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Bürgerreporter des Monats März: Thomas Velten

Ein Blick über den Horizont hinaus: Schon als junger Mensch hat sich Thomas Velten für Politik, Kultur, Architektur und Technik interessiert, aber auch für das alltägliche Leben in unterschiedlichen Milieus und Schichten. Foto: Velten
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  • Ein Blick über den Horizont hinaus: Schon als junger Mensch hat sich Thomas Velten für Politik, Kultur, Architektur und Technik interessiert, aber auch für das alltägliche Leben in unterschiedlichen Milieus und Schichten. Foto: Velten
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Seit fast 13 Jahren ist Thomas Velten im Lokalkompass aktiv. Unser Bürgerreporter des Monats März schreibt über Politik, Kultur und die Schönheiten des Niederrheins. Neben seiner Aktivität beim Lokalkompass engagiert er sich beim Verein für Sozialberatung in Kleve,  beim Paritätischen Wohlfahrtsverband, bei der NABU-Fotogruppe und im Klevischen Verein für Kultur und Geschichte.

Wie kam es, dass du Bürgerreporter geworden bist?
Ich habe mich gleich gemeldet, als das Klever Wochenblatt vor 13 Jahren dazu aufrief, selber aktiv zu werden und als Bürgerreporter die Medienlandschaft mitzugestalten. Zu meiner Bereitschaft trug sicherlich auch bei, dass die Redakteure und Mitarbeiter/innen unseres „Blättchens“ sympathische Leute waren. Das war eine schöne Gelegenheit, sich an der Gestaltung meines Umfeldes zu beteiligen und Verbesserungen vorzuschlagen. Oder anderen Gehör zu verschaffen. Oder auch einfach nur auf schon vorhandene Schönheiten von Stadt und Natur hinzuweisen und sie bekannter zu machen.

Bitte stelle dich in fünf Sätzen kurz selbst vor.
Ich habe mich schon als junger Mensch für Politik, Kultur, Architektur und Technik interessiert, aber auch für das alltägliche Leben in unterschiedlichen Milieus und Schichten. Ein bisschen Schuld ist mein Vater. Er war mit Conny Ahlers, dem späteren SPIEGEL-Chefredakteur und Regierungssprecher unter Willy Brandt, in Kriegsgefangenschaft in den USA. Später hat er dann jede Woche den SPIEGEL gelesen - das hat wohl auf mich abgefärbt. Nach dem Abitur habe ich Sozialwissenschaft, Politik und Pädagogik studiert und bin Lehrer geworden.

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Du berichtest seit 2010 aus Kleve. Was macht Deine Heimatstadt für dich besonders? Was läuft nicht so gut?
Ich bin im Ruhrgebiet groß geworden und nach dem Referendariat in Duisburg an den Niederrhein versetzt worden. Seit 1980 wohne ich in Kleve. Kleve hat eine überschaubare Größe, ist Zentrum für das Umfeld. Einkaufsmöglichkeiten, Bildungs- und Kultureinrichtungen – alles da! Nur 15 Kilometer weiter liegen die benachbarten Niederlande, die man mit dem Fahrrad erreichen kann. Begeistert bin ich von der reichhaltigen Geschichte des ehemaligen Herzogtums Kleve, der tollen Natur mit Altrhein und Rhein im Tiefland und Wäldern und Feldern in der Höhe. Und Kleve ist von bedeutenden und schönen historischen Parkanlagen umgeben! Trotz mancher Meckerei: Man lebt prima hier!

Der Widerstand gegen das AKW am Niederrhein (Schneller Brüter in Kalkar) beschäftigt dich. Woher kommt dein Engagement?
Schon zu Beginn meines Studiums bin ich 1972 in die SPD eingetreten, 1979 habe ich dann den grünen Landesverband in NRW mitgegründet. Atomenergie, Umwelt- und Friedenspolitik hat in dieser Zeit eine ganze Generation politisiert. Kleve liegt in 13 km Luftlinie zu Kalkar. Da habe ich schnell den Brütergegner Bauer Josef Maas und seine Mitstreiter kennen gelernt - und schon war ich mit dabei! Es hat mich nicht unbeeindruckt gelassen, in der Nähe eines technischen Monstrums zu leben, das ein extremes Gefahrenpotential hat. Seitdem war ich aktiv im Widerstand gegen den Brüter, u.a. 1982 in der Demoleitung. Heute betreue ich die Webseite www.kalkar-stop.de

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Du engagierst dich beim Verein für Sozialberatung in Kleve und beim Paritätischen Wohlfahrtsverband. Wie kam es dazu und welchen Stellenwert hat für dich das soziale Engagement?
Meine Eltern mussten sich stark einschränken, um mir mein Studium zu ermöglichen. Der Blick für noch Ärmere ging aber nie verloren. Auch für mich gehört der Einsatz für soziale Gerechtigkeit immer dazu. Unser Verein berät Menschen, die in Not geraten sind und hilft durch den Dschungel der Sozialgesetze. Der Schwerpunkt liegt bei der Beratung bei Sozialhilfe und Bürgergeld.

Auch im Bereich Kultur bist du sehr aktiv. Wie bekommst du deine Interessen und Hobbys alle unter einen Hut?
Das ist ganz einfach: Ich bin jetzt seit einigen Jahren im Ruhestand! Das ist ein Privileg. Man hat den Vorteil, dass man sich die Zeit einteilen kann. Man soll ja nicht ganz einrosten! Im Klevischen Verein für Kultur und Geschichte engagiere ich mich vor allem für den Erhalt der historischen Klever Parkanlagen, die auch nach Potsdam und Berlin ausstrahlten.

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Du bist auch bei der NABU-Fotogruppe aktiv. Woher kommt deine Begeisterung für die Fotografie? Seit wann fotografierst du schon?
Ich habe mich schon vor 45 Jahren für Fotografie interessiert. Damals habe ich aber nur im Urlaub fotografiert oder da und dort für dokumentarische Zwecke. Richtig los ging es ab 2002: Die ersten digitalen Kameras kamen auf den Markt, mit der Nachbearbeitung auf dem Computer machte es dann richtig Spaß. Früher habe ich vor allem Ereignisse in der Schule im Bild festgehalten. Seit der Pensionierung radele ich nachmittags mit meiner Frau durch die Natur und fotografiere Tiere und Landschaft. Hier verbindet sich die Liebe zur Natur mit einer gewissen Faszination für Technik.

Psychiatrie-Museum der LVR-Klinik in Bedburg-Hau

Was war bisher dein größter Erfolg als Bürgerreporter? Welche deiner Beiträge und Fotos findest du selbst besonders gelungen?
Wenn es nach den Klicks der Leser geht, steht interessanterweise ein Fotobericht von mir über das Psychiatriemuseum in der Klinik meiner Nachbarstadt Bedburg-Hau ganz oben. Dort kann man erfahren, mit welchen Methoden und Instrumenten früher sogenannte „Irre“, wie man sagte, behandelt wurden. Da steht man dann vor Zwangsjacken und Elektroschock-Geräten!
Ich selbst fotografiere sehr gerne Musikauftritte von Rock- oder Jazzauftritten. Auch bunte Verkleidungen und Stilsierungen wie jetzt im Rosenmontagszug 2023 wecken mein Interesse. Für Museen und die Architektur vergangener Jahrhunderte kann ich mich ebenfalls begeistern. Also: Ich bin da nicht festgelegt!

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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