritisiert, da der Bau nach Ansicht namhafter Bau-Experten „das klassische Symbol wilhelminischen Unternehmertums“ gewesen sei. Überhaupt Krupp: Fotos von der Altendorfer oder Frohnhauser Straße inmitten der "Krupp-Stadt" wären von großem Interesse.

Wie sieht es mit Zechen aus, mit Wohnsiedlungen (die Häuser rund um die verschwundene Straße "Im Pässken" in Frohnhausen am Riehlpark etwa), dem einstigen Georg-Melches-Stadion oder der Stern-Brauerei?

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zum "Abbruch in Essen" hier auf lokalkompass.de. Bitte geben Sie als Schlagwort (Tag) unbedingt Abbruch in Essen an.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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