St. Ludgerus traf endgültige Entscheidungen
Jetzt wird es konkret
Die katholische Propsteipfarrei St. Ludgerus hat endgültige Entscheidungen getroffen. Propst Jürgen Schmidt hält fest: „Ab jetzt denken wir nicht mehr alternativ. Jetzt wird es konkret.“
Nun hätten die neugewählten Gremien Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat eine feste und hilfreiche Grundlage für ihre künftige Arbeit, so der Propst: „Die Vorgänger haben die Weichen gestellt.“ Das Votum selbst bleibe unverändert, die Projektgruppen für die Standorte St. Kamillus und Christus König würden im neuen Jahr starten. Gemeinsam mit Mechthild Keienburg und Ansgar Rebbelmund als Leiter der jeweiligen Projektgruppen stellte Schmidt die Planungen für St. Ludgerus und St. Markus vor.
Neubau der Kita St. Markus
Für Bredeney sei ein Neubau der Kita St. Markus vorrangiges Ziel, betont Ansgar Rebbelmund: „Sie ist so abgängig, dass dringend was passieren muss.“ Der bisherige Standort lasse keine Entwicklungsmöglichkeiten und müsse zur Frankenstraße hin verlegt werden. Auch müsse die Außenfläche der Kita heutigen Anforderungen angepasst werden. Das Elisabeth-Haus präge den Charakter des Ensembles und könne ein Highlight werden: „Alles andere steht zur Disposition. Was aber nicht bedeuten muss, dass alles abgerissen wird. Wir wollen uns ein Gebäude nach dem anderen vornehmen.“
Ein gestalterisches Gesamtkonzept solle einem städtebaulichen Wettbewerb entspringen: „Wir wollen den Architekten möglichst wenige Schranken setzen.“ Vermietete Wohneinheiten müssten die benötigten Einnahmen sichern, dazu könne ein soziales Projekt wie etwa eine Demenzpflege stoßen. Erst dann könne über das Kirchengebäude entschieden werden: „Sanierung oder Ersatz? Wie soll ein Kirchenraum der Zukunft aussehen?“ Die Antworten ergäben sich aus zentralen Fragen: „Wie soll sich die Pfarrei an diesem Standort pastoral aufstellen? Ist das momentane Angebot noch der richtige Weg?“
Barrieren abbauen
Propst Jürgen Schmidt ist überzeugt: „Unsere Gremien denken voraus und entwickeln zukunftsfähige Szenarien. Aber sie gehen strukturiert in kleinen Schritten vor und schauen auch, dass wir uns nicht finanziell übernehmen.“ Ansgar Rebbelmund sagt, St. Markus müsse Barrieren abbauen in Bredeney. Den Dialog suchen mit der evangelischen Kirchengemeinde, mit den Geschäftsleuten, den politischen Gremien. Das müsse sich auch in einer architektonischen Öffnung zeigen.
Die seit zwei Jahren leerstehenden Werdener Domstuben sollen Platz machen für einen barrierefreien Neubau. Die noch groben Schätzungen der Baukosten belaufen sich auf 3,6 Millionen Euro. Mechthild Keienburg vergleicht: „Eine Sanierung im Bestand hätte ähnlich viel gekostet. Aber dann hätten wir immer noch die alte Bausubstanz gehabt. Wir haben alles versucht, doch die Finanzierung wäre uns davongelaufen und Tilgungszeiträume von 50 Jahren kann niemand ernsthaft wollen. Auch können wir nicht alles in die Domstuben stecken.“
Sanierung unwirtschaftlich
Propst Schmidt betont, dass unabhängig voneinander mehrere Architekten das Gebäude in Augenschein genommen hätten: „Und eigentlich alle waren sich einig, dass eine Sanierung unwirtschaftlich gewesen wäre.“ Auf etwa hundert Quadratmeter sind Pfarr- und Gemeinderäume geplant. Hierfür sollen 1,2 Millionen Euro aus einem entsprechenden Investitionstopf der Pfarrei kommen, erklärt Mechthild Keienburg. In den beiden oberen Stockwerken sei eine gewerbliche Vermietung vorgesehen.
Man wünsche sich eine gastfreundliche Stätte, die der Gemeinde einladende und barrierefreie Räume biete, aber auch ein gastronomisches Angebot für den Stadtteil. Hierfür stehe das Franz Sales Haus weiterhin als Partner zur Verfügung, so der Propst: „Wir ziehen uns nicht zurück, sondern wollen ganz bewusst im Zentrum von Werden ein Sozialprojekt platzieren.“ Das Gebäude stehe zwar anders als die Nachbarhäuser nicht unter Denkmalschutz, die Pfarrei wünsche sich aber bestimmt keinen Fremdkörper: „Es soll sich harmonisch einfügen ins Ensemble. Wir wollen da nichts zerstören. Da sind wir klassisch katholisch.“ Die Ausschreibung läuft, Fördergelder scheinen möglich. Erste Pläne könnten im Frühjahr 2022 vorliegen.
Autor:Daniel Henschke aus Essen-Werden |
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