Umfrage der Woche
Sollte Homöopathie als Kassenleistung gestrichen werden?
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im Jahr 2021 für homöopathische und anthroposophische Arzneimittel rund 22 Millionen Euro ausgegeben. Diese Zahlen teilte der GKV-Spitzenverband jetzt mit. Und genau diese Summe soll in Zukunft nicht mehr auf der Ausgabenseite der Krankenkassen auftauchen. Eigentlich eine geringe Summe, beliefen sich doch die Kosten für Arzneimittel in dem Jahr auf 46,60 Milliarden Euro.
"Leistungen, die keinen medizinisch belegbaren Nutzen haben, dürfen nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden", heißt es in einem Schreiben des von Karl Lauterbach geführten Gesundheitsministeriums an die anderen Ministerien. Weiter zitiert Tagesschau.de den Minister: "Aus diesem Grund werden wir die Möglichkeit der Krankenkassen, in der Satzung auch homöopathische und anthroposophische Leistungen vorzusehen, streichen und damit unnötige Ausgaben der Krankenkassen vermeiden."
Unnötige Ausgaben
Inzwischen regt sich deutliche Kritik an Lauterbachs Plänen: "Eine Streichung der freiwilligen Kassenleistung Homöopathie würde das Therapieangebot in der ärztlichen Versorgung einschränken", sagte die Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte, Michaela Geiger, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Satzungsleistung sei wichtig, denn nur so erhalten Patienten die ärztliche Homöopathie auf Chipkarte.
Kritik vom Apothekerverband
Der Apothekerverband erwartet im Gesundheitswesen eine Kostensteigerung. "Die Kosten für homöopathische Behandlungen als Kassenleistung sind im wahrsten Wortsinne homöopathisch. Eine Abschaffung könnte aber dazu führen, dass alternative Therapien der Ärzte mit anderen erstattungsfähigen Arzneimitteln umgesetzt werden, die viel teurer sind", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der "Rheinischen Post".
Welche Meinung habt ihr zum Thema Homöopathie? Eine sinnvolle Alternative zu klassischen Medikamenten oder Hokuspokus? Macht mit bei unserer Umfrage der Woche und schreibt eure Meinung in die Kommentare.
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