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Bürgerreporter des Monats Dezember: Helmuth Plecker

Helmuth Plecker beschreibt sich selbst als romantischer, kreativer, emphatischer Nostalgiker. Foto: Plecker
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  • Helmuth Plecker beschreibt sich selbst als romantischer, kreativer, emphatischer Nostalgiker. Foto: Plecker
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Helmuth Plecker aus Kleve ist bereits seit 13 Jahren im Lokalkompass aktiv. Ob Poetisches oder Kritisches - seine Beiträge finden jede Menge Aufmerksamkeit im Portal. Der Mann vom Niederrhein ist unser Bürgerreporter des Monats Dezember. 

Wie kam es, dass du Bürgerreporter geworden bist?
Ich erinnere mich tatsächlich nicht mehr daran. Ob es eine besondere Situation war oder ein anderer Impuls - ich weiß es leider nicht mehr. Letztlich habe ich mich irgendwann vor mehr als einer Dekade angemeldet und habe begonnen, erste Gehversuche auf der Plattform Lokalkompass zu tun.

Bitte stelle dich in fünf Sätzen kurz selbst vor.
Mein Name ist Helmuth Plecker aus Kleve - die letzte Apollo-Mission, die siebzehnte, schaffte es in dem Jahr auf dem Mond - ich auf die Erde - soviel zu meinem Alter.
Wenn ich mich selbst charakterisieren müsste, würde ich mich (unvollständig) als romantischer, kreativer, emphatischer Nostalgiker beschreiben.
Ich mag das Lachen der Mickey Mouse, jenes Ergebnis aus der Feder eines kreativen Mannes namens Walt Disney, die es schafft, mich auch noch nach 95 Jahren ihrer Entstehung zum Lachen zu bringen.
Meine Kreativität lebe ich aus durch Malen, Schreiben, Menschen zu helfen und mich für meine Heimat zu engagieren und nicht zuletzt ist unser Zuhause ein kreatives Ergebnis vieler Stunden.
Ich bin autodidaktisch veranlagt, sage meine Meinung, bleibe dabei authentisch und ecke deshalb auch gerne mal bei einigen Menschen an - bleibe aber stets bei jedem Konflikt sachlich.

Und dann ist alles schon so lange her...

Du berichtest seit 2011 aus Kleve. Was macht Deine Heimatstadt und die ganze Region für dich besonders? Was läuft nicht so gut?
In meiner Heimatstadt und -region gibt es nicht nur viel zu entdecken, sondern auch vieles zu entwickeln und zu erfinden. Sie fordern mich immer wieder auf´s Neue heraus.
Ich pflege hier ein inspirierendes Netzwerk mit Menschen der Region und selbstverständlich auch darüber hinaus. Insofern sind die Grenzen fließend.
Bemängeln würde ich: Auch diese Region ist nicht davon verschont geblieben ist, dass der Ton im Dialog oftmals rauer geworden ist und immer wieder Neid und Missgunst deutlich zu spüren ist.

Die vermutlich letzte Chance aufgreifen

Woher kommt dein Engagement für die Region?
Ich habe mich schon als junger Teenager für Menschen engagiert, denen es nicht so gut geht und dabei für mich ganz persönlich entdeckt, dass Engagement guttut. Dadurch vermag diese Wahrnehmung in einer Essenz aus dem, was mir meine Eltern schon in die Wiege gelegt hatten, die Leidenschaft entstanden sein, mich für die Region einzusetzen. Durch zahlreiche Engagements, die auch nicht alle geglückt waren, lernte ich tolle Menschen kennen, führte inspirierende und horizonterweiternde Gespräche und bekam Zugang zu vielen Themen. Wenn das keine Ursachen und Gründe sind, die den Willen zum Engagement beflügeln?!

In manchen Texten schaust du liebevoll in die Vergangenheit. Woher nimmst du die Ideen?
Die Inhalte meiner Texte, auch die "liebevollen Rückblicke" in die Vergangenheit, entstammen aus meinem Leben einerseits und aus der Heimatgeschichte andererseits. Ich glaube, ich habe einen guten Blick für´s Detail und einen emotionalen Blick für die Situation. Meistens schreibe ich Texte, wenn mich vorher ein Detail oder eine Situation besonders berührt haben.

Die kleine Lokomotive fährt ein - Herz-Bahnhof

Wann hast du die Vorliebe fürs Schreiben entdeckt?
Ich kann die Antwort auf diese Frage weder kalendarisch noch anders einordnen. Ich vermute, dass diese Vorliebe irgendwann mal als zartes Pflänzchen gekeimt hat und sich seitdem immer weiterentwickelt hat, so wie auch ich mich in all den vergangenen Jahren weiterentwickelt habe und mich auch in Zukunft weiterentwickeln werde. Im Augenblick zeigt sich meine Weiterentwicklung an der Veränderung meines Dresscodes. Plötzlich trage ich gerne Hosenträger, Paperboy-Kappen, Brogues-Schuhe, Chinos aus schönen Stoffen und andere historisch anmutende Kleidungsstücke. Auch hier schwingt meine nostalgische Charaktereigenschaft mit und es wird sicherlich schon bald einen Text darüber geben - vielleicht erklärend, vielleicht inspirierend oder vielleicht beides zusammen.

Du engagierst dich im gemeinnützigen Förderverein: Stadt.Land.Fluss...Schluss? e.V. Worum geht dort inhaltlich?
Es geht um die Inwertsetzung bzw. Wiederherstellung einer historischen Schifffahrtsstraße, die für meine Heimatstadt Kleve in der Geschichte von enormer Bedeutung war und auch für die Zukunft von großer geänderter Bedeutung sein könnte. Durch diese Wasserstraße, die ausweislich zeitlich schon kurz nach dem Jahr 1400 zum Teil künstlich entstanden war und daher letztlich zum Teil ein Kanal ist - der Spoykanal in Kleve - konnte sich diese Stadt wirtschaftlich weiterentwickeln. Noch heute bekannte Firmen- und Markennamen konnten sich in Kleve und dessen Ortteilen entwickeln. Im räumlichen Verlauf dieser Schifffahrtsstraße befindet sich eine denkmalgeschützte Schifffahrts-Schleuse, sozusagen als Tor zwischen Kleve und der weiten Welt.

Marode Schleuse

Die Schleuse ist marode, Schiffe fahren nicht mehr und auch die Unternehmen in Kleve gibt es nicht mehr. Die Schleuse soll ersatzlos abgerissen werden. Zeitgeist eben. Die Stadt Kleve bemühte sich, eine Lösung für eine Ersatzschleuse zu kreieren und unser Verein hatte sich aufgestellt, sie dabei mit Kreativität, Fach- und Sachwissen, Netzwerken uvm. zur Seite zu stehen. Inzwischen hat die Stadt Kleve jedoch leider entschieden, sich nicht mehr zu engagieren. Ich habe mein Amt des Vorsitzenden immer sehr gerne mit Herz und Seele ausgeübt. Es wurde mir durch die Mitglieder bei der Gründung des Vereins einstimmig anvertraut, aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen hatte ich es allerdings an weitere Engagierte schon vor mehreren Monaten abgegeben; bin aber weiter Mitglied dieses Vereins, der nun nach der Entscheidung der Stadt Kleve nach neuen Ideen sucht - eine Mammutaufgabe, bei der es sprichwörtlich viele dicke Bretter zu bohren gilt.

Ein weiteres Superlativ: Für kein anderes Klever Bauwerk gibt es so viele Facebook-Gruppen

Was war bisher dein größter Erfolg als Bürgerreporter? Welche deiner Beiträge und Fotos findest du selbst am besten gelungen?
Ich mag meine Beiträge und Fotos nicht in eine "Bestseller-Liste" eingruppieren. Jeder Beitrag und jedes Foto beschreibt und zeigt eine Situation, ein Detail, das ich irgendwann in einem besonderen Maße geführt und erlebt habe. Mithin ist jedes Ergebnis, das ich als Bürgerreporter publiziert habe, ein großer Erfolg für mich. Wenn es mir dann zudem gelungen ist, mit meinen Beiträgen oder einem meiner Beiträge den einen oder anderen Leser zu inspirieren oder ihm Mut zu machen, zu helfen oder einfach nur ein Lächeln abzugewinnen, dann darf der- oder diejenige gerne den entsprechenden Beitrag als "größten Erfolg" für mich klassifizieren.

Wenn du etwas am Lokalkompass verbessern könntest – was wäre das?
Ich kann aus meiner Sicht keine Verbesserungsvorschläge formulieren. Ich nutze diese Plattform sehr gerne um zu informieren, zu inspirieren und... ich wiederhole mich ... Solange es durch die (technischen) Einstellungen des Lokalkompass gelingt, viele Menschen mit meinen Beiträgen und den damit verbundenen Ansinnen zu erreichen, ist alles perfekt. Und ich glaube, das scheint tatsächlich zu funktionieren. Nur so kann ich mir erklären, dass ich von wem auch immer als Anwärter für den "Bürgerreporter des Monats" vorgeschlagen wurde. Dafür danke ich von Herzen dem- oder derjenigen, der/die offenbar einen oder mehrere meiner Beiträge zum Anlass genommen hat, diesen Vorschlag der Verlagsredaktion vorzuschlagen

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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