Umfrage der Woche:
Bürgergeld-Erhöhung: Zu viel oder zu wenig Geld?
563 Euro Bürgergeld statt bislang 502 Euro, fast zwölf Prozent mehr. Dieser Aufschlag, der ab dem nächsten Jahr für Alleinstehende gilt, sorgt für Aufregung, Zustimmung und Kritik. Ein Hauptvorwurf formuliert in der Bildzeitung Unionsfraktionsvize Jens Spahn: "Wenn jetzt das Bürgergeld stärker steigt als die Löhne von vielen Millionen Beschäftigten, ist das das falsche Signal", so der CDU-Politiker.
Ein Rückblick: Mit Wirkung zum 1. Januar 2023 wurde die im SGB II geregelte Grundsicherung für Arbeitsuchende in „Bürgergeld“ umbenannt. Die Regelsätze wurden bereits zu diesem Zeitraum um rund 50 Euro angehoben. Seitdem bezogen durchschnittlich rund 3,93 Millionen erwerbsfähige Personen in Deutschland diese Unterstützung (bis 2022 Empfänger von Arbeitslosengeld II), dazu gab es rund 1,57 Millionen nicht erwerbsfähige Empfänger von Bürgergeld (bis 2022 Empfänger von Sozialgeld).
Wer arbeite, müsse mehr haben
Die geplante Erhöhung des Bürgergelds hat eine Debatte über Leistungsgerechtigkeit entfacht. Grundtenor in den Kommentaren: Wer arbeite, müsse mehr haben als der, der nicht arbeite. Darüber berichtet auch Spiegel online: Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, kritisierte die Anhebung des Bürgergelds ebenfalls – allerdings aus ganz anderen Gründen. Die vorgesehene Erhöhung sei »ärmlich«, teilte er zu den geplanten Regelsätzen mit. Schneiders Einschätzung: Tatsächlich müsse die Summe auf 813 Euro steigen, um Armut zu verhindern.
Erhöhung sei "ärmlich"
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) nannte im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur (DPA) die Regelsatzanpassung "ein gutes Signal", wie die Verbandsvorsitzende Michaela Engelmeier betonte. Sie wies darauf hin, dass die Erhöhung auch Hunderttausenden weiteren Menschen helfe. Denn auch die Sätze bei der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung würden entsprechend steigen.
Wie beurteilt ihr die Erhöhung des Bürgergeldes? Macht mit, kommentiert und diskutiert mit bei unserer Umfrage der Woche.
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