Essener Alltagshelden
Teil 4: Viel mehr als "nur" ein Sportverein

Mit Herz und Teamgeist ist die Inklusionsmannschaft dabei. | Foto: SC Frintrop 05/21
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Beim SC Frintrop 05/21 werden Barrieren in den Köpfen abgebaut und das Miteinander gefördert So vielfältig wie das Leben waren auch die Einsendungen, die Sie, liebe Leser, uns als Vorschläge für Essens "ALLTAGSHELDEN" geschickt haben. Viele Menschen setzen sich mit Herzblut für andere ein und sind sozial engagiert. "Das muss gewürdigt werden!", findet Marketingleiter Frank Skrube von der Wohnbau eG und hat zusammen mit dem Stadtspiegel die Aktion initiiert.

Wer engagiert sich mit vollem Einsatz ehrenamtlich im sozialen Bereich? Wer ist immer zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird und packt gerne ohne viel Aufhebens an? Die Jury hatte die Qual der Wahl und es war nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. Und warum sollte nicht auch ein ganzer Verein den Titel "ALLTAGSHELD" tragen?

Vielfältig engagiert

Der SC Frintrop 05/21 ist bereits seit Jahren in den Bereichen Inklusion, Integration, Quartiersbelebung und Aufwertung, Organisation von Sport- und Bewegungsangeboten für Kinder und Jugendliche sowie für ältere Mitbürger aktiv.
Frank Skrube: "Mich beeindruckt die Konstanz, die dahintersteckt. Die Verantwortlichen sind mit vollem Einsatz dabei und schaffen in Frintrop etwas mit großem Vorbildcharakter."
Viele Vereinsaktivitäten gehen über die Stadtteil- und Stadtgrenze hinaus. Im Rahmen der Ukrainehilfe wird seit März täglich im Vereinsheim des SC Frintrop ein Lernangebot für ukrainische Kinder angeboten. Darüber hinaus Sprachkurse für ukrainische Eltern, die zusammen mit der Tennisabteilung des Turnerbundes Frintrop organisiert werden. Außerdem werden die Kinder in Vereinsaktivitäten und Sportcamps eingebunden.

Thema Inklusion

Ein großes Anliegen aller Vereinsmitglieder ist die Inklusion. Es gibt zum Beispiel eine inklusive Fußballmannschaft (SC Frintrop Herren III), jährliche Spaßolympiade für Schwerbehinderte (Kooperation mit dem Diakonie-Werk), ein wöchentliches Sportangebot für Menschen mit Behinderung, die „Frintroper Kicker“ – Fußballmannschaft der Haus Basstraße (Behinderteneinrichtung).

Thema Integration

Nicht weniger schwer wiegt für die Sportler das Thema Integration. "Wir ermöglichen beispielsweise Flüchtlingen die Ausbildung zum Übungsleiter und Kindertrainer mit Erwerb der C-Lizenz", weiß Thomas Adamczewski, zweiter Vorsitzender des SC Frintrop 05/21. Außerdem werden Fahrradtraining für geflüchtete Frauen, Mutter- und Kindturnen mit Migrationsaspekt sowie jährliche Treffen in Deutschland lebender Kameruner organisiert.
Aber auch für die Menschen im Stadtteil wird eine Menge getan: Es gib u. a. Bewegungs- und Sportangebote an Grundschulen und in den Kindergärten, ein Sportangebot im Seniorenheim für die Bewohner und die Mitarbeiter, kostenfreie Fußballcamps für Kinder und Jugendliche. Außerdem wird regelmäßig ein Weihnachtsmarkt für Begegnung und Abbau von Barrieren am Frintroper Markt organisiert. "In den vergangenen Jahren konnte der Verein ein umfangreiches Netzwerk aufbauen, das aus zahlreichen Organisationen, Verbänden, Schulen und Kindergärten besteht", unterstreicht Adamczewski.

Sportanlage am Schemmannsfeld

Die Sportanlage am Schemmannsfeld befindet sich aktuell im Umbau. Im Dezember 2022 erfolgte der Spatenstich für den neuen „Sport- und Bürgerpark Frintrop“ und die dazugehörige Beachvolleyball-Anlage. "Der Sport- und Bürgerpark fördert die gleichberechtigte, selbst bestimmte Teilhabe aller an den Sport- und Begegnungsangeboten. Neben der Inklusion stehen die Integration und Identifikation aller Bürger*innen in dem Stadtteil im Fokus. Durch das Zusammenwirken vieler aktiver Helfer und unseren, in der Stadt Essen weit verteilten Netzwerkpartnern, steht der neue Sport- und Bürgerpark mit seinen inklusiven Gedanken über den Stadtteil weit hinaus als Leuchtturm-Projekt für die Teilhabe aller. Er bietet einen Treffpunkt für ungezwungenes Zusammensein. Hier werden Barrieren in den Köpfen abgebaut und ein Miteinander gefördert. Die Ruhrkonferenz unterstützt das Projekt mit 1.350.000 Euro, Gesamtkosten: 1.950.000 Euro", so der zweite Vorsitzende. Das Projekt setzt neue Maßstäbe. Unter anderem erhält die inklusive Sport- und Begegnungsanlage eine Kalthalle mit einem Belag, der für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Die umlaufende Bande und das Dach bieten Menschen mit Sehbehinderung durch Schallrückkopplung eine Orientierung. Ein weiteres Highlight ist die auch für Rollstuhlfahrer geeignete und nutzbare Basketballarena.

Begegnungsstätte für alle Generationen

Thomas Adamczewski: "Es entsteht eine Begegnungsstätte für Bürger aller Generationen. Nicht nur aus Frintrop, sondern auch aus den angrenzenden Stadtteilen und Nachbar-Städten. Der Sport- und Bürgerpark ermöglicht viele inklusiv ausgerichtete Breitensport-Angebote und ist ganzheitlich mit dem Leitsystem für Schwerbehinderte ausgestattet. Auf der Anlage sollen auch kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Hierzu wurden bereits Kontakte zu Musikkünstlern vor Ort und im In- und Ausland, sowie zu inklusiven Tanzgruppen geknöpft."

Kontakt: Alle Infos und Kontaktmöglichkeiten zum SC Frintrop 05/21 finden Interessierte auf der Homepage des Vereins unter www.scfrintrop.de.

Ehrenamt: Sie haben Fragen zum Thema Ehrenamt oder möchten selbst aktiv werden? Dann melden Sie sich bei der Ehrenamt Agentur Essen unter Tel. 0201/839149-0 (Mo. bis Do. von 10 bis 16 Uhr und Fr. von 10 bis 15 Uhr) oder via Mail an info@ehrenamtessen.de. Homepage: www.ehrenamtessen.de.

Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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