Bistum Essen
Trauer um Weihbischof Franz Grave
Der emeritierte Essener Weihbischof und langjährige Vorsitzende des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat ist am Samstag, 19. Februar, im Alter von 89 Jahren gestorben. Bischof Franz-Josef Overbeck würdigte ihn als „wahren Hirten für unsere Region“ und „ein Markenzeichen für unser Bistum“.
Er war ein Zeitgenosse des Ruhrbistums: Ein Jahr nach Gründung der Diözese wurde der gebürtige Essener Franz Grave im Februar 1959 im Essener Dom zum Priester geweiht. Ein Kind des Ruhrgebiets, Sohn einer Handwerkerfamilie im Essener Stadtteil Frohnhausen, das den Strukturwandel der Region von der ersten Zechenkrise bis zum Ende des Bergbaus miterlebt und mitgestaltet hat.
Totenglocke am Essener Dom läutete
Am Samstag, 19. Februar, ist der emeritierte Weihbischof des Bistums Essen und langjährige Vorsitzende des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat nun im Alter von 89 Jahren gestorben – um 15 Uhr verkündete das Läuten der Totenglocke am Essener Dom die Todesnachricht. „Weihbischof Grave ist den Weg eines echten Hirten für unsere Region gegangen, kantig und mit einem wahren Herzen für das Ruhrgebiet, für Kohle und Stahl, für die Arbeit, für die kleinen Leute und auch die großen, würdigte Bischof Franz-Josef Overbeck den Verstorbenen. „Er ist einer, der zu einem Markenzeichen für unser Bistum geworden ist.“
„Pastor im Ruhestand“
Auch nach seinem altersbedingten Rücktritt am 27. Juni 2008 hat der begeisterte Bergwanderer und Fußball-Fan die seelsorglichen und sozialen Probleme nicht aus dem Blick verloren – sowohl im Ruhrgebiet als auch bei den Adveniat-Partnern in Lateinamerika. Mit großem Engagement arbeitete er als „Pastor im Ruhestand“ in der Mülheimer Pfarrei St. Mariä Geburt mit, feierte mit den Gläubigen die heilige Messe, begleitete trauernde Angehörige und unterstützte das Seelsorge-Team. Graves Meinung und sein Rat waren auch als Senior im Ruhrbistum gefragt: „Bis ins hohe Alter war Weihbischof Grave unermüdlich fleißig und furchtlos, kirchlich und weltlich, aufmerksam und energisch“, sagt Bischof Overbeck. Regelmäßig habe Grave mit ihm und den anderen Bischöfen im Austausch gestanden, bis die altersbedingten Beschwerden ihm zunehmend die Kraft raubten. „Nun ist eine wichtige Stimme des Ruhrbistums und des Ruhrgebiets für immer verstummt“.
Am kommenden Samstag, 26. Februar, feiert Bischof Franz-Josef Overbeck um 10 Uhr im Essener Dom das Requiem für den verstorbenen Weihbischof Grave. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof. Am Freitagabend, 25. Februar, wird um 18.30 Uhr im Dom die Totenvesper für Franz Grave gebetet.
Autor:Lokalkompass Essen aus Essen-West |
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