Umfrage der Woche:
Soll die Isolationspflicht wegfallen?
Ein Interview in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sorgt für neuen Wirbel in der Corona-Debatte. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hatte in der Zeitung ein Ende der verpflichtenden Isolation gefordert.
Wörtlich meinte Gassen: "Wer krank ist, bleibt zu Hause. Wer sich gesund fühlt, geht zur Arbeit. So halten wir es mit anderen Infektionskrankheiten wie der Grippe auch.“ Dies sei vor allem wegen der Personalengpässe, unter anderem in Krankenhäusern, ein notwendiger Schritt.
Ende der Isolationspflicht?
Die Antwort von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ließ nicht lange auf sich warten. Wie die Frankfurter Allgemeine berichtete, twitterte Lauterbach: „Infizierte müssen zu Hause bleiben. Sonst steigen nicht nur die Fallzahlen noch mehr, sondern der Arbeitsplatz selbst wird zum Sicherheitsrisiko“, so seine Replik auf die Forderung Gassens.
Sicherheitsrisiko
In der Koalition ist man sich nicht einig über den weiteren Kurs: FDP-Politiker sprechen sich ebenfalls gegen eine starre Isolationspflicht aus. Dagegen bekommt der Gesundheitsminister Unterstützung aus der Partei. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) widersprach dem Vorschlag.
Kritische Lage erwartet
Die Lage in den Krankenhäusern wird langsam wieder kritisch. Nach Auskunft von Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, steige die Belastung stetig an. Der deutliche Mehraufwand durch die Pflicht zur Isolation nehme weiter zu, so Gaß im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe.
Long- und Post-Covid
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisiert bei Tagesschau.de die Forderung nach einer Aufhebung der Isolationspflicht. Die Isolation sei ein wirksamer Schutz. Denn so werde verhindert, dass sich andere anstecken. Long- und Post-Covid wären die Folgen. Gassen spiele mit der Gesundheit der Menschen, so Brysch weiter.
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