Frage der Woche:
Fußball-EM: Gleiche Prämien für Frauen und Männer?

Drei Spiele, drei Tore - nach schwieriger Vorbereitung hat Alexandra Popp ihren Wert für die deutsche Nationalmannschaft in der EM-Vorrunde eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Foto: Archiv Popp
hochgeladen von Michael Menzebach

Zurzeit läuft es für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft in England rund: Mit drei Erfolgen ohne Gegentor qualifizierte sich das Team für das Viertelfinale gegen Österreich. Dort setzten sich die Spielerinnen um Trainerin Martina Voss-Tecklenburg in einem packenden Nachbarschaftsduell knapp mit 2:0 durch und stehen damit im Halbfinale.

Neben den sportlichen Erfolgsmeldungen wabert zeitgleich aber noch eine andere Debatte durch die Medien. Soll das DFB-Frauenteam im Erfolgsfall die gleichen Prämien bekommen wie die Männer-Nationalelf? 60.000 Euro winken jeder Spielerin, sollte die deutsche Mannschaft auf der Insel den Titel holen.

60.000 Euro für den Titel

Die Männer hätten bei einem EM-Sieg im vergangenen Jahr allerdings 400.000 Euro pro Kopf vom Verband erhalten. Das meldete auch buzzer.de und berichtete gleichzeitig über einen Prämienstreit. Bundeskanzler Olaf Scholz forderte nämlich nach dem Auftaktsieg gegen Dänemark die Prämien anzupassen. "Wir haben 2022. Frauen und Männer sollten gleich bezahlt werden. Das gilt auch für den Sport, besonders für Nationalmannschaften", twitterte der deutsche Regierungschef vor dem zweiten EM-Gruppenspiel der DFB-Elf gegen Spanien.

Bundeskanzler fordert gleiche Prämien

Diese Forderung kam nicht überall gut an. DFB-Direktor Oliver Bierhoff wies Scholz in der ARD zurecht: "Mich wundert die Aussage. Ich lade ihn gerne ein, dann kläre ich ihn ein bisschen über die Zahlen auf", sagte der Ex-Nationalspieler.
Woher rührt diese Diskrepanz, obwohl beide Mannschaften das gleiche Spiel spielen. DFB-Direktor Oliver Bierhoff führte zuletzt die unterschiedlichen Einnahmen und Umsätze bei Männer- und Frauen-Turnieren als Grund an. Andere Nationen sind da weiter als der Deutsche Fußball-Bund. Vor einigen Wochen einigte sich das Frauen-Team der USA mit dem Verband auf Equal Pay, meldete jetzt das Sportmagazin von web.de. Frauen und Männer in den Nationalteams erhalten dort die gleichen Prämien inklusive Boni, bei Erreichen der Ziele bei Turnieren. In England und Brasilien gilt diese Regelung auch.

Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Sind die unterschiedlich hohen Prämien noch zeitgemäß oder spiegeln sie nur die Realität in der Gesellschaft wider, wo Männer immer noch besser verdienen als viele Frauen?