Lokalkompass-Community
Bürgerreporter des Monats August: Ulrich Kloes
Als Rentner reist er sehr gerne mit seiner Frau an die deutschen Küsten. Seine Leidenschaft für die Ornithologie (hobbymäßig) führt beide häufig in die Naturschutzgebiete in NRW und andere Bundesländer. Zudem schreibt der gebürtige Essener Berichte über die Reisen, die Vögel und Umwelt und Klimaschutz. Uli Kloes ist unser Bürgerreporter des Monats August.
Wie kam es das du Bürgerreporter geworden bist?
Zum Lebensinhalt meiner Familie gehörte schon immer die NRZ oder WAZ. Meine Eltern hatten damals die NRZ im Abo und meine Frau und ich beziehen seit wir verheiratet sind die WAZ, wobei meine Frau diese auch schon vorher geliefert bekam und so ist es bis heute. Logisch eigentlich, dass ich so über „Der Westen“ auch zum Lokalkompass kam. Nach einer Auszeit bin ich in den letzten Monaten durch die digitale Ausgabe der Zeitung wieder auf den Lokalkompass gestoßen und nutze ihn jetzt aktiv um meine Hobbys und Interessen teilen zu können.
Hobbys und Interessen teilen
Bitte stelle dich in fünf Sätzen kurz selbst vor.
Im nächsten Jahr bin ich seit zehn Jahren überzeugter Rentner und nutze die gewonnene Zeit indem ich sie mit meinen Hobbies, der Ornithologie und der Fotografie ausfülle. Neun Jahre wird es jetzt, dass ich auch ein leidenschaftlicher Opa bin. Den Kindern versuche ich die Natur auch in Form von Youtube–Videos mit dem Titel „Der Voglopa“ näher zu bringen. Ansonsten genieße ich die Reisen mit meiner lieben Frau, hauptsächlich an die deutschen Küsten und in die Naturschutzgebiete oder Nationalparks.
Du berichtest seit 2010 aus Essen. Was macht Deine Heimatstadt Essen für dich besonders? Was läuft nicht so gut?
Da ich Jahrgang 1950 bin, habe ich es noch erlebt, dass die Fester in der Prinzenstraße wegen der Nähe der Zinkhütte geschlossen bleiben mussten. Faszinierend war der rasante Wandel von der Industriestadt zur Stadt der Dienstleistungen und wie schnell die Luft über der Ruhr wieder klar wurde und das Grün überall im Mittelpunkt stand. Die „Grüne Hauptstadt Europas“ und die Begeisterung der Menschen auf der, zum Bürgertreff umgestalteten A40 hat mich dann endgültig zum Fan der Stadt werden lassen. Ärgerlich ist das starke Nord-Süd Gefälle in der Stadt. Hier müsste deutlich mehr für den Norden getan werden. Auch für die Integration der zu uns kommenden Menschen würde ich mir noch mehr Engagement der Stadt wünschen.
Du schreibst und fotografierst viel über Vögel. Woher kommt dein Interesse?
Ich habe erst 2006, nach unserer Hochzeit mit der Fotografie begonnen, nachdem ich die erste Spiegelreflex-Kamera bekam. Zunächst „knipste“ ich viel und alles. Als ich dann aber einen mir unbekannten Vogel ablichtete und ich nachforschte um welche Art es sich wohl handelte, wuchs mein Interesse an der Vogelfotografie. Dazu gehört dann auch die Beobachtung der Vögel und Kenntnisse über ihre Eigenarten und das Verhalten. Über den NABU und die Naturgucker-Akademie machte ich dann einige Online-Kurse, kaufte mir Sachbücher und konnte so meine Kennnisse ständig erweitern. Heute habe ich eine entsprechende Kameraausrüstung und Objektive und kann so bessere Aufnahmen zustande bringen. Wenn das Laub zu dicht ist um einen Vogel zu sehen, freue ich mich mittlerweile wenn ich ihn am Gesang identifizieren kann. Insgesamt hat sich durch die Vogelfotografie das Blickfeld auf die Natur stark erweitert, man sieht einfach mehr als früher.
Du engagierst dich beim Fototreff in Essen. Wie kam es dazu und welchen Stellenwert hat für dich dieser Treffpunkt.
Der Fototreff entstand durch eine „Kneipengespräch“ mit einem guten Bekannten, der sich auch für Fotografie begeisterte und deutlich mehr Erfahrung hatte als ich. Ich konnte viel von ihm lernen und so entstand der Gedanke, dass es anderen Leuten ähnlich gehen könnte. Das erste Treffen fand in der Altenau auf der Margarethenhöhe statt und es wurden im Laufe der Zeit immer mehr Teilnehmer, auch nach dem Wechsel des Treffpunkt-Ortes. Heute finden sich zu den Treffen immer zwischen 10 und 15 Personen ein. Austausch, Bildbetrachtung und einzelne Workshops werden durchgeführt und ich freue mich auf das 10jährige Bestehen schauen zu können. Ich hoffe weiterhin alles dafür tun zu können die Treffen am Leben zu halten, das ist mir ein Herzenswunsch.
Auch im Bereich Reisen, Klimaschutz und Kultur bist du sehr aktiv. Wie bekommst du deine Interessen und Hobbys alle unter einen Hut?
In der Zeit, in der die Vögel zur Ruhe kommen, die Brut ist vorbei, die Kinder groß, gibt es auch nicht mehr so viel zu fotografieren. Da bleibt dann auch Muße um zu schreiben. So entstanden meine Bücher, die es bei Amazon gibt: „Der Letzte Teil: oder keine Zeit im Rentenalter“ und „Der Vogelgucker.“ In den Urlauben notiere ich mir am Abend eines jeden Tages, was wir so erlebt haben und fasse es dann nach Urlaubsende in einem Bericht zusammen. Das ist zum einen eine Erinnerung für uns selbst und zum anderen eine Möglichkeit andere Regionen kennenzulernen. So verfahre ich auch bei unseren Wanderungen.
Keine Zeit im Rentenalter
Der Klima- und Artenschutz ist mir ein sehr wichtiges Anliegen und dafür muss es immer ein Zeitfenster geben. Ohne Arten- und Klimaschutz gibt es irgendwann keine Kultur mehr, ist die Demokratie gefährdet. Wie müssen uns Gedanken über die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder machen. Die Folgen des Klimawandels sind ja nicht zu übersehen. Durch meine COPD kann ich bereits jetzt an manchen Tagen mit extremer Hitze nicht mehr in die Natur und muss zu Hause bleiben, obwohl Bewegung und frische Luft wichtig sind. Es bleibt aber zum Glück noch Zeit übrig, um meine Lieblingsorte aufzusuchen.
Wo trifft man dich oft? Welcher ist dein Lieblingsort?
Ohne Zweifel ist die Saarner Aue klar favorisiert. Auch Kocks-Loch, ebenfalls in Mülheim an der Ruhr gehört zu den Gebieten die ich aufsuche. An zweiter Stelle steht allerdings der Abtskücher Teich in Velbert, wo ich erstmals eine Wasseramsel in unserer Region beobachten konnte. Regelmäßig besuchen wir den De Wittsee im Nettetal und die Rieselfelder in Münster wegen der Artenvielfalt, oder das Zwillbrocker Venn, wegen der Flamingos und die Urdenbacher Kämpe, mit dem Rhein-Altarm.
Wie erlebst du die Lokalkompass-Community?
Gerade in der letzten Zeit erkenne ich an den Kommentaren und Gefallens-Zeichnungen, dass es einige Personen gibt, die ähnlich denken und ähnlich Vorlieben haben. Auch die Möglichkeit anderen Personen zu folgen erweitert den Kreis der Community und ich hoffe, dass sich der Kreis noch weiter entwickelt und weitere Kontakte entstehen.
Was war bisher dein größter Erfolg als Bürgerreporter? Welche deiner Beiträge und Fotos findest du selbst am besten gelungen?
Zu einem der gelungensten Fotos zählt zweifellos die badende Stockente, die quasi ihre Lebensfreude in die Natur hinausruft. Auch der Beitrag zum Reisbericht auf Fischland-Darß-Zingst hatte eine gute Resonanz, sowie die Berichte die mit der Stadt Essen in Verbindung stehen.
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