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Bürgerreporter des Monats Januar: Ulrich Ostermann
Er sammelt Krippen, fotografiert gerne, mag Gartenarbeit, ist im Schützenwesen aktiv und ist sozusagen der Vater der Lürbker-Heimatkrippe: Unser Bürgerreporter des Monats Januar ist Ulrich Ostermann. Wie man so viele Hobbys unter einen Hut bekommt, verrät uns der waschechte Sauerländer im Interview.
Wie kam es, dass du Bürgerreporter geworden bist?
Motiviert durch meinen Freund Peter Gerber, der bereits vor über 15 Jahren ein begeisterter Lokalkompass Bürgerreporter war und natürlich auch über meine damals im Anfangsstadium befindende „Lürbker Heimatkrippe“ in Texten mit umfangreiche Fotostrecken berichtet (aber leider im Herbst 2016 verstorben ist), wurde ich im Jahre 2010 auch Lokalkompass Bürgerreporter. Peter war mein großes Vorbild als Fotograf und Lokalkompass Bürgerreporter und ist es über seinen Tod hinaus bis heute geblieben.
Bitte stelle dich in fünf Sätzen kurz selbst vor.
Ich wurde Anfang der 1950er Jahre, als Bauernsohn im kleinsten Mendener Ortsteil Lürbke (heute 100 Einwohner) geboren. Besuchte dort die Dorfschule und später in Menden die Handelsschule. Machte eine Ausbildung als Groß- und Außenhandels Kaufmann und verbrachte mein Berufsleben als Kaufm. Angestellter in einem Autohaus. Zusammen mit meiner Frau bauten ich Ende der 1970er Jahre in meiner Heimat Menden - Lürbke ein Haus mit großem Garten. Somit bin ich meiner Heimat von der Geburt an bis heute treu geblieben.
Du berichtest seit 2010 aus Menden- Lendringsen. Was macht deine Heimatstadt für dich besonders? Was läuft nicht so gut?
Seit 2010 berichte ich also über Ereignisse aus meiner Heimatstadt Menden – Lendringsen bzw. aus meinem Wohnort Lürbke als Lokalkompass Bürgerreporter. Meine Berichte mit Fotostrecken im Lokalkompass, beliefen sich in den vergangenen 14 Jahren auf Berichte über Ereignisse rund um das dörfliche Schützenwesen, um mein seit 1997 bestehendes Krippen Hobby, um den 2016 erstellten Lürbker Kreuzweg und um die regelmäßig stattfindenden Schülertreffen der alten Lürbker Dorfschule.
Du berichtest auch über Schützenfeste. Woher kommt deine Begeisterung das traditionelle Brauchtum?
Mein Vater war von der Vereinsgründung unserer Lürbker St. Hubertus Schützen, im Jahre 1948 bis Anfang der 1970er Jahre, im Vorstand als Oberst und später auch als Brudermeister tätig. Da lag es nahe, dass auch ich mich bei den Schützen im Verlauf meines Lebens einbringen würde.
Doch nicht nur in meinem Heimatdorf nehmen die Schützen einen hohen Stellenwert ein, sondern auch in meiner Heimatstadt Menden, wo es insgesamt 13 Schützenvereine und Bruderschaften gibt, die alle das kulturelle Leben in den Dörfern und Stadtteilen mitgestalten.
Menden ist eine grüne Stadt von Wäldern umgeben am Rande des nördlichen Sauerlandes.
Zahlreiche Rad- und Wanderwege gibt es im Stadtgebiet oder führen durch Menden in Richtung Ruhr, Arnsberger Wald oder durch das romantische Hönnetal.
Alte Traditionen wie die Mendener Kreuztracht und die Pfingstkirmes locken Teilnehmer und Besucher aus Nah. und Fern an. Das Museum für Stadt- und Kulturgeschichte am alten Rathaus und das Industriemuseum auf dem Gut Rödinghausen vermitteln Einblicke, in die Entwicklung der Vergangenheit der Stadt.
Bist du ein echter Sauerländer? Was lebt dort für ein Menschenschlag?
Da ich also in Lürbke geboren wurde bin ich nun mal ein echter Sauerländer und darauf bin ich sehr stolz. In einer Bauernfamilie aufgewachsen, spreche ich auch noch das Sauerländer Platt. Wir Sauerländer bringen in unserer Umgangssprache alles schnell auf den Punkt, ohne lange Einleitung und Hinführung zum Thema, wir sind bodenständig und weltoffen.
Erzähle uns mehr über die Lürbker-Heimatkrippe. Was steckt dort für ein Konzept dahinter?
Das Thema Weihnachtskrippen hat mich also von Kindheit an begleitet, somit erlebte ich kein Weihnachtsfest ohne Tannenbaum und Krippe. Zu meiner Schulzeit gab es zu den alljährlichen Nikolausfeiern in der Adventszeit in der Dorfschule schon Krippenausstellungen mit Krippen aus den Familien des Dorfes. Da ich schon immer gerne mit Holz gebastelt habe, baute ich schon vor Jahrzehnten meine Hauskrippe selbst. So habe ich dann schließlich von 1997 bis 2007 hinter meinem großen Garagenfenster eine alpenländische- und 2008 und 2009 eine orientalische Krippenlandschaft gebaut.
Heimatverbundenheit
Aus meiner Heimatverbundenheit heraus hatte ich dann 2010 eine neue Idee: Wenn wir in unseren Dörfern in die Vergangenheit zurückblicken wollen, fehlen uns oft die Zeugnisse. Darum habe ich mich 2010 entschlossen, die Lürbker Dorfgeschichte als Modellbaulandschaft mit Häusern und Begebenheiten im Maßstab 1:20 zu zeigen, wie es einmal war. Bei Führungen erkläre ich die Dorflandschaft mit dargestellten Gebäuden, Berufen, das Leben der Menschen früher und die Geschichte des Dorfes von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1152 bis Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ausführlich gehe ich bei meinen Ausführungen auf die Geschehnisse um Jesu Geburt ein. Von der Herbergssuche am Gasthof, der Geburt Jesu im Stall, den Hirten mit der Herde auf der Weide, der Karawane der Hl. drei Könige bis zur Flucht nach Ägypten. Die Lürbker Heimatkrippe ist das Ergebnis aus 14 Jahren Bauzeit.
Bei deinem Engagement und vielen Hobbys: Wie bekommst du deine Interessen alle unter einen Hut?
Das Engagement mit meinen Hobbys bekomme ich nur unter einen Hut und somit geregelt, weil sich die Hobbys auf das gesamte Jahr ganz gut verteilen. Haus und Gartenarbeiten verteilen sich natürlich über das gesamte Jahr, aber das Schützenwesen nimmt und nahm auch immer überwiegend im Sommer Zeit in Anspruch und die Arbeiten an der Krippe begrenzen sich auf Herbst und Winter.
Man trifft mich auf Wanderungen in der Heimat, auf Schützenfesten und Vereinsfeiern, in Museen und beim Fußball auf Schalke.
Wo trifft man dich oft? Welcher ist dein Lieblingsort?
Meine Lieblingsorte waren und sind seit nahezu 60 Jahren, einst die Schalker Glückauf Kampfbahn und das Gelsenkirchener Parkstadion und seit 2001 die Schalke Arena.
Mein Wunsch ist es, all das bei guter Gesundheit noch einige Jahre weiter zu führen und über Dorf, Vereins und Krippenereignisse als Bürgerreporter im Lokalkompass zu berichten.
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