Umfrage der Woche
Stationierung neuer US-Raketen in Deutschland: Abschreckung oder Provokation?

Ab 2026 sollen US-Marschflugkörper in Deutschland stationiert werden. Das Bild von Defence-Imagery auf Pixabay zeigt einen anderen Raketentyp.
  • Ab 2026 sollen US-Marschflugkörper in Deutschland stationiert werden. Das Bild von Defence-Imagery auf Pixabay zeigt einen anderen Raketentyp.
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Am Rande des Nato-Gipfels hatten das Weiße Haus und die Bundesregierung kürzlich bekannt gegeben, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Die kurze Pressemitteilung des Weißen Hauses, so berichtet zdf.de, benennt drei konkrete Waffensysteme, die in Deutschland eintreffen sollen.

Darunter sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern sein, die technisch gesehen auch nuklear bestückt sein können, sowie neu entwickelte Hyperschallwaffen. Wo die Raketen stationiert werden sollen, sei noch nicht bekannt. Das Verteidigungsministerium in Berlin verwies auf Nachfrage auf die US-Streitkräfte, aus dem Pentagon kam bislang keine Antwort. Die USA verfügen über zahlreiche Standorte in Deutschland und Europa.

Raketenstandorte noch nicht bekannt

Die USA wollen erstmals seit dem Kalten Krieg wieder Waffensysteme in Deutschland stationieren, die bis nach Russland reichen. Auf tagesschau.de heißt es, dass diese aber erst ab 2026 verlegt werden sollen. Aus dem deutschen Außenministerium heißt es als Begründung lediglich, "solche Dinge haben einen gewissen Vorlauf". Spekuliert werden darf dann natürlich,  ob ein möglicher neuer US-Präsident Donald Trump die geplante Stationierung auch wieder rückgängig machen.

Erinnerungen an den "Heißen Herbst"

Die Pläne würden Erinnerungen an den sogenannten "Heißen Herbst" wecken, schreibt das ZDF. Rückblick: 1983 stationierten die USA im Rahmen des sogenannten Nato-Doppelbeschlusses Langstreckenraketen in Deutschland. Gegen die atomare Aufrüstung protestierten in dem Jahr bundesweit mindestens 1,3 Millionen Menschen. Mit führend waren dabei die ersten Garden der Grünen: Petra Kelly und Gert Bastian, Joschka Fischer und Jutta Ditfurth und zig andere. Anders als damals geht es heute nicht um die Stationierung von Atomraketen, sondern um konventionelle Waffen.
Während laut MDR die Ampelparteien von SPD, FDP und Grünen und auch die Opposition von CDU/CSU die Pläne verteidigen, habe das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur geplanten Stationierung von US-Langstreckenwaffen in Deutschland eine Volksabstimmung angeregt. Auch die AfD und die Linke warnten vor der Waffenstationierung in Deutschland.

Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Sorgt der Beschluss für mehr Sicherheit durch Abschreckung oder erhöht er die Gefahr eines Krieges mit Russland? Macht mit bei der Umfrage der Woche und schreibt eure Meinung in die Kommentare. 

Stationierung neuer US-Raketen in Deutschland: Abschreckung oder Provokation?

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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